Von vorOrt.news

Hauptrolle für Tutzingerin

Die 18-jährige Alina Abgarjan hat im Fernsehfilm "Zimmer mit Stall" mitgewirkt

ARD-Film5-Alina1.JPG
Heimspiel: Alina Abgarjan- hier nicht in Deixlfurt, sondern auf der Ilkahöhe © privat

Alina Abgarjan ist immer noch begeistert. Die 18-jährige Tutzingerin hat eine der Hauptrollen in dem Fernsehfilm „Zimmer mit Stall“ gespielt, der am vergangenen Freitag in der ARD ausgestrahlt wurde. Und nicht nur das: Ein Teil der Komödie ist auch noch in Tutzing gedreht worden - „direkt in meiner Heimat“, schwärmt die Gymnasiastin, die in diesem Jahr in Tutzing ihr Abitur schreiben wird. Filmstadt Deixlfurt

Von der Zusammenarbeit mit erfahrenen älteren Schauspielkollegen wie Friedrich von Thun und Aglaia Szyszkowitz schwärmt sie: „Ich fand das total schön - sie haben mir sehr geholfen.“ Sie haben sie gleich unter ihre Fittiche genommen und ihr empfohlen, sich nicht unterkriegen zu lassen, wenn es mal mit einer Szene nicht gleich klappt.

Schauspielerin Aglaia Szyszkowitz: "Alina war offen und tapfer - Respekt!"

ARD-Fillm-Degeto5.jpg
Hilfe von der erfahrenen Kollegin: Aglaia Szyszkowitz (re.) mit Alina Abgarjan © ARD Degeto/Hendrik Heiden 

„Mit Alina Abgarjan haben wir toll zusammen gearbeitet“, sagt Aglaia Szyszkowitz, „sie war offen und tapfer - Respekt!“ Mit Nachwuchsschauspielern sei es manchmal nicht ganz einfach, weil es „wahnsinnig wenig Zeit zum Proben“ gebe. „Insbesondere bei Fernsehfilmen ist der Zeitdruck enorm groß“, sagt die gebürtige Österreicherin. Das sei gerade für noch nicht so erfahrene junge Schauspielerinnen und Schauspieler nicht einfach. Ob es nicht ganz schön anstrengend ist, die Texte für so einen Film zu lernen? „Das fällt mir nicht schwer“, sagt Alina gelassen: „Man muss nicht den ganzen Film auswendig können, man dreht ja nicht alles an einem Tag.“ Und wiederholen müsse man es sowieso immer, denn alle Szenen würden üblicherweise mehrmals gedreht.

Der Familie von Alina, die schon lange in Tutzing lebt, liegt die Kunst im Blut - ganz besonders die Musik. Ihre Mutter Anahit Abgarjan hat in ihrer armenischen Geburtsstadt Eriwan schon als Kind im Fernsehen gesungen und später Tourneen durch viele Länder unternommen. Sie hat internationale Preise gewonnen, tritt bei vielen Konzerten in ganz Deutschland und im Ausland auf und ist auch oft in Tutzing zu hören, wo sie stellvertretende Vorsitzende des katholischen Kirchenmusikvereins ist. Bei einer Reihe von Gottesdiensten hat sie schon in der Tutzinger Pfarrkirche St. Joseph gesungen. Alinas Vater Thoralf ist ein leidenschaftlicher Jazzpianist, der als Multimedia-Produzent seine Liebe zur Musik mit seinen Kenntnissen als promovierter Physiker geschickt kombiniert. Alinas 25 Jahre alter Bruder Johannes Tigran spielt Klavier und Orgel.

Anzeige
Edekla-Fisch2.png

Lehrerin Margit Kleber schätzt die Bereitschaft zu wechselnden Charakteren

ARD-Fillm-Degeto3.jpg
Tierisch gut: Nicht nur Aglaia Szyszkowski und Friedrich von Thun bekommen es mit allerlei Vierbeinern zu tun © ARD Degeto/Hendrik Heiden 

Die große Liebe von Alina selbst gehört dem Tanzen und dem Singen. Viermal in der Woche ist sie im Tutzinger Tanzstudio. Beim Weihnachtskonzert des Tutzinger Gymnasiums hat sie gemeinsam mit Kimberly Crory und Emilie Krueger einen umjubelten A-Capella-Höhepunkt beigesteuert. Schon in der Grundschule hat sie aber auch mit dem Theaterspielen angefangen. Am Tutzinger Gymnasium wirkt sie seit Jahren in der Theatergruppe mit. Und seit drei Jahren wird sie an der Starnberger Schauspielschule Schwarz ausgebildet. Deren Inhaberin Katharina Schwarz betreibt auch eine Agentur - und über diese Kontakte kam die Einladung zum Casting für den ARD-Film zustande. Als Alina angerufen wurde, befand sie sich mit ihrer Familie gerade auf der Fahrt in den Urlaub. Den hat sie dann sofort abgebrochen, denn: „Am Tag darauf musste ich zur Leseprobe in München sein.“

Ein "liebliches, charmantes und freundliches Mädchen“: So sieht Margit Kleber, die Leiterin der Theatergruppe am Tutzinger Gymnasium, Alina. Sie stelle sich nicht in den Vordergrund, sie habe einen „großen Sozialanteil“. Alina schwärmt von ihrer Lehrerin: „Sie macht das toll, wir haben immer viel Spaß, und sie ist mit voller Leidenschaft dabei.“ Was ihr besonders gut gefällt: Der Kontakt zwischen Schülern und Lehrerin finde „auf Augenhöhe“ statt - und man habe gegenseitig Respekt voreinander. Das ist Margit Kleber wichtig, wie sie bestätigt: Es gebe ihren Schülern viel Kraft.

Margit Kleber gefällt es auch, wenn sie sich nicht allzu sehr auf bestimmte Charaktere festlegen wollen. Bei der Aufführung „Jugend ohne Gott“ von Ödön von Horváth habe Alina zum Beispiel einmal nicht lieb sein, sondern den Mörder spielen wollen. Das durfte sie. Im Film "Zimmer mit Stall" war dann noch mehr Abwechslung gefragt. Da müssen die Schauspieler mit Tieren umgehen können, und Alina durfte ihre nervige Seite zeigen, die besonders in der Zelt-Szene am Golfplatz Deixlfurt zum Ausdruck kommt.

Die anderen Schüler aus der Theatergruppe im Gymnasium gönnen es ihr von Herzen

Wie es nach dem ersten großen Film für Alina weiter geht, steht fest: Die Hauptrolle spielt in nächster Zeit der schulische Alltag, denn in diesem Jahr schreibt sie in Tutzing ihr Abitur. Ihre Klassenkameraden freuen sich „total“, sagt sie. Auch bei ihren Kollegen in der Theatergruppe gebe es keinen Neid, versichert Margit Kleber: „Sie gönnen es ihr von Herzen.“

Wohin sie der Weg wohl eines Tages führen wird? „Ich denke, sie hat Charakter genug“, sagt Margit Kleber, „sich nicht vordergründig vom Showbusiness vereinnahmen zu lassen.“

Quelle Titelbild: privat
ID: 593
Über den Autor

vorOrt.news

Kommentar hinzufügen

Anmelden , um einen Kommentar zu hinterlassen.