Kultur
16.4.2024
Von Lucie Vorlíčková

You've Got a Friend in Me

"Kino im Kopf" und Filmmusik-Hauskonzert: Tim Kramer und Rotary Club brachten am Wochenende über 100 Bürger zusammen

Wurden Sie schon einmal von einem Schauspieler im Theater persönlich begrüßt und dann auch noch mit den Worten „Liebe Nachbarn, ich freue mich, dass wir hier die Gelegenheit haben uns kennenzulernen“? Wohl nicht. Tim Kramer hat es damit geschafft, die Initiative „Tutzing macht Kino!“ bereits in seiner Begrüßung auf den Punkt zu bringen - bei einer von zwei Benefiz-Veranstaltungen, der Lesung "Nachtflug". Am Tag zuvor ließ ein Konzert mit Filmmusik viele Kino-Erinnerungen aufleben.

Mischung aus Kino, Theater und Nachbarschaftstreff

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Die Lesung wurde mit Bildern von Gernot Sommerfeld auf der Kinoleinwand untermalt. Das war ein besonderes Kinoerlebnis.

Tim Kramers Lesung „Nachtflug“, begleitet auf der Kinoleinwand mit Bildern von dem ebenfalls anwesenden Gernot Sommerfeld, war am Samstag ein voller Erfolg - in mehrfacher Hinsicht. Trotz Frühsommerwetters war der Kinosaal mit 80 Besuchern gut gefüllt. Die atmosphärische Mischung aus Kino, Theater, Nachbarschaftstreff und dem intensiven Eintauchen in die Lesung empfanden viele als puren Genuss.

Das Konzept „Bürgerkino“ funktioniert also großartig. Tutzing und Umgebung braucht das konzeptionell neu aufgestellte Kulturtheater genau so, und wir Bürger brauchen Begegnung und Austausch zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Faszinierend war, dass viele Besucher dies an diesem Abend erkannt, sich dem begeistert geöffnet haben und die gebotene Gastlichkeit zum Austausch miteinander nutzten.

Im Kino, Foyer und auch vor dem Kino herrschte noch lange ausgelassene Stimmung mit anregenden Gesprächen. Die köstlichen Theaterhäppchen, brachte Martin Baumann vom Theodor persönlich vorbei – sie waren ein begehrter Augen- und Gaumenschmaus.

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Martin Baumann vom Theodor brachte die köstlichen Theaterhäppchen vorbei. Kinoengel Ingrid Boumessid hat alle Besucher mit der Überreichung des Programmhefts persönlich begrüßt und Conny Schuster (leider nicht im Bild) hat den Ansturm an der Getränketheke hervorragend gemeistert.
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Gelebte nachbarschaftliche Begegnung. Die meisten der 80 Kinobesucher blieben und tauschten sich noch lange angeregt nach der Lesung aus.

„Phantasie des Zuschauers ist eigentlich das tollste Kino“

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Tim Kramer begrüßte uns Nachbarn und erklärte das Stichwort "Kino im Kopf" des Abends

Tim Kramer hat die Lesung unter dem Stichwort „Kino im Kopf“ eröffnet. Es gehe darum, Assoziationen beim Zuschauer zu erwecken. Zur Erläuterung verwies er auf Altmeister Alfred Hitchcock. Es sei nicht alles auszuformulieren, sondern die Phantasie der Zuschauer anzuregen, weil das das eigentlich tollste Kino sei, was es eigentlich gebe. Die Leinwand sei nur der Auslöser, um das Kino im Kopf anzuregen. So habe er und Gernot Sommerfeld sich auch dieser kleinen Lesung genähert.

Die unter den Zuschauern anwesende Französin Danielle Vochims zweifelte zunächst: „Saint-Exupéry auf Deutsch? Soll ich das wirklich wagen?“ Wir haben sie nach der Lesung gefragt. „Diese großartige und lebendige Lesung ließ mich die Übersetzung voll und ganz vergessen", schwärmte sie, "ich bin sehr gerne mitgeflogen.“

So auch alle anderen: Tim Kramer und Gernot Sommerfeld bekamen begeisterten und anhaltenden Applaus für dieses kulturelle Flugerlebnis.

Rotary Club Tutizng organisiert Hauskonzert mit Filmmusik

Schon tags zuvor gab es eine beeindruckende Veranstaltung. 30 Gäste kamen auf Einladung des Rotary Clubs Tutzing zu einem Hauskonzert mit dem Musikerinnen Tabea Mara und Sophie Sperber (www.keyfortwo.de) zusammen. Lucie Vorlíčková folgte der freundlichen Einladung zur Unterstützung der Initiative und referierte über das Konzept „Bürgerkino“.

Besonderes Lob fand das Vorhaben der beabsichtigten Entwicklung des Kurtheaters zum Kulturtheater. Also das multifunktionale Konzept von Kino, Bühne und Bildung. Und auch, dass das Konzept Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche („Kinosaal als Klassenzimmer“) umfasst.

Filmmusik am Konzertflügel – starker Auftritt von „Key for Two“

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Die Musikerinnen von "Key for Two" Tabea Mara und Sophie Sperber (v.l.)) spielten und sangen eine Stunde Filmsongs beim Benefiz-Hauskonzert auf Einladung des Rotary Clubs Tutzing. Das Duo musste gleich mehrere Zugaben spielen, so begeistert waren alle von ihrer Darbietung.

Tabea Mara und Sophie Sperber rissen die Besucher des Hauskonzerts mit ihrer sichtlichen Freude an Filmmusik und ihrem Können mit. Das als „Key for Two“ bekannten Duo spielte, sang gut 15 Filmsongs - und machte ein Filmquiz daraus: Im Anschluss an jedes Stück mussten die Besuchter raten, aus welchem Kinofilm der Song stammt.

Erraten wurden: „Diamonds Are a Girl´s Best Friend“ (aus „Gentelemen Prefer Blondes“), „Circle of Life“ (von Elton John im „Lion King“), „Freedom“ („Django Unchained“ von Quentin Tarantino) und viele, viele mehr.

Könnte gar der erstgespielte Song „You´ve Got a Friend in Me“ (aus „Toy Story“) eine Art Hymne für diese Bürgerinitiative werden? Denn sie hat inzwischen viele Freunde. Werfen Sie einen Blick auf das neueste Kinobarometer. Es ist einfach unglaublich berührend, was für eine Unterstützung diese Initiative inzwischen erhält.

Bitte kommen: am 18. April ins Kino

Da gibt es viele Imformationen, wie es nach dem 30. April weitergeht.

Wir möchten viele neue Informationen zur nächsten Phase - der Vereinsgründung und wie es nach dem 30. April weiter gehen sollte - mitteilen, denn die Erreichung des Spendenziels rückt tatsächlich in greifbare Nähe.

Herzlichst grüßt Ihr/Euer Initiatorenteam von „TUTZING MACHT KINO!“

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Alle Besucher wurden am Eingang mit einem Programm persönlich begrüßt. Die Initiative bedankt sich bei Gerti und Kurt Jetzlsperger (Druckerei Sprintdesign) aus Traubing für den gespendeten Druck. © Fotos: Bürgerinitiative "Tutzing macht Kino!"
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