Kommunikation
18.6.2020
Von vorOrt.news

Keine Zufahrt - kein Mobilfunkmast neben Bahn

Antrag für Garatshausen wegen fehlender Erschließung von Feldafinger Bauausschuss abgelehnt

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Kein Mobilfunkmast in Garatshausen: Der Bau neben der Bahnstrecke wurde vorerst abgelehnt © L.G.

Ein in Garatshausen geplanter neuer Mobilfunkmast erhält vorerst keine Genehmigung. Der Bauausschuss des Feldafinger Gemeinderats hat den Antrag am Dienstag abgelehnt.

Vorgesehen ist ganz nah an den Bahngleisen, beim Sprunglweg, ein 35,5 Meter hoher so genannter Schleuderbetonmast, nicht mehr wie vor Jahren ein Stahlgittermast, mit zwei Plattformen und Outdoortechnik auf Fundamentplatte. Zu einer generellen Debatte über den Mobilfunk und potenzielle Standorte für ihn kam es im Feldafinger Bauausschuss nicht. Nach Meinung von Bürgermeister Bernhard Sontheim kann die Gemeinde den privilegierten Mastbau nicht verhindern. Ausschlaggebend war für den Ausschuss nicht eine generelle Ablehnung eines solchen Mastbaus, sondern die nicht gesicherte Erschließung.

Eine der Gemeinde Feldafing gehörende Zufahrt wird als zu eng betrachtet. Ein Feldweg daneben, über den die Zufahrt vielleicht geregelt werden könnte, wird mit weniger als zwei Metern Breite als zu schmal betrachtet. Er verläuft zudem über Privatgrund - und mit dessen Eigentümer gibt es noch keine Einigung. Er will sich offenbar mit einem Haftungsausschluss gegen Schäden absichern, die beispielsweise durch Baumwurf entstehen könnten. Eine solche Vereinbarung scheint es noch nicht zu geben.

Tutzing könnte die Zufahrt ermöglichen, lehnt es aber ab

Die Zufahrt ermöglichen könnte auch die Gemeinde Tuzing: Ihr gehören Grundstücke in diesem Bereich. Aber deren Nutzung für diesen Zweck hat Bürgermeisterin Marlene Greinwald schon vor längerer Zeit abgelehnt. Auch eine „Bürgerinitiative Tutzing Nord“ hat schon vor Jahren gegen den Mastbau protestiert.

Die Angelegenheit zieht sich bereits seit Jahren hin. Bahn und Deutsche Telekom suchen Standorte zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung in Zügen. An einer auf die Bahnstrecke beschränkten Nutzung der betreffenden Antenne werden aber von den Kritikern immer wieder Zweifel geäußert.

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Die Deutsche Telekom meidet Tutzing

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Kein Empfang: Das stört viele Handy-Nutzer. Aber Antennen in der Nähe sind auch nicht gern gesehen. © pixabay

Im Tutzinger Flächennutzungsplan sind seit Jahren Vorratsflächen für denkbare Mobilfunk-Standorte ausgewiesen, doch die will die Deutsche Telekom nicht. Sie meidet Tutzing in diesem Fall regelrecht. Sie zieht andere Plätze vor, nämlich direkt außerhalb des Tutzinger Gemeindegebiets: einen bei Kampberg, den anderen in Garatshausen.

Mit der seit Monaten beklagten schlechten Mobilfunkversorgung durch die Deutsche Telekom im Tutzinger Ortszentrum hat dieser Fall nichts zu tun. Sie hat ihren Grund in der Entfernung einer Antenne auf einem der abgebrochen Altbauten auf dem früheren Gelände von Boehringer-Mannheim, für die es keinen ausreichenden Ersatz gibt.

In beiden Fällen aber ist das verantwortliche Mobilfunkunternehmen die Deutsche Telekom. Sie hat der Gemeinde Tutzing kürzlich signalisiert, dass sich an der Mobilfunkversorgung im Tutzinger Ortszentrum nichts verbessern wird, bevor eine Rückkehr der Antenne auf einen der Neubauten an der Bahnhofstraße möglich ist. Ein Mast-Neubau auf einem Telekom-eigenen Grundstück an der Kirchenstraße hätte den Mobilfunkempfang verbessern können, doch den hat das Landratsamt Starnberg nach Protesten von Nachbarn unterbunden. Bei Beschwerden von Tutzinger Kunden soll sich die Deutsche Telekom aber nach Angaben in Kommentaren von vorOrt.news sehr kulant verhalten. Internet und Mobilfunk bleiben schlecht

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