Jahreszeiten-Pracht in Garatshausen

Kunst in der Seniorenresidenz: Noch bis Mitte Februar ist in der Anlage BRK-Schloss Garatshausen eine bemerkenswerte Austellung zu sehen. Sie gehört zu einem Zyklus „Vier Jahreszeiten“ und ist vor allem dem Winter gewidmet. Entstanden ist sie aus einer Initiative „Künstler für Senioren“ von Rita Enzinger, die sich wiederum mit Ilse Reiher vom Künstler-Stammtisch KulturArt am See in Tutzing zusammengetan hat. Im Rahmen der 1275-Jahr-Feier Tutzings ist das Konzept entwickelt worden, dessen Ergebnisse in Garatshausen schon viele Gäste in ihren Bann gezogen haben.

Überwiegend Gemälde, aber auch Fotografien und sogar ein paar Skulpturen sind aufgehängt und aufgestellt worden. In der Garatshausener Seniorenresidenz erhalten sie ihren eigenen Reiz. Sie vermischen sich mit der eigenwilligen Anlage, mit ihren hier und dort abzweigenden Gängen, Treppen und sich plötzlich neu öffnenden Räumen, fast zu einer künstlerischen Performance der besonderen Art. Der Winter in seiner ganzen Pracht wird dort präsentiert - aus unterschiedlichsten Blickwinkeln: am Starnberger See, auf der Roseninsel, an der Starnberger Seepromenade, an der Meeresküste, auf den Bergen, in Wäldern, im Mondlicht.

Mit der Seniorenresidenz und ihren organisatorischen Abläufen scheint das durchaus zusammenzupassen. "Winterblumenzeit“, ein Bild von Monika Lucia Zistl, hängt direkt neben dem Büro von Heimleiter Marcus Wicke. In Ina Hartwigs „Sonnenaufgang auf dem Eis“ verschwimmen Landschaft und Lüfte genau dort ineinander, wo der Besucher die Lounge und die Bibliothek betritt. So wie die Gemälde in der großen Anlage wie i-Tüpferl wirken, verliert sich auf einem Bild von Hildegard Mühlich inmitten einer riesigen Landschaft eine Schlittenfahrerin. Eher unscheinbar scheinen auch die einzelnen Enten, die Bärbel Henschel fotografisch auf dem See eingefangen hat - doch es sind so viele, dass sie in der Menge durchaus Respekt einflößen können.

Unterschiedlichste Techniken haben die Künstler in die Garatshausener Seniorenresisdenz gebracht. Ute Kirchhof hat eine Eishöhle auf Fotopapier festgehalten, Monika Lucia Zistl beweist unter anderem mit Acryl und Lacken ihre Fertigkeiten, Gudrun Schmitz-Agheguian bringt Holzschnitte auf Papier zu erstaunlichen Ergebnissen, Ilse Reiher hat fotografisch die Wintersonne und den Atlantik zu wahren Kunstwerken gezaubert.

Als sehr vielseitig erweist sich Lazlo Vereba, der erste Heimbewohner, der Bilder zu einer Ausstellung beigesteuert hat, mit Szenen am Meer wie m See, mit Hütten im Schnee wie mit Winterlandschaften.

„Vier Jahreszeiten in der Spirale“ nennt Ulrike Weihe ein zweigeteiltes Bild. Dann wieder gesellen sich Pinguine von Christine Rausch hinzu und Pappel-Skulpuren des Bildhausers Jósek Nowak.

„Das ist eine Ausstellung einer Künstlergruppe“, sagte eine Dame zu einem Besucher, als wir die Ausstellung gerade betrachteten. „Da sind ein paar wirklich schöne Bilder dabei“, fügt sie hinzu. Das kann man wohl sagen.