Von Christine Adler

Was ein Orientalist in Tutzing erlebte

"Starnberger Hefte" Nr. 26 bringen tiefgründige und überraschende Eindrücke - nur in Papier

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Herausgeber Dr. Ernst Quester © privat

Das digitale Zeitalter ist da - schlussendlich auch durch die Corona-Pandemie. Einschlägige Zeitungen gibt es Online, Bücher, Lehrveranstaltungen und die Tagebücher vieler Menschen als 'Blog' für jedermann/frau einsehbar. Was für ein Luxus ist es da, dass Dr. Ernst Quester - Deutsch- und Geschichtslehrer a.D. aus Starnberg - mit seinem Team aus ehemaligen Schülern und anderen Freunden der Literatur, Kunst und Geschichte regelmäßig eine Zeitschrift herausbringt, die es ausschließlich in Papier gibt, erhältlich im Buchhandel, auf Bestellung und im Abo.

Der Leiter der Orientabteilung an der Berliner Staatsbibliothek widmet sich Tutzing

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Die "'Starnberger Hefte" haben mittlerweile eine so große Fangemeinde, dass fast jede der mittlerweile 25 Ausgaben ausverkauft ist. Wie gut - pünktlich zur "staden Zeit" -' erscheint jetzt Nummer 26. "sich ändern" - so der Titel. Ein Volltreffer an Aktualität. Verschiedene Autoren verarbeiten, daran anlehnend, diverse spannende Themen oder Lebenseindrücke literarisch. Meist tiefgründig, gerne geschichtlich orientiert, oft heiter und immer überraschend.

Daher freuen wir uns umso mehr, dass sich Christoph Rauch, Leiter der Orientabteilung an der Berliner Staatsbibliothek, unserem schönen Tutzing in dieser Ausgabe widmet. Genauer gesagt, dem Schloss Tutzing, diesem märchenhaften Bau direkt am See, jetzt umringt von einer lärmenden Baustelle und der glänzenden Mariensäule.

Rauch stellt Tagebuchauszüge des ungarischen Orientalisten Ignaz Goldziher vor. Dieser verbrachte die Sommer 1894 und 1895 bei seinem Freund, Mäzen und Kollegen Carlo Landberg auf Schloss Tutzing.

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Der „gebildete Antisemitismus“ der höheren Stände

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Ignaz Goldziher

Einerseits freute er sich Goldziher über die Gastfreundschaft und die guten Arbeitsbedingungen inmitten alter orientalischer Handschriften. Andererseits registrierte er bei Tisch auch den „gebildeten Antisemitismus“ der höheren Stände. Also eine spannende Lektüre für die in diesem Jahr wirklich stille Adventszeit oder das beste Geschenk für Ihre Lieben.

Auch mir gab Dr. Ernst Quester die Ehre, eine weitere Folge meines Dienstboten-Romans 'Gitta Brockenmeier - Die Patin von Zöcking' in der aktuellen Ausgabe abzudrucken. Besondere Freude wird mir auch die Lektüre des Beitrages der Herrschinger Autorin Karin Schreiber bereiten. Sie erzählt eine weitere Episode aus der Jugend ihrer Heldin Ilse. Sie wird als Haustochter zu einer Patrizierfamilie nach Zürich geschickt und muss dort erleben, wie eine beginnende Romanze an den sozialen Schranken scheitert.

Es lohnt sich also, in dieser Woche eine unserer wunderbaren Tutzinger Buchhandlungen aufzusuchen um ein Exemplar für 6 € zu erwerben. Abonnement (Förderabo 20 € für drei Hefte) sowie Onlinebestellungen unter info@starnberger-hefte.de.

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Über den Autor
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Christine Adler

Christine Adler ist Mutter von zwei Kindern, Schauspielerin und wohnt in Tutzing

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