Die 17. „Tutzinger Kulturnacht“ fällt aus. Der Haupt-, Finanz- und Werksausschuss des Gemeinderats hat am Dienstag einstimmig beschlossen, dass die Veranstaltung, die immer im Oktober stattgefunden hat, in diesem Jahr abgesagt wird. Die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie ließen eine Kulturnacht in der bisherigen Form kaum durchführbar erscheinen, erklärt die Gemeindeverwaltung. Sie verweist auf Maskenpflicht, beschränkte Teilnehmerzahlen, Ungewissheit über die Form des Schulunterrichts im Schuljahr 2020/21 und viele weitere Vorschriften. Angebote der Schulen spielen bei der Kulturnacht stets eine wichtige Rolle.
Erste Sitzung der neuen Amtsperiode im Rathaussaal
Die Sitzung des Hauptausschusses war die erste Ausschusssitzung in der neuen Amtsperiode des Gemeinderats und die erste Sitzung, die wieder im Saal des Rathauses stattgefunden hat. Der Gemeinderat hat wegen der Hygiene- und Abstandsregeln zwei Mal im Saal des Roncallihauses und zuletzt im Hörsaal der Akademie für politische Bildung getagt. Heute, am Mittwoch, findet um 17 Uhr bereits die nächste Sitzung statt, nämlich die des Bau- und Ortsplanungsausschusses (Tagesordnung im Bild, zum Vergrößern bitte anklicken).
Highlight der Tutzinger Kulturszene
Die Absage der Kulturnacht in diesem Jahr wurde im Hauptausschuss von allen Seiten bedauert, aber als richtig bezeichnet. Seit ihrer Gründung habe sich die Kulturnacht zunehmen zu einem Publikumsmagneten und Highlight der Kulturszene in dieser Gemeinde und darüber hinaus entwickelt, schreibt das im Rathaus zuständige Hauptamt in einer Erläuterung: „Die ungezwungenen Begegnungen und das herausragende kulturelle Angebot an vielen verschiedenen Orten und Einrichtungen in unserer Gemeinde bis tief in die Nacht hinein sind das Markenzeichen dieser jährlichen Veranstaltung.“
Viele Vereine und Künstler wollen Veranstaltungen nachholen
Die Tutzinger Kulturnacht sei ein lebendiger Beweis dafür, das Kultur verbinde und Gemeinsinn und Gemeinschaft in einer Gemeinde und in der Gesellschaft fördere, so die Gemeindeverwaltung. Unter den derzeitigen Voraussetzungen würde es aber wenig Sinn ergeben, in diesem Jahr an der Kulturnacht festzuhalten, sagte die designierte neu Kulturreferentin der Gemeinde, Vizebürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg (CSU). Dabei verwies sie auch auf die neuen „massiven Probleme“ in Nordrhein-Westfalen. „So schwer es uns fällt, die Kulturnacht ausfallen zu lassen“, fügte sie hinzu, „hoffen wir umso mehr, im nächsten Jahr mit einer strahlenden und erfolgreichen Kulturnacht durchstarten zu können.“ Bürgermeisterin Marlene Greinwald hofft zudem Überschneidungen vermeiden zu können, weil auch viele Vereine und Künstler Veranstaltungen nachholen wollten.
Bernd Pfitzner (Grüne) verwies auch auf anhaltende Schwierigkeiten beispielsweise für Musikgruppen. Beim Chor „Blue Notes“, dem er angehört, sei ordentliches Proben nicht möglich, weil für 30 Mitglieder bei jeweils zwei Metern Abstand 60 Meter erforderlich seien. Deshalb vertrat auch er, wenn auch "schweren Herzens", die Meinung, dass die Absage der Kulturnacht richtig sei.
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