
Bleibt er oder bleibt er nicht? Der kleine Kiosk mit dem Döner-Kebaphaus an der Tutzinger Hauptstraße ist auf einem im Bauausschuss des Gemeinderats vorgestellten Entwurf bereits verschwunden. An seiner Stelle und der eines Nachbargebäudes steht dort ein Neubau. Diesen Entwurf des Stadtplaner Prof. Florian Burgstaller hat der Ausschuss vor ein paar Tagen befürwortet. Doch der Eigentümer des Kiosks, Hannes Günther, will das kleine Gebäude überhaupt nicht abreißen. Der Bau werde stehenbleiben, sagte er auf Anfrage.
Auch der Pächter des Kebaphauses war recht überrascht, als er von der Neuigkeit erfuhr. Er will auf alle Fälle in Tutzing bleiben, betonte er. Wenn es nach dem Eigentümer des kleinen Gebäudes geht, scheint auch nichts dagegen zu sprechen. Aber der vom Ausschuss befürwortete Entwurf will es anders: Danach will die Gemeinde den Kiosk verschwinden lassen.
In dem Entwurf des Stadtplaners ist der Neubau auf den Grundstücken des Kebaphauses und seines südlichen Nachbargebäudes eingezeichnet, aus dem frühere Läden bereits ausgezogen sind. Im Ausschuss wurde sogar schon über recht konkrete Details gesprochen. Bürgermeisterin Marlene Greinwald hat auf Nachfrage nochmals bestätigt, dass der Kiosk überplant worden sei. Mit elf Metern Höhe soll der Neubau niedriger sein als das daneben befindliche Gebäude der früheren Metzgerei Stöckerl, in dem sich heute eine Filiale der VR-Bank befindet. Weiter nördlich folgt dann das Geschäft mit dem Laden „Tutti frutti“ und der Hofpfisterei.
Die beiden Grundstücke des Kebaphauses und seines Nachbargebäudes, die dem Neubau weichen sollen, gehören verschiedenen Eigentümern. Ob dies den Gemeinderäten, die den Entwurf befürwortet haben, zum Zeitpunkt ihrer Abstimmung über den Entwurf bekannt war, ist in der Sitzung nicht klar geworden. Eine Rolle gespielt haben die Eigentumsverhältnisse bei der Besprechung im Bauausschuss jedenfalls ebenso wenig wie das Vorhaben des Kiosk-Eigentümers, dass er an dem Kiosk festhalten will. Darauf angesprochen sagte Bürgermeisterin Greinwald später: „Die Besitzverhältnisse haben uns nicht zu interessieren.“
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