Kultur
18.8.2020
Von Evangelische Akademie / vorOrt.news

Tutzinger Auszeichnung für Senta Berger

Die Schauspielerin erhält den „Toleranz-Preis“ der Evangelischen Akademie

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Die Geschichte der Schönheit erzählte Senta Berger 2013 in der ZDF-Reihe „Terra X“ © obs/ZDF

Die Schauspielerin Senta Berger wird mit dem Toleranz-Preis der Evangelischen Akademie Tutzing ausgezeichnet. Die nicht dotierte Auszeichnung wird seit 2000 alle zwei Jahre vergeben. Mit dem Toleranz-Preis werden Persönlichkeiten gewürdigt, die sich für die Verständigung zwischen Menschen, Nationen, Religionen und Kulturen einsetzen.

Die Evangelische Akademie Tutzing ehrt die gebürtige Wienerin, wie Direktor Udo Hahn in der Begründung ausführt, „als Charakterdarstellerin für ihr Lebenswerk als glaubwürdige Persönlichkeit – im Film wie in der Wirklichkeit“. Ihre Offenheit für die Welt und andere Kulturen seien „der Schlüssel, um dem Fremden mit Toleranz und Verständnis, Charme und Humor zu begegnen“. Senta Berger habe insbesondere mit ihrer Rolle als Kriminalrätin Dr. Eva Maria Prohacek in der von Eikon Media produzierten ZDF-Krimireihe „Unter Verdacht“ Maßstäbe für das deutsche Fernsehen gesetzt. „Neugierig, klug, mutig und unbestechlich spielte sie die Protagonistin, die auch in Situationen völliger Hoffnungslosigkeit Haltung zeigt und die Kraft zum Weitermachen findet“, so Hahn.

Am längsten in der wichtigsten Nebenrolle der Welt

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Weil wir Mädchen sind: Bei einer Lübecker Ausstellung mit diesem Titel war Senta Berger 2006 Schirmherrin © Foto: Plan International Deutschland e.V.

Senta Berger, die im Grünwald Ortsteil Geiselgasteig und in Berlin wohnt, hat in ihrer langen und vielseitigen Karriere in vielen deutschen, europäischen und amerikanischen Kinofilmen sowie Fernsehserien mitgewirkt. Sie war Partnerin bekannter Schauspieler wie Alain Delon, Charlton Heston, Kirk Douglas, Dean Martin, Heinz Rühmann, Frank Sinatra und John Wayne.

Am längsten von allen Darstellern hat sie bei den Salzburger Festspielen im "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal die Buhlschaft, die "wichtigste Nebenrolle der Welt", gespielt, nämlich von 1974 bis 1982. Mit dabei waren damals Curd Jürgens und Maximilian Schell. Gefeiert wurde sie ebenso am Wiener Burgtheater, wo sie Partnerin von Klaus Maria Brandauer war, am Thalia-Theater in Hamburg und am Schillertheater in Berlin. Aber auch als Schlagersängerin machte sie für kurze Zeit von sich reden.

In vieler Hinsicht hat sich Senta Berger außerhalb ihrer künstlerischen Aktivitäten engagiert, so als Botschafterin für die Tierschutzorganisation "Pro Wildlife" und für die José Carreras Leukämie Stiftung sowie im Kampf gegen Blutkrebs für die gemeinnützige Gesellschaft DKMS. Bis zur Schirmherrschaft bei einer Ausstellung "Weil wir Mädchen sind" in Lübeck (2006) spannt sich der Bogen. "In der Theorie haben alle Kinder gleiche Rechte", sagte sie damals, "doch in der Praxis werden Mädchen viel häufiger benachteiligt und vernachlässigt.'"

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Auszeichnungen für Präsidenten, Künstler und Nobelpreisträger

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron - hier mit Ehefrau Brigitte 2017 - hat 2018 zugesagt, den Toleranz-Preis in Tutzing persönlich entgegenzunehmen. Bisher hat er das nicht gemacht. © obs/ZDF/Christophe Morin

Mit dem Toleranz-Preis ausgezeichnet hat die Evangelische Akademie bisher die früheren Bundespräsidenten Roman Herzog und Christian Wulff, den Dirigenten Daniel Barenboim, den Schriftsteller Henning Mankell, Karim Aga Khan IV, die Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi, Bundesminister Wolfgang Schäuble, den Musiker und Komponisten Peter Maffay, Frank-Walter Steinmeier als Bundesaußenminister sowie Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron. Den Toleranz-Preis vergibt die Akademie außerdem in einer Kategorie „Zivilcourage“ - in diesem Jahr an Christian Stückl, den Intendanten des Münchner Volkstheaters und Leiter der Oberammergauer Passionsspiele. Wer die Lobreden auf die Preisträger hält, ist noch nicht bekannt. Das gilt auch für den Termin des Festakts.

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