
Fürs Warten auf die Wahlergebnisse gibt es heute Nachmittag in Tutzing eine ganz besondere Möglichkeit: Das "Duo Fantasia" gibt um 17 Uhr ein Konzert in der Galerie Benzenberg beim Rathaus. Julia Ito (Klavier) und Utum Yang (Flöte), die international bekannt und häufig im Landkreis aufgetreten sind, strahlen vor ihrem Publikum souveräne, natürliche Interpretationskunst aus. Mit ihrem perfekten Zusammenspiel haben sie sich längst eine breite Anhängerschaft gesichert.
Die beiden in Tutzing wohnenden Musiker beginnen ihre „Herbstliche Serenade“ mit einem der bekanntesten Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, der Kleinen Nachtmusik. Diese Ikone der Klassik wird das Publikum in den Bann schlagen, und die Intimität der Galerie dürfte das nötige Fluidum zur Kammermusik beisteuern.
Fabelwesen mit Ziegenbeinen und Brillanz aus "La Traviata"

Nach einem Flötensolo von Georg Philipp Telemann erklingt ein musikalisches Hauptwerk des Impressionismus, das perfekt zum Zeitpunkt des Konzerts passt: „Prélude à l’après-midi d’un faune“ (Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns). Claude Débussy (1862-1918) malt darin in Klängen die Erlebnisse eines Fauns. Das ist ein Lebensfreude ausstrahlender Satyr, ein Fabelwesen, das wie ein Mensch aussieht und auf Ziegenbeinen läuft. Andere Kenner interpretieren ihn als altitalienische Gottheit der Natur und des Waldes. Passenderweise wird diese Gestalt in der bildenden Kunst meist Flöte spielend dargestellt, und Utum Yang dürfte diesem Umstand in gekonnter Manier Ausdruck verleihen.
Nach der Pause widmet sich das Duo Fantasia einem weiteren Publikumsmagneten, der treffend die jetzige Stimmung in der Natur, die tiefer stehende Sonne und das Rauschen der Bäume beschreibt: Was könnte das Motto dieser Serenade also besser illustrieren als der „Herbst“ aus den Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi (1678-1741)? Von der Barockzeit führt die Japanerin Julia Ito die Zuhörer in die Moderne - mit einer Klaviersonate von Alexander Scriabin (1872-1915).
Gemeinsam mit ihrem aus Korea stammenden Ehemann Utum Yang schließt sie ein Nocturne von Philipp Gaubert (1879-1941) an, einem Zeitgenossen Scriabins. Für den Konzertschluss hat sich das Duo Fantasia ein besonderes Schmankerl ausgedacht: Eine Fantasie über die Oper "La Traviata" von Giuseppe Verdi, in der Julia und Utum das Publikum mit dessen brillanten melodiösen Einfällen in Staunen versetzen wollen.
Karten zu 22 Euro gibt es bei der Galerie Benzenberg, Kirchenstraße 7, Tel. 08158/9807.
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