
Die Deutsche Telekom will im Tutzinger Ortszentrum einen neuen Mobilfunkmasten errichten. Die Gemeinde wird prüfen, ob sich auf einer ihr gehörenden Liegenschaft ein geeigneter Standort finden lässt, der der Telekom angeboten werden kann. Das hat der Gemeinderat am Dienstag beschlossen.
Als Suchkreis hat die Deutsche Telekom das Gebiet im Bereich Bräuhausstraße, Kirchenstraße und Hauptstraße definiert. Allzu viele gemeindliche Liegenschaften, die in Frage kommen könnten, gibt es allerdings nicht, daraus machte Bürgermeister Ludwig Horn kein Geheimnis.
Wie der Kommunalbeauftragte der Deutschen Telekom, Christoph Huber, im Gemeinderat sagte, betreibt das Unternehmen zurzeit in Tutzing drei Mobilfunk-Standorte. Der dem Vodafone-Konzern gehörende Mast am Bahnhof könne nicht genutzt werden, sagte Huber auf eine Frage, weil er bereits ausgelastet sei.
Die erneute Standortsuche ist nach Angaben der Gemeinde notwendig geworden, weil der frühere Mobilfunk-Standort auf einem längst abgebrochenen Gebäude des Roche-Konzerns (ehemals Boehringer-Mannheim) an der Bahnhofstraße weggefallen ist. Der provisorisch errichtete Mast neben dem Waldfriedhof an der Kustermannstraße sei nur als Übergangslösung gedacht. Er biete keine ausreichende Mobilfunk-Versorgung im Zentrum von Tutzing. Dr. Thomas von Mitschke-Collande (CSU) wurde deutlich: Die Mobilfunk-Versorgung in der Ortschaft sei „eine Katastrophe“, eine Zumutung“.
Möglichst geringe Distanz der Mobilfunk-Anlage zu den Kunden "wünschenswert"
Ausdrücklich als „Trugschluss“ bezeichnete Huber die Annahme, dass Distanz zum Sendemast für eine Immissionsabnahme sorge. Im Gegenteil: Besonders „weniger potente“ Endgeräte müssten auf volle Leistung gehen, um die Distanz zu überbrücken: „Je größer die Entfernung, desto höher die notwendige Sendeleistung." Immissions- und funktechnisch sei es wünschenswert, die Distanz zu den Kunden so gering wie möglich zu halten.
Nach dem „Bayerischen Mobilfunkpakt“ muss den Gemeinden Gelegenheit zur Mitwirkung bei der Standortsuche gegeben werden. Nicht als Hinderungsgrund für die Standortsuche wurde im Gemeinderat ein früherer Gemeinderatsbeschluss betrachtet, nach dem auf gemeindlichen Liegenschaften keine Fläche für den Mobilfunk zur Verfügung gestellt werden soll.
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Einige Monate zuvor hatte ich von der Telekom die gleiche Auskunft erhalten, wie Herr Wagner - Angesichts der Tatsache, dass die Telekom zu den teuersten Anbietern zählt, wäre es schade, wenn keine zeitnahe Lösung für dieses Problem gefunden wird.