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Edeka-Nachfolgebau und Haushalt beschlossen

Gemeinderat bringt Planung im Ortszentrum auf den Weg - Etat hat 34 Millionen Euro Volumen

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"Heimat im Herzen von Tutzing": Infotafeln der Projektentwickler im leer stehenden früheren Tengelmann- und Edeka-Markt © L.G.

Eine durch und durch harmonische Sitzung des Tutzinger Gemeinderats hat gestern Abend zwei wichtige Entscheidungen gebracht: Die Nachfolgebebauung für den leer stehenden Edeka-/Tengelmann-Markt im Ortszentrum wurde in einer größeren Variante einstimmig befürwortet. Und auch für den Haushalt der Gemeinde Tutzing sowie für die Finanzplanung der Jahre 2021 bis 2025 gab es einen einstimmigen Beschluss.

Für die Edeka-Nachfolgebebauung hat Stadtplaner Prof. Florian Burgstaller drei verschiedene Varianten vorgelegt, weil es in der Dezember-Sitzung des Gemeinderats Forderungen nach einer niedrigeren Bebauung gegeben hatte. Burgstaller zeigte außer der Variante A mit Erdgeschoss, zwei Obergeschossen und Dachgeschoss eine Variante mit niedrigerem Dachgeschoss und eine weitere Variante mit zwei Geschossen. Er selbst empfahl für diese Stelle im Ortskern die größere Variante A, die mit 13,50 Meter Höhe um etwas mehr als einen Meter niedriger ist als ein früherer Entwurf. Dabei verwies er auch auf Vorteile für den Ort durch einen entstehenden Platz, weil das Gebäude von der Hauptstraße abgerückt werden soll, durch Geschäfte und eine zu erwartende Belebung. Etliche Mitglieder des Gemeinderats teilten diese Auffassung. Burgstaller und der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsrau München werden nach dem Beschluss damit beauftragt, auf dieser Grundlage den betreffenden Teilbebauungsplan 1.1 des Bebauungsplans Nummer 78 „Ortszentrum“ zu bearbeiten.

6 Millionen Euro Entnahme aus der Rücklage geplant

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Verwaltungs- und Vermögenshaushalt der Gemeinde Tutzing

Mit der Verabschiedung des Gemeindehaushalts für dieses Jahr bereits im Januar ist Tutzing sehr früh dran. Bürgermeisterin Marlene Greinwald freute sich darüber. In früheren Jahren habe dies manchmal bis Mai gedauert, was die Handlungsfähigkeit der Gemeinde gefährdet habe.

Der Etat der Kommune hat ingesamt ein Volumen von knapp 34,8 Millionen Euro, im Jahr zuvor waren es 30,4 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf 23,9 (Vorjahr22,05) Millionen, der Vermögenshaushalt auf 10,8 (8,4) Millionen Euro.

Aus der allgemeinen Rücklage von rund 9 Millionen Euro sollen zum Ausgleich des Haushalts wie schon länger geplant 6 Millionen Euro entnommen werden. Damit reduzieren sich die Rücklagen auf etwa 3 Millionen Euro. Nach heutigem Planungsstand müsste die Gemeinde in den Jahren 2023 bis 2025 Kredite von insgesamt 5,95 Millionen Euro aufnehmen. Angesichts der Haushaltslage wird damit gerechnet, dass das Landratsamt Starnberg als Rechtsaufsichtsbehörde dies genehmigt.

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Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde Tutzing weit unter Landesdurchschnitt

Die Schulden der Gemeinde, 2017 noch mehr als 3 Millionen Euro, sinken seit Jahren kontinuierlich. Sie werden sich in diesem Jahr voraussichtlich weiter von 1,8 Millionen auf 1,6 Millionen Euro verringern. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde Tutzing ist mit 140 Euro weit geringer als der Landesdurchschnitt von Kommunen vergleichbarer Größe, der in Bayern bei 744 Euro liegt. Die Zuführung aus dem Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt beträgt 700 600 Euro, die gesetzlich vorgeschriebene Mindestzuführung hätte bei 206 900 Euro gelegen. Der über die Mindestzuführung hinausgehende Betrag, der Überschüsse fortdauernder Einnahmen über regelmäßig wiederkehrende Ausgaben erkennen lässt, gilt als Maßstab für die finanzielle Bewegungsfreiheit der Gemeinde.

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Schulden der Gemeinde Tutzing
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Steuerkraft der Gemeinde Tutzing
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Allgemeine Rücklage der Gemeinde Tutzing © Grafiken: Gemeinde Tutzing, Haushaltssatzung und Haushaltsplan 2022
ID: 4592
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