Von Lorenz Goslich

"Die Tutzinger haben ein Riesenglück"

Kabarettist Josef Brustmann ist begeistert vom Museumsschiff und sorgt für einen gelungenen Abend

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Ein gutes Team: Josef Brustmann (re.) und Matthias Helbig © L.G.

Das Museumsschiff „Tutzing“ war gestern Abend voll besetzt. Und die rund 90 Zuschauer waren begeistert: Der aus Waldram drüben bei Wolfratshausen ans Westufer herüber gekommene Kabarettist Josef Brustmann war in Hochform. Seinen Auftritt nicht entgehen ließen sich auch Bürgermeisterin Marlene Greinwald sowie mehrere Gemeinderäte wie Stefan Feldhütter und Bernd Pfitzner.

Brustmann seinerseits war sichtlich angetan vom Ambiente des nostalgischen Schiffs und besonders auch von der - großenteils ehrenamtlich geleisteten - Arbeit der Verantwortlichen im Museumsschiffverein. Gemeinsam mit dessen Vorsitzendem Matthias Helbig hatte er schon am Nachmittag alles exakt vorbereitet, so zum Beispiel die Lautstärke für seine Instrumente abgestimmt.

Brustmanns Version von "Highway to hell": Wow!

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In diesem Ambiente fühlt sich auch ein Brustmann sichtlich wohl

Auch in dieser Hinsicht ist der studierte Musiker Brustmann recht vielseitig und kenntnisreich: Eine Zither hatte er dabei, eine Gitarre, eine Quetsche, ein Glockenspiel und sogar ein „Reisealphorn“, mit dem er zu wahren Höhenflügen auflief. "Highway to Hell" von AC/DC in Brustmanns Version mit Zither - Wow! Und als er beim Lied vom Glockenspiel des Münchner Rathauses nicht nur eine Besucherin namens Monika, sondern gleich alle im Tutzinger Publikum zum Mitmachen animierte, schwankte das ganze Schiff mit. "I woaß net, ob die Bürgermeisterin woaß, dass die Tutzinger so gut singa kenna", kommentiere Brustmann. Währenddessen saß Matthias Helbig den ganzen Abend an der Anlage, steuerte alles vom Licht bis zum Ton und war erkennbar zufrieden, dass sein Gast bei den Tutzingern so gut ankam. „Ihr habt a Riesenglück“, rief ihnen Brustmann zu, „dass ihr so a Schiff habt und Leute, die so viel Arbeit leisten.“

Als Riesenglück schienen es die meisten Zuschauer auch zu empfinden, dass sie diesen Auftritt erlebt haben. Rundherum wurde permanent geschmunzelt und gelacht - der Abend war durchweg gelungen. Am Schluss brachte Brustmann noch ein paar echte Highlights in Frageform: Wenn ein Mann eine Meinung hat und gerade keine Frau neben ihm sitzt - hat er dann trotzdem unrecht? Warum braucht man für einen Besuch beim Hellseher einen Termin? Müssen in Gefängnissen Fluchtwegpläne hängen? Werden Katholiken, die an Demonstrationen teilnehmen, zu Protestanten? Ist ein Raumschiff, in dem nur Frauen sitzen, unbemannt? Mit Antworten auf all diese und manche anderen Fragen konnte an diesem Abend allerdings nicht mal Brustmann weiterhelfen.

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Über den Autor
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Lorenz Goslich

Wirtschafts- und Lokaljournalist, Diplom-Kaufmann, Dr. oec. publ. Schreibt für diverse Medien und liebt seinen Heimatort Tutzing.

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