Kultur
16.12.2023
Von Ferdinand Goslich

Engagierte Vereinsarbeit und Terminkollision

Versammlung des Vereins zur Förderung der Kirchenmusik in Tutzing – Sandtner-Orgel wird 40 Jahre alt

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Die Vorstandschaft des Kirchenmusikvereins (v. l.): Willi Stöhr (Beisitzer), Uwe Bieber (Schatzmeister), Johannes Berlinger (1. Vorsitzender), Klaus Feldhütter (2. Vorsitzender) und Anne Theiss-Berlinger (Schriftführerin). © FG

Mit den Finanzen des Vereins zur Förderung der Kirchenmusik in Tutzing e.V. (KMV) ist alles wieder in richtige Bahnen gelenkt worden. Zuvor hatte es Unstimmigkeiten zwischen der früheren Vorstandschaft des KMV und dem beauftragten Geldinstitut gegeben.

In Verbindung mit der Erhöhung des Jahresbeitrags von 24 auf 30 Euro waren nicht alle Mitgliedsbeiträge ordnungsgemäß eingezogen worden. Mit Unverständnis war dies bereits in der Jahresversammlung im Juni 2022 quittiert worden. Im Juni 2022 wurde auch eine neue Vorstandschaft gewählt. Der neue 1. Vorsitzende des Kirchenmusikvereins, Johannes Berlinger, erklärte in der KMV-Mitgliederversammlung am 12. Dezember dass inzwischen alles wieder ins Laufen gebracht worden sei. Der Schatzmeister Uwe Bieber habe viel Arbeit damit gehabt. Mittlerweile seien alle Beiträge eingezogen.

Zu der Sitzung im Roncallihaus waren 18 Mitglieder und fünf Vorstandsmitglieder gekommen, mit 23 Personen war also etwa ein Viertel von 100 KMV-Mitgliedern anwesend. Berlinger wies auf die Aktivitäten der seit Juni 2022 amtierenden Vorstandschaft hin. Sie habe einen neuen Flyer entwickelt, „der sich sehen lassen kann“, und eine Grafikerin beauftragt, ein neues Vereins-Logo zu entwerfen. Um die Finanzen des KMV zu stärken, habe die Vorstandschaft „einen charmanten Weg“ gewählt. In dem Flyer heiße es jetzt „Mein gewählter Jahresbeitrag“ mit den Positionen 30, 50 oder 100 Euro und darüber hinaus einem frei zu wählenden Betrag. Pfarrerin Beate Frankenberger lobte den Einsatz des Kirchenmusikvereins und bedankte sich für Zuschüsse. Auch Pfarrer Peter Seidel würdigte die engagierte Vereinsarbeit.

Johannes Berlinger erinnerte daran, dass der Kirchenchor und das Orchester St. Joseph am 12. November ein wunderbares Konzert gegeben hätten. Weil der KMV dort seine Flyer ausgelegt habe, sei es auch eine wichtige Werbung für den Verein gewesen. Außerdem hatte Pfarrer Peter Seidel bei der Begrüßung auf die Unterstützung des Kirchenmusikvereins hingewiesen. Bei der Frage, wie man diesen Förderverein weiterhin herausstellen könne, schlug Dr. Franz Obermeyr vor, der KMV solle versuchen, seine Flyer bei den Konzerten der Musikfreunde Tutzing e.V. im Saal der Evangelischen Akademie auszulegen.

Zwei Drittel der Fördermittel für die katholische und ein Drittel für die evangelische Kirche

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Auch Bürgermeisterin Marlene Greinwald (links) war zur Mitgliederversammlung des Kirchenmusikvereins gekommen © FG

Schatzmeister Uwe Bieber legte einen detaillierten Plan über
das Vermögen des Vereins vor. Im Zeitraum von August 2022
bis heute stehen Einnahmen von 10 254, 48 Euro Ausgaben von 9 122,55 Euro gegenüber. Das Vermögen ist von 10 776,25 Euro (31.8.22) auf 11 908 Euro (23.22.23) gestiegen. Im laufenden Jahr hat der KMV 2 573,94 Euro an Mitgliedsbeiträgen eingenommen. Klaus Feldhütter, der 2. Vorsitzende des Kirchenmusikvereins fügte hinzu, der KMV habe sich bemüht, die bewährte Regelung einzuhalten, nach der die katholische Pfarrei, die im größeren Umfang und damit teurere Kirchenmusik anbiete, zwei Drittel an Fördermitteln erhalte, und das Evangelisch-Lutherische Pfarramt ein Drittel. Die Kassenprüfer Dr. Thomas von Mitschke-Collande und Dr. Franz Obermeyr hatten den Vermögensplan geprüft und positiv beurteilt. Bei einer Enthaltung wurde die Vorstandschaft entlastet.

Da im Vermögensplan ein Zuschuss des KMV von 1 086 Euro für eine Orgel-Renovierung angegeben war, kritisierte Dr. Ina Lang, ob dies nicht Aufgabe der Kirche wäre. Johannes Berlinger meinte dazu, dass zur Kirchenmusik sowohl die ausgeübte Musik, die bezahlt werden müsse, als auch die Instrumente gehörten, die in Schuss zu halten seien. Deshalb habe man den Zuschuss gegeben.

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Pfarrer Seidel: Duplizität der Ereignisse am 3. Advent „dumm gelaufen“

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Interessiert lauschten die KMV-Mitglieder den Ausführungen der Vorstandschaft. © FG

Pfarrerin Beate Frankenberger hielt es für schade, dass am dritten Adventssonntag, 17. Dezember, um 16 Uhr in beiden Tutzinger Kirchen gleichzeitig Veranstaltungen stattfinden: in der Christuskirche das „Tutzinger Weihnachtsspiel“ mit einem Kamel und in St. Joseph die Lesung der Heiligen Nacht von Ludwig Thoma. Das sollte man besser absprechen. Bürgermeisterin Marlene Greinwald wies allerdings darauf hin, dass jedes Jahr im Winter im Rathaus ein Treffen aller Vereine stattfinde, bei dem die Termine des nächsten Jahres bekannt gegeben würden. Bereits dort könne man Absprachen treffen. Außerdem gebe es auf der Homepage der Gemeinde einen „Veranstaltungskalender“ (zu finden unter dem Eintrag „Kultur“), auf dem sich die veranstaltenden Gruppen und Vereine eintragen sollten – auch um zu prüfen, welcher Termin bereits belegt sei. Pfarrer Peter Seidel erklärte, die Duplizität der Ereignisse am 3. Advent sei „dumm gelaufen“, und in Zukunft müsse man sich besser miteinander verständigen.

Bei dem Tagesordnungspunkt, welche kirchenmusikalischen Aktivitäten zu erwarten seien, erklärte der neue Organist von St. Joseph, Werner Zuber, dass es im nächsten Jahr das Jubiläum „40 Jahre Sandtner-Orgel“ zu feiern gebe. Mit ihr besitze Tutzing eine der größten Orgeln im Landkreis Starnberg, und sie sei ein wunderbares Instrument. 1984 habe der bekannte Organist Professor Karl Maureen diese Orgel in der Josephskirche zum ersten Mal gespielt. Am 11. Februar werde er erneut nach Tutzing kommen, um auf diesem Instrument zu spielen. Zuber berichtete, dass es im Rahmen der Jubiläumsfeiern fünf Orgelkonzerte geben werde. Auch Helene von Rechenberg werde eines bestreiten.

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Der neue Flyer des KMV
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Ferdinand Goslich

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