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Caroline Krug ÖDP-Spitzenkandidatin

Die Tutzingerin führt die Kreistagsliste an - 14 von 39 Bewerbern aus dieser Gemeinde

Caroline Krug aus Tutzing ist die Nummer 1 auf der Kreistagliste der Ökologischen Partei Deutschland (ÖDP). Bei der Aufstellungsversammlung ist sie an die Spitze gewählt worden. Unter den 39 Kandidaten auf der ÖDP-Kreistagsliste sind allein 14 aus Tutzing. Außer Caroline Krug sind das Ulrich Kratzer (Platz 5), Kerstin Holly (9), Dr. Wolfgang Flasche (11), Elke Bauer (18), Sami Gans (19), Willi Neuner (21), Björn Thies (25), Samia Gans (26), Julia-Isabel Krug (31), Tanja Dreher (36), Hans Kratzer (37), Gerhard Bauer (38) und Markus Guggemoos (39).

„Die Spitzenkandidatin Caroline Krug (60) ist ein bekanntes Gesicht in Tutzing und Umgebung“, schreibt die ÖDP in einer Mitteilung, und weiter: „Ihr Ehemann, Rudolf Krug, war seinerzeit im Landkreis der erste Bürgermeister der ÖDP und hat das schier Unmögliche vollbracht, ihren damals völlig zerrüttenden Gemeinderat in kürzester Zeit wieder zu einen und zu überraschender Handlungsfähigkeit zurückzuführen. Über viele Jahre hat die Mutter von drei erwachsenen Töchtern ihren 2017 verstorbenen Rudi, der für die ÖDP auch Kreistagsabgeordneter war, in allen Angelegenheiten begleitet. Gut vernetzt will sie nun die Nachfolge von Margarete Blunck im Kreisrat antreten. Margarete Blunck macht den Platz aus persönlichen Gründen frei.“ Sie habe sich vor allem einen Namen für ihr Engagement in sozialen Themen und ihre konstruktive, weit über Parteigrenzen hinaus geschätzte, verbindende Art, erarbeitet. „Caroline Krug tritt an, dieses Erbe mit vielfältiger praktischer Erfahrung im sozialen Bereich, Empathie und Leidenschaft fortzusetzen“, so die ÖDP.

Auf der von dem Traubinger Willi Neuner angeführten Tutzinger ÖDP-Liste für die Gemeinderatswahl steht Caroline Krug auf Platz 2. Ein Tutzinger ist auch der zweite aktuell amtierende Kreisrat der ÖDP, Ulrich Kratzer (59). Er tritt auf Platz 5 der Aufstellungsliste an. Mit 25 Jahren ÖDP-Zugehörigkeit und frühem Anti-Atomkraft-Einsatz zähle er zu den „Urgesteinen der Landkreis-ÖDP“, so der Kreisverband.

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© ÖDP-Kreisverband Starnberg
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Sie belegen die sieben vorderen Plätze auf der ÖDP-Liste: (von links nach rechts) Dorothea Burger, Ulrich Kratzer, Christina Wuthe, Jörg Umbreit, Caroline Krug, Stefan Kapust, Ernst Sporer

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Bienenstachel ersetzt Reißnagel

Am Tag nach der Aufstellungsversammlung gab Thomas Schröter aus Herrsching den Rückzug seiner Kandidatur sowie vom Vorsitz der Landkreis-ÖDP aus persönlichen Gründen bekannt. Er war seit Oktober 2019 im Amt. Gemäß Parteiengesetz rückt automatisch der bisherige stellvertretende Kreisvorsitzende, Harald Kirsten aus Weßling in dessen Amt auf. Sobald die Kommunalwahl vorüber ist, werde er zur Neuwahl der Vorstandschaft des ÖDP-Kreisverbands einladen.

Die ÖDP gehöre nicht zu den „großen" Parteien, so der Kreisverband. Allerdings mit dem „sensationellen“ Erfolg des auf ihre Initiative zurückgehenden Volksbegehrens „Rettet die Bienen - für Artenschutz und Naturschönheit“, sowie zuvor der Durchsetzung des Nichtraucherschutzes. Damit habe sie eindrucksvoll gezeigt, dass sie durchaus „Großes bewirken“ könne: „So verwundert es auch nicht, dass die Zahl der Partei-Mitglieder und -Unterstützer stetig wächst.“ Dieser starke Zulauf überrasche nicht, „liegen doch spätestens seit Beginn der Schüler-Freitagsdemonstrationen umweltpolitische Aktivitäten voll im Trend“. Der „kleine Reißnagel, der den dicken Hintern des bayerischen Löwen in Schwung“ bringe, wie auf einem früheren ÖDP-Wahlplakat dargestellt, spiegele die Symbolik, deutlich wider. Für den aktuellen Wahlkampf zur Kommunalwahl sei der Reißnagel folgerichtig durch einen Bienenstachel ersetzt worden. Stellten sich zur Kreistagswahl 2014 noch 25 Kandidaten zur Wahl, ist die Liste sechs Jahre später auf 39 Bewerber angewachsen. Bis auf wenige Ausnahmen sei die Liste mit 18 Frauen abwechselnd weiblich, männlich nahezu ausgeglichen gereiht.

Hinter der Spitzenkandidatin Caroline Krug kandidiert an zweiter Stelle Stefan Kapust (56) aus Starnberg. Sein Thema ist nach der Mitteilung der neue Mobilfunkstandard 5G und die „smart city", die damit einhergehe. „Da die Auswirkungen auf unser soziales und ökologisches Leben, unterstützt durch zahlreiche wissenschaftliche Bedenken, überhaupt noch nicht absehbar sind, fordert die ÖDP als bisher einzige Partei ein Moratorium“, erklärt der Kreisverband. Diese Forderung eines Aufschubs folge verfassungsrechtlich dem Vorsorgeprinzip, nach dem der Staat verpflichtet sei, seine Bürger vor ungeklärten Folgen zum Beispiel neuer Mobilfunktechnik zu schützen. Hierfür setze sich Stefan Kapust ein.

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© ÖDP-Kreisverband Starnberg

ÖDP-Kandidaten für den Landkreis Starnberg:
Dritte Reihe von links nach rechts: Ulrich Kratzer, Dorothea Burger, Jörg Umbreit, Stefan Kapust, Ernst Sporer, Kerstin Holly, Martin Ballmann
Zweite Reihe von links nach rechts: Christina Pohlenz, Caroline Krug, Andrea Bock, Willi Neuner, Christina Wuthe
Vordere Reihe von links nach rechts: Kerstin Sporer, Carina Keegan, Gerhard Fidelius, Günter Nowak

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"Wachstums-Masterplan" für die Zukunft des Landkreises Starnberg

Für Naturfragen und Landschaftsschutz will die ÖDP auf Platz 3 der Liste Dorothea Burger (53) aus Berg in den Kreisrat senden. Als Diplom-Ingenieurin für Landespflege und Naturschutz mit 18 Jahren Auslandserfahrung bringe sie die passende Kompetenz mit, die Natur im Starnberger Fünfseenland mit ihren zahlreichen Facetten zu schützen und zu pflegen. Gemäß dem Motto der ÖDP – „Weniger ist Mehr“ fordere sie unter anderem einen Wachstums-Masterplan für die Zukunft des Landkreises Starnberg: „Dass immer noch mehr Industriegebiete gefordert werden, die unsere Natur versiegeln und zerstören sowie zahlreiche weitere unsoziale Folgewirkungen haben, erscheint nicht nur im Anbetracht von nahezu Vollbeschäftigung im Landkreis, ziemlich widersinnig. Das kann niemand ernsthaft wollen.“

Platz 4 des ÖDP-Wahlvorschlags besetzt der Gilchinger Diplom-Ingenieur und Familienvater Jörg Umbreit (62). Er habe sich in seiner Gemeinde schon in unterschiedlichen Initiativen für sinnvolle, maßvolle Verkehrskonzepte unter anderem bei der Entscheidung über die Ortsumfahrung und die Förderung des ÖPNV und Fahrradverkehrs eingesetzt, so der Kreisverband.

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Die Kreistags-Kandidatenliste der ÖDP (Zum Vergrößern bitte anklicken)

Christina Wuthe (54) aus Weßling interessiert sich nach der Mitteilung dafür, „wie unsere Gesellschaft ihr Leben gesünder und nachhaltiger gestalten kann, um so die Umwelt als Ursprung und Grundlage allen Lebens besser zu schützen.“ Als Architektin bringe sie an 6. Stelle der Liste zudem ihre Expertise in baulichen Belangen, zum Beispiel bei Renovierungen, energetisch optimiertem Bauen und dem Entwickeln von Konzepten zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ein.

Mit dem 7. Platz, den der Diplom-Ingenieur Ernst Sporer (54) aus Gilching besetzt, rundet die ÖDP den Kreis ihrer Spitzenkandidaten mit dreifacher Listennennung ab. Nachdem Ernst Sporer schon mit Mitte zwanzig der ÖDP beigetreten sei, zähle er zu den langjährigsten aktiven Mitgliedern der Landkreis-ÖDP. Er sehe sein Anliegen vor allem im ökologischen Bereich. Dazu zähle er das Umsetzen des Volksbegehrens zur Rettung der Bienen und dem Artenschutz, die Ausweitung ökologischer Landwirtschaft sowie den Dialog mit den Bauern in der „mitunter aufgeheizten Diskussion darüber“. Zudem weise er darauf hin, nicht den vollständigen Titel des Volksbegehrens zu übersehen, der den Einsatz für den Erhalt der „Schönheit unserer Natur“ beinhalte: „Das ist ebenfalls ein hohes Gut, für dass es sich lohnt, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren.“

Die ÖDP-Kandidatenliste für die Tutzinger Gemeinderatswahl:
Neuner führt ÖDP-Gemeinderatsliste an

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