Kommunikation
13.3.2022
Von vorOrt.news

Die magischen 35 Prozent

Bemühungen von Liberty Networks um Vorverträge für Glasfaser in Tutzing und Feldafing erweisen sich als zäh

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Wie eine kleine Bürgerversammlung wirkte die Infoversammlung von Liberty Networks - eine der ersten öffentlichen Veranstaltungen im neuen "Midgardstadl"

Seit Wochen sind Teams des Unternehmens Liberty Networks in Tutzing und Feldafing unterwegs, um bereits frühzeitig Kunden für den geplanten Glasfaser-Ausbau zu gewinnen. Die Leute sollen möglichst Vorverträge abschließen. Ob daraus dann wirklich Glasfaser-Anschlüsse werden, ist aber noch offen, wie die Mitarbeiter des Unternehmens immer wieder bekräftigen. 35 Prozent aller Haushalte sollen in der Vorvermarktungsphase bis zum 30. April zustimmen - das gilt als Ziel. „Wahnsinnig hoch“ sei diese Messlatte, kommentierte ein Besucher am Mittwoch bei einer Infoveranstaltung im neuen „Midgardstadl“. Zehn bis 15 Prozent müssten doch auch ausreichen. Denn 35 Prozent von rund 4800 Haushalten, das sind 1680 Haushalte - eine stolze Zahl.

Tatsächlich sind die magischen 35 Prozent bisher noch in weiter Ferne - daraus haben die Mitarbeiter von Liberty kein Geheimnis gemacht. Kein Wunder, meinte jemand aus dem Publikum: „Die meisten sagen, mein Internet ist gut genug.“ Nach Auffassung von Liberty-Manager Jörg Nussbaumer könnte das ein Trugschluss sein: Zurzeit sei das Internet vielleicht gut - aber funktioniere es auch in fünf Jahren noch?

Wo sie bisher stehen, dazu machten die Mitarbeiter des Unternehmens keine konkreten Angaben, aber sie berichteten offen, dass alles bisher eher zäh verlaufe. Was, wenn die 35 Prozent nicht erreicht werden? Dann will Liberty von Tutzing und Feldafing Abstand nehmen – das ist klar kommuniziert worden.

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Auch in Traubing waren Mitarbeiter von Liberty Networks unterwegs. Hier bei einem Treffen im Buttlerhof (von links) Dr. Eva-Maria Ritter, Samir-Oliver Chalabi, Isabella Conrad und Patric Henderson. © L.G.
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Macht es Liberty Networks? Oder die Deutsche Telekom? Oder beide? Oder gar keiner?

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Die Deutsche Telekom gibt zurzeit beim Thema Glasfaser ebenfalls kräftig Gas. Eine Reaktion auf Konkurrenten oder mehr? Da gehen die Meinungen auseinander. © Deutsche Telekom

Viele vertrauen für diesen Fall auf die Deutsche Telekom, die erst dieser Tage einen Glasfaser-Ausbau in allen bayerischen Gemeinden angekündigt hat, und zwar in jedes Gebäude hinein. Auch im Tutzinger Gemeinderat hat die Telekom schon ihre Glasfaser-Pläne vorgestellt, wenn auch später als Liberty. Manche glauben zwar, die Telekom habe damit nur darauf reagiert, dass plötzlich der neue, in dieser Form erst im vorigen Jahr gegründete Konkurrent Liberty Networks aufgetaucht ist. Aber nun zeigt jedenfalls auch die Deutsche Telekom auffallendes Interesse am Glasfaser-Ausbau - in ganz Bayern, damit auch in Tutzing und Feldafing.

Ob zwei Unternehmen gleichzeitig in Tutzing auf diesem Gebiet tätig sein werden, das konnte sich eine Besucherin im Midgardstadl nicht so recht vorstellen. Wie es mit dem Interesse der Deutschen Telekom wirklich aussieht, da ließen manche Mitarbeiter von Liberty Zweifel durchklingen. Wenn sich Liberty aus Tutzing und Feldafing wieder zurückziehen sollte, weil die Zielquote von 35 Prozent der Haushalte möglicherweise verfehlt wird, dann, prognostizierte schon der eine oder andere, werde auch die Deutsche Telekom ihre Glasfaser-Pläne für Tutzing und Feldafing aufgeben.

Das könnten Konkurrenz-Argumente sein. Interessant sind in diesem Zusammenhang aber Erfahrungen der Feldafinger: Bei deren Erkundigungen hat vor wenigen Jahren von vier Unternehmen kein einziges Interesse an einem Glasfaser-Ausbau in Tutzings Nachbargemeinde gezeigt, wie Bürgermeister Bernhard Sontheim kürzlich bei einer Online-Veranstaltung von Liberty berichtet hat. Und massiv interessiert am Thema Glasfaser in Tutzing war die Telekom bisher jedenfalls nicht. Aufhorchen lassen auch Erfahrungen aus Brandenburg: Dort wollte Liberty eigentlich den Start seiner deutschen Glasfaser-Aktivitäten markieren, aber daraus ist schon nichts geworden. Die Ergebnisse einer Vorvermarktung waren offenbar recht ernüchternd – mit der Folge, dass Liberty seine Brandenburger Pläne aufgegeben hat.

"Wenn wir die Quote schaffen, gehen wir in die Netzplanung"

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Seinen Glasfaser-Ausbau versucht das Unternehmen Liberty Networks mit der Marke "Hello Fiber" einprägsam an die Öffentlichkeit zu bringen © Liberty Networks Germany

Sollten aber in Tutzing und Feldafing die erhofften 35 Prozent bis Ende April annäherungsweise zusammenkommen, dann will das Unternehmen schnell mit den Arbeiten beginnen. „Wenn wir die Quote schaffen, gehen wir in die Netzplanung“, kündigte Nussbaumer an. Mit der Gemeinde habe man alles besprochen.

Die Gemeinde legt allerdings größten Wert auf Neutralität. Tutzings Bürgermeisterin Marlene Greinwald hat am Dienstag im Gemeinderat nochmals auf eine Informationsveranstaltung hingewiesen, die voraussichtlich Anfang April stattfinden und den Einwohnern Angaben zum Thema Glasfaser ohne jeden Werbecharakter vermitteln soll.

Laut Nussbaumer ist, wenn alles klappen sollte, die „Aktivierung“ der ersten Kunden Ende dieses Jahres und der vollständige Netzausbau bis Ende 2023 vorgesehen – und zwar flächendeckend in ganz Tutzing und Feldafing, wie er versicherte. Ob die eigene Adresse dabei sei, könne man im Internet prüfen. Die Anwesenden im Midgardstadl forderte er auf: „Sollte das nicht der Fall sein, schreiben Sie uns.“

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Kommentare

Bitte auch nicht vergessen:
Wer sich auf diese superschnellen Datenverbindungen freut, braucht natürlich immer auch entsprechend fortschrittliche Router und Endgeräte, die bei Highspeed auch mitmachen können; sonst wird man wieder enttäuscht oder muss dort ebenfalls nochmal nachrüsten.
Für professionelle Kunden, die diese superschnellen Internetverbindungen beruflich nutzen, wird das kein bedeutendes Argument sein, bei anderen Nutzern vielleicht aber schon?
Bei mir beispielsweise ist mein treues Notebook derzeit der Senior in der Truppe; das müsste also bereits jetzt ersetzt werden, obwohl ich es aus ökologischen und anderen Gründen (never change a running system) gerne noch das eine oder andere Jahr weiterhin nutzen möchte.
Naja, geht nicht wirklich am Thema vorbei!
Entscheidend ist das es genügend NACHFRAGE für eine Glasfaseranbindung gibt.
Und es gibt bereits Gemeinden die bei einer entsprechenden Nachfrage flächendeckend angeschlossen worden sind inkl. der Bürger, die abseits wohnen. Insofern liegt es mal wieder AN UNS Konsumenten, ob sich eine performante, gesundheitsverträglichere Lösung durchsetzt oder aber nicht.
Das ist ja alles gut und schön geht aber hier am Thema vorbei. Hier geht's nicht um 5G oder LTE und den Vergleich zu Glasfaser. 5G kommt und keine Initiative wird es verhindern.

Hier geht' s im Moment um eine schnelle Zwischenlösung. Natürlich ist ein Glasfasernetz die 1. Wahl. Aber wo es das nicht oder noch nicht gibt ist eine LTE Verbindung auch jeden Fall eine mögliche schnellere Zwischenlösung, wenn man das gleich braucht, weil die aktuelle zu langsam ist. Schneller auf jeden Fall als die vom Herrn Walther beklagten 1,2mB.

Eine Firma wie die DTE und andere orientieren ihr Angebot an der Nachfrage und wenn's zu wenig Abnehmer gibt werden sie auch keins machen. Das wird immer ein paar in treffen, die abseits wohnen. Und hier könnte eine mobile Anbindung zunächst mal eine schnelle Notlösung sein.
(Bearbeitet)
Warum LTE keine Alternative zu einer zukunftsfähigen Glasfaserversorgung ist:
Vor allem im ländlichen Raum versucht man, eine bestehende Unterversorgung mit Funklösungsangeboten zu beheben und übersieht dabei drei wesentliche Punkte.

1. Die Funklösung – auch LTE (Long Term Evolution) - ist nicht so schnell wie versprochen. Die Mobilfunkanbieter versprechen z.Zt. Übertragungsraten von 50 oder 100 MBit/s. Alle Nutzer einer Funkzelle müssen sich aber immer die maximal mögliche Datenübertragungskapazität der angebotenen Frequenz teilen. Ein Standard-Glasfaserkabel bietet dagegen Übertragungsraten bis zu 1.000 MBit/s. Haushaltsübliche Angebote liegen bei 16 bis 200 MBit/s, die dann auch faktisch an jedem Anschluss zur Verfügung stehen. Angebote für Firmen gehen bis zu 10.000 MBit/s. Punkt-zu-Punkt - Verbindungen bieten noch größere Übertragungsraten.

2. Mobilfunksendeanlagen müssen für LTE neu erstellt oder aufgerüstet werden und erhöhen somit die Belastung durch Hochfrequenzstrahlung. Die Akzeptanz in der Bevölkerung für neue Sendeanlagen ist gering.

3. Der zukunftsfähigen Breitbandversorgung wird durch eine Funklösung für längere Zeit der Weg verbaut. Wenn bereits ein relevanter Teil der Haushalte sich mit einer halbgaren Lösung wie dem Funkangebot zufrieden gibt, ist der Glasfasernetz- / Breitbandausbau zurzeit wirtschaftlich kaum noch darstellbar. Auch eine Förderung durch Landesmittel - wie diese z.B. in Bayern und Baden Württemberg angeboten werden - ist meist nicht mehr möglich, sobald ein Funknetzbetreiber dort sein rudimentäres Angebot geschaffen hat und solange die Förderrichtlinien nicht grundlegend neu gefasst werden.


Was macht den großen Leistungsunterschied zwischen Funk und Glasfaser aus?

Die Leistungsfähigkeit der Datenübertragung setzt sich im Wesentlichen zusammen aus der Bandbreite des übertragenden Signals – je breiter der zur Verfügung stehende Informationskanal, umso mehr Datenpakete können transportiert werden, und der benutzen Frequenz – je höher die Frequenz, umso mehr Daten passen in eine Zeiteinheit. Die nackten Zahlen sprechen hier für sich:

Die Bandbreite eines LTE-Signals im Mikrowellenbereich beträgt z.Zt. 5 MHz. Möglich sind auch Frequenzblöcke mit bis zu 20 MHz für einen Betreiber. Über die neu entwickelte Mehrantennentechnik (mehrere Antennen in der näheren Umgebung bedienen gleichzeitig einen Nutzer) kann die Bandbreite auch kurzfristig auf bis zu 100 MHz erhöht werden. Die Bandbreite auf einer einzigen Glasfaser beträgt dagegen in der praktischen Anwendung für den Endkunden 200 bis 2.000 MHz. Theoretisch sind auf einer Glasfaser sogar bis zu 60 THz Bandbreite möglich, das sind 60.000.000 MHz. Also noch sehr viel Potenzial für die Zukunft.

Die benutzten Frequenzen von LTE liegen (Stand Feb. 2016) bei 0,8 und 2,6 GHz (Gigahertz). Lichtwellenleiter werden i.d.R. im Spektrum des Infrarot betrieben, das um die Frequenz von 353 THz (Terrahertz = ~850 nm Wellenlänge) liegt. Das ist bis zu 300.000 mal höher frequent als ein Funksignal im Mikrowellenbereich - mit entsprechendem Potenzial. [..]

Quelle und weitere Informationen: diagnose-funk, 20.03.2022, https://www.diagnose-funk.org/basiswissen/strahlungsarme-alternativen/breitbandversorgung-mit-glasfaser/lte-versus-zukunftsfaehige-glasfaserversorgung
Bei dem Anbieter ist Vorsicht im Kleingedruckten geboten. Es wird mit einem Hausanschluss für 799€ bis ins Haus geworben, aber ab mehr als 10 m Grabarbeiten auf dem privaten Grundstück ist mit einem Mehraufwand von 60€ pro Meter zu rechen. Zwar wurde mir auf Nachfrage versichert, dass die 60€/m in der Vorvertragszeit nicht gilt und der Hinweis im Internet korrigiert wird - dies ist nun aber über 4 Wochen her und der Hinweis steht immer noch auf der Homepage vermerkt, somit ist meiner Ansicht nach teilweise mit deutlichen Mehrkosten als die versprochenen 799€ zu rechnen.

Update 30.3.2022
Anstatt, dass die 10 Meter Regelung aussetzt wurde -wie mir per E-Mail am 22.2.2022 versichert wurde, wurde die Pauschale um 10€ pro Meter erhöht. Somit zahlt man jetzt 70€/Meter, für eine Leitung die länger als 10 Meter auf das Grundstück reicht.
(Bearbeitet)
Eine solche Geschwindigkeit macht natürlich keinen Spaß. Ist das tatsächlich der aktuelle Stand?

Vielleicht wäre die momentane Lösung dann für sie mobil über LTE ins Netz zu gehen und einen LTE Router zu installieren. Mit einem LTE Router könnte sie dann ihre PCs und auch Telefone versorgen. Da hätten sie auf jeden Fall eine wesentlich höhere Geschwindigkeit. Theoretisch bis 300 MBits/s

Ich habe es gerade bei mir gemessen und erreiche 258 MBits/s

(Bearbeitet)
Hallo,
ich bin derzeit über die Telekom an das www angeschlossen. Im Aussenbereich von Tutzing (angeblich voll erschlossener Ort) muss ich mit einem theoretischen (!) Datenfluss von 6 MB zufrieden sein, in der Realität kann ich jedoch froh sein, wenn ein Download mit 1,2 MB ankommt! Nach Auskunft der Telekom hat das Kupferkabel der Telefonleitung sein Maximum erreicht, auch andere Anbieter sind an diese Leitung gebunden und können - laut deren Auskunft - keine höhere Leistung anbieten. Meine Erfahrungen mit der Telekom und deren Aussage: für die paar Häuser im Aussenbereich lohnt sich keine zusätzlich Investition.
Ich warte daher dringend auf einen wirklich flächendeckenden Ausbau eines schnellen Datennetzes und hoffe, dass für helloFiber die notwendigen Zahl von Anschluß-Interessenten zustande kommt und ich dann an einem vernünftigen Datenfluss teilhaben kann.
Das ist mir auch ein Experiment mit der bislang unbekannten Firma helloFiber wert!
Wenn ich das richtig lese dann wäre Tutzing jetzt der erste Ort und damit dass Versuchskaninchen an dem Helofibre Glasfaser installieren will.

Die Deutsche Telekom mag ja auch ihre Schwächen haben, aber ein müder Beamtenbetrieb ist sie schon lange nicht mehr. Auch hat sie schon Glasfaser installiert und Erfahrung, während andere gerade versuchen die ersten Kunden zu gewinnen. Dass sie nicht überall installiert hat mag sicher auch an mangelnder Nachfrage liegen. Wer braucht und will heute schon mehr als die möglichen 100- 250 m/bits die wir in Tutzing bekommen können.

Selbst wenn die DTE 5 Euro mehr verlangt wäre sie mir lieber als ein Newcomer von dem man nicht weiss wie lange er existiert.

Man denke nur an die Strom-und Gasbilliganbieter. Habe erst mit jemandem gesprochen dem beide wegen Konkurs ausgefallen sind.







(Bearbeitet)
Auch bei uns in Tutzing gibt es Kunden, die die jeweils schnellsten Datenbverbindungen benötigen, und andere die dieses Potential in keiner Weise ausschöpfen und mit mittlerem oder gar mit dem Tempo der günstigeren Basistarife auch gut zurecht kommen.
Wie Herr Ruess anschaulich beschrieb, bleiben die Tarife (basis, mittel & top) preislich sehr stabil; was sich ändert ist die über die Jahre in Stufen ansteigende Leistungsfähigkeit.

Wer bzgl. Breitbandversorgung in die Zukunft blickt, der sieht längst die nächste Entwicklungsstufe am Horizont: Auch das Breitbandinternet wird mobil werden und wohl mit dem Mobilfunk (G5 & G6) zusammenwachsen. (Ähnlich wie vor ein paar Jahren das Festnetztelefon mit dem Internet verschmolz.) In diesbezüglich besonders fortschrittlichen "Pionier-Ländern" wird längst darüber diskutiert und gefordert, die aufwendige und teure Kabelverbuddelei zu stoppen und ganz in die mobilen Technologien der Zukunft zu investieren.

Falls das so kommt, werden wir früher oder später keinen Kabelanschluss mehr benötigen und bezahlen (Telefon, Internet, TV & Musik Streaming, aber auch Hausnotruf & Babyphone). Alles wird dann zu Hause und unterwegs gleichermaßen funktionieren.
;-) Sofern die Versorgung wirklich flächendeckend und lückenlos werden sollte.
(Bearbeitet)
Ich verstehe nicht, warum hier unabhängige Beratung nötig ist und warum sich die Gemeinde so sehr bemüht sich herauszuhalten. Man möge mich bitte aufklären.

100 MBit/s DSL kosten mich bei der Telekom aktuell 45 Eur im Monat. Bei helloFiber bekomme ich für 45 Eur im Monat 300 Mbit/s, somit dreifache Leistung zum gleichen Geld (*) ausbausicher bis 1000 MBit/s. Bei der Telekom würde es noch 250 MBit/s geben, für 55 Eur im Monat und somit teurer bei weniger Leistung. Dann ist hier Schluss. Weit in die Zukunft möchte ich da nicht denken.

Die Sache ist für mich somit klar. Ist das ein Risiko? Etwas Neues ist immer unbekannt, es gibt keine Erfahrungswerte mit dem Anbieter. Aber wie schlimm kann das werden? Ein bisschen Ärger und der Wechsel zurück zur Telekom…

Nun die Überraschung: Ich war vor kurzem noch glücklich überhaupt 100 MBit angeboten zu bekommen. Jetzt plötzlich will die Telekom auf meinem Anschluss 250 MBit anbieten können? Und als treuer Kunde bekomme ich aktuell die 250 MBit sogar dauerhaft für 45 Eur?! Ach nein, mit Treue hat das wohl nichts zu tun. Da steht “Exklusiv für Ihre Region: Jetzt dauerhaft reduzierten Preis … sichern! Gilt bei Buchung einer höheren Bandbreite.”. Ach was, und wenn ich jetzt auf 100 MBit wechsel (was ja nicht geht) zahle ich sogar nur 40 Eur? Andere bekommen die 100 MBit also billiger, aber ich nicht weil die Telekom mich ja schon am Haken hat?! Hier beobachten wir live die Marktverdrängungspraktiken eines ehemaligen Staatsunternehmens und Quasi-Monopolisten. Wer wirklich glaubt die Telekom würde uns in irgendeiner Form das schnelle Internet der Zukunft nach Tutzing bringen träume gerne ohne mich weiter.

* ich ignoriere die Rabattierung der ersten Monate, das ist marktüblich. Der initiale Telekom Anschluss kam mit einem 2 Jahre Knebelvertrag, auch dies marktüblich.

(Nachtrag)
Ich wollte mich eigentlich gar nicht auf eine Sinn-Diskussion schnellerer Bandbreiten einlassen, kann aber nicht anders als ein paar Worte zu verlieren: Dass eine gute Internetanbindung heutzutage kritisch für viele Menschen im Beruf ist stellt niemand in Frage. Dass mehr schöner ist, ist eigentlich auch keine Frage. Schnellerer Datenaustausch, bessere Videoqualität, Partner die auch im Home Office sind. Man schaue sich ältere youtube Videos an dann kann man sich ungefähr vorstellen wo bis vor einigen Jahren noch die Grenzen waren und wie die Entwicklung voranschreitet. Und wer hätte im Privatumfeld gedacht, dass wir keine hässlichen Satellitenschüsseln mehr brauchen, keine Antennen, und das CD Regal auch mal eben entsorgt werden kann? Schon vor 10 Jahren bei Kunden in Schweden hatte ich Tränen in den Augen angesichts der schnellen Anbindung selbst weit außerhalb Stockholms. Deutschland wird abgehängt, aber vielleicht holt Tutzing auf?
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