Von Lorenz Goslich

Perfekt gegeistert

TUTZINGER HEIMATBÜHNE: Die sechs Aufführungen der "Gspenstermacher" waren ein großer Erfolg

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Die Totengräber sehen ein Gespenst © L.G.

Dieser Spuk hat sich gelohnt. Sechs Mal hat die Tutzinger Heimatbühne das Stück "Gspenstermacher" aufgeführt. Die Vorstellungen waren sehr gut besucht, und sie kamen bei den Besuchern glänzend an. Kein Wunder, dass die letzte Aufführung am Sonntag schon seit Tagen ausverkauft war. Es war ein verdienter Erfolg für das tolle Tutzinger Schauspiel-Ensemble.

Spielleiter Hubert Heirler hat aber auch ein glänzend geeignetes Stück ausgewählt. Bei den „Gspenstermachern“ von Autor Ralph Wallner spukte es auf der Bühne, dass es eine Freude war. Hier zwei Geister, dort die Lebenden - die amüsante Grundidee entlockte den Akteuren so viel Spielfreude, dass die begeisterten Zuschauer zeitweise aus dem Lachen gar nicht mehr herauskamen. Da fragte sich die plötzlich zum Gespenst gewordene Moorwirtin, was sie denn nun den ganzen Tag tun soll: „Rumgeistern oder was?“ Kurz darauf erschrak sie beim Blick ins Publikum: „Wie schaut ihr denn aus? Da bin ich mir nicht so ganz sicher, wer hier das Gespenst ist...“

Zwei Totengräber, die bei all dem eine schaurige Rolle spielen, hießen sinnigerweise „Schippe“ und „Schaufe“. Als einer der beiden das Gespenst sah, entfuhr es ihm: „Ja verreck!“ Nebeneinander begraben werden wollen die beiden Gespenster - zwei Damen, die sich schon zu Lebzeiten nicht leiden konnten - auf keinen Fall. Die eine hielt sich ohnehin für einen richtigen Schöngeist. Und wohin sie der Weg wohl endgültig führen würde, wenn sie die Erde verlassen? „Da ’nauf“ will die eine und wünscht der anderen „da ’nunter“.

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Ein tolles Tutzinger Laienensemble © L.G.
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Zeitweise geht's auf der Bühne recht wild zu © L.G.

Hubert Heirler, der sein Publikum selbst mit ein paar launigen Worten von der Bühne herab ins Stück einführte, hatte ein wunderbares Team zusammengestellt: Marlene Bartl, Michaela Heidler, David Kirchner, Rosemarie Melcher, Florian Müller, Martin Paukner, Sylvia Ronneburg Claudia Schiffner und Rainer Vogl. Einige von ihnen waren erstmals in diesem Ensemble dabei. Es ist kaum zu glauben, dass da lauter Schauspiellaien auf der Bühne der Kloster-Turnhalle aufgetreten sind. Sie beherrschten nicht nur ihre Texte. Sie spielten die gruselig-lustige Gespenster-Erzählung wirklich, und zwar so gut, dass man als Zuschauer tatsächlich glaubte, die betreffenden Figuren vor sich zu sehen.

Wie die Darsteller selbst erst nach und nach in ihre Rollen geschlüpft sind, das haben einige von ihnen selbst nach der Vorführung durchblicken lassen. Geprobt haben sie nämlich keineswegs immer in ihren Kostümen, in denen sie in der Aufführung erscheinen, sondern meist in normaler Kleidung. Erst auf der Bühne, auch optisch komplett in die Geschichte eingetaucht, fühlten sie sich selbst wie verwandelt - die einen zum Gespenst, die anderen zum Lebenden der ganz anderen Art.

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Rosa Moderer (Michaela Heidler) lernt das Geistern © L.G.

Dass mit dem Geistern alles so gut klappte, lag aber auch besonders an den vielen engagierten Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen. Zu denen gehörten neben den Schauspielern Diethart Drexler, Claudia Funk, Vanessa Heirler, Volker Herrmann, Sigrid Horn, Benjamin Lipp, Fabian Lutzke, Kerstin Müller, Kevin Müller und Klaus Taube, aber noch etliche andere, die das sehenswerte Treiben der „Gspenstermacher“ erst ermöglichten.

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Die Schauspieler und Spielleiter Hubert Heirler erhielten viel Applaus © L.G.
Quelle Titelbild: L.G.
ID: 1348
Über den Autor
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Lorenz Goslich

Wirtschafts- und Lokaljournalist, Diplom-Kaufmann, Dr. oec. publ. Schreibt für diverse Medien und liebt seinen Heimatort Tutzing.

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