Beim Tutzinger Hobbykünstlermarkt war sie auch am vergangenen Wochenende eine Institution: Christa Jaworski war wieder einer der Anziehungspunkte mit ihren Taschen aus Kalenderblättern.
„Ich bin die Kalendertaschentante“, witzelt die 94jährige Tutzingerin. Wie lange sie schon dabei ist, weiß sie selbst nicht so genau. 20 Jahre sind es bestimmt schon, sagt sie, vielleicht auch länger. Die Nachfrage nach ihren Taschen ist in diesem Jahr so groß, dass sie Nachschub holen musste. Daheim hatte sie noch einen Vorrat, aber der ist nun komplett aufgebraucht. Am Sonntagnachmittag gegen 15 Uhr standen noch genau vier Taschen auf ihrem kleinen Tisch, alle anderen waren verkauft.
Nun wird sie sich eine kleine Pause gönnen, aber dann geht’s schon wieder weiter mit der „Produktion“: Mitte des nächsten Jahres wartet der Bernrieder Markt „Kunst im Torbogen“, und dann ist der nächste Tutzinger Hobbykünstlermarkt an der Reihe. Christa Jaworski verkauft ihre Kalendertaschen nur bei diesen beiden Gelegenheiten.
Christa Jaworski und ihr gleichaltriger Mann Joachim Jaworski stehen in Tutzing für die Rettung des Midgardhauses. In den 1970er Jahren standen sie in vorderer Reihe der Tutzinger, die erfolgreich für den Erhalt der Villa am See gekämpft haben, als diese einem Hotel weichen sollte.
Wie sie aus Kalenderblättern Taschen zaubert, das hat sich weit herumgesprochen. So bekommt sie viele alte Kalender geschenkt, so dass an Material kein Mangel ist. Sogar die Tragegriffe „fingerhäkelt“ sie selbst.
Die Kunst der Kalendertaschen-Fertigung hat Christa Jaworski vor vielen Jahren zusammen mit ihrer Freundin Wilhelmina Bosch bei einer Pöckingerin gelernt, die sie als die „Mutter aller Kalendertaschen“ bezeichnet. Den Erlös spendet sie regelmäßig an die Lebensgemeinschaft Höhenberg in Velden an der Vils, in der eine Tochter von Wilhelmina Bosch lebt.
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