Umjubelt war am Freitag die Premiere bei der Tutzinger Heimatbühne. Mit ihrem neuen Stück "Im Pfarrhaus is der Deife los" feiert sie ihr Jubiläum: Vor 40 Jahren hatte sie mit der Aufführung "Der siebente Bua" ihr Debüt. Die elf Darsteller haben die vielen Besucher in der Mehrzweckhalle des Klosters zu Beifallstürmen hingerissen. Immer wieder gab es Zwischenapplaus für die Schauspieler, die allesamt überzeugten.
Aigner: "Ihr seid ein kultureller Faktor in Tutzing"
Als sich die Darsteller am Schluss mit weiteren Mitarbeitern auf der Bühne versammelten, wollte der Beifall kein Ende nehmen. Auch Toni Aigner, der wie Spielleiter Hubert Heirler schon vor 40 Jahren dabei war, gesellte sich dazu und zollte allen Mitwirkenden Respekt für ihre Leistungen. "Ihr seid ein kultureller Faktor in Tutzing", sagte er, "der nicht mehr wegzudenken ist." Der Erfolg lag offenkundig auch an der Geschichte, die sich um einen stockkonservativen und einen äußerst modern eingestellten Pfarrer drehte. Die Heimatbühne habe sich eines delikaten Themas angenommen, sagte Aigner nach der Aufführung, und sie habe es "bravourös gelöst".
Von Lampenfieber war kaum etwas zu spüren. Alle Mimen waren textsicher, und wenn es mal kleine Unsicherheiten gab, wurden sie geschickt überspielt. Auch die vielen Mitarbeiter im Hintergrund leisteten perfekte Arbeit.
Fünf weitere Aufführungen folgen noch - heute und morgen sowie drei Mal am nächsten Wochenende.
Die weiteren Aufführungen
Samstag, 18. November um 19 Uhr
Sonntag, 19. November um 19 Uhr
Freitag, 24. November um 16 Uhr
Samstag, 25. November um 19 Uhr
Sonntag, 26. Novembrt um 16 Uhr
„Im Pfarrhaus ist der Deife los“ ist eine Komödie in drei Akten von Sebastian Kolb und Markus Scheble. Beide leben in Bad Feilnbach, sind langjährige Mitglieder im dortigen Edelweiß-Theaterverein und sind als Schauspieler wie als Autoren und Regisseure bekannt.
Der Eintritt kostet für Erwachsene 9 Euro und für Kinder 4 Euro. Vorab kann man Karten in der Reiseagentur Tutzing, Hauptstraße 52, kaufen. Die Theaterkasse öffnet jeweils eine Stunde vor Aufführungsbeginn.
Die Darsteller
In der hinteren Reihe von links nach rechts: Vanessa Heirler (Jenny), Rainer Vogl (Checker), Claudia Schiffner (Mechthild), Andrea Zirngibl (Chorleiterin Monika), Michaela Heidler (Gundula Krätz), Sylvia Ronneburg (Souffleuse), Hubert Heirler (Bonzo)
In der vorderen Reihe von links nach rechts: Moritz Aigner (Maxi), Sebastian Graba (Wummer), Martin Paukner (Karl Wolf), Marlene Thun (Franzi)
Spielleitung: Hubert Heirler
Vier Schauspieler sind zum ersten Mal dabei
Spielleiter Hubert Heirler hat in das Stück „a bissl was von Tutzing neibaut“, wie er sagt. Da gibt es den Pfarrer Wummer, den Pfarrer Katzenschwanz - ganz ohne Versdrehung - und so manche andere Andeutung.
Die Tutzinger Heimatbühne hat fast 80 Mitglieder. Höchstens 25 von ihnen agieren auch als Schauspieler. Vier Schauspieler sind zum ersten Mal dabei - darunter zwei Kinder: Moritz Aigner und Marlene Thun. Moritz ist ein Enkel von Toni Aigner. Marlene Thun hat wie auch Moritz Aigner bereits beim Ferienprogramm der Heimatbühne mitgemacht. „Gestern noch im Ferienprogramm - heute schon auf der Bühne“, witzelt Heirler. Die beiden erwachsenen Neuen sind Martin Paukner und Rainer Vogl. Paukner war vor zwei Jahren schon dabei, damals aber nur als Statist. Vogl ist ganz neu zu der Schauspieltruppe gestoßen.
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