Neuer Baugrund in Tutzing ist Mangelware. Deshalb ist man in der Gemeindeverwaltung gleich aufmerksam geworden, als das Landratsamt ihr oben an der Traubinger Straße eine Fläche angeboten hat. Es handelt sich um den Bereich, auf dem vor einiger Zeit Container für Flüchtlinge standen. Vom Landkreis übernehmen wollte die Gemeinde das betreffende 6000 Quadratmeter große Areal auf Tutzings Höhen aber nur unter einer Bedingung: mit Baurecht.
Der Grund zwischen der Rotkreuz-Alm und dem Waldrand befindet sich zwar im Landschaftsschutzgebiet, doch in dieser Hinsicht haben die Behörden der Gemeinde bereits positive Signale gegeben: Die Fläche wird wohl aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden können. Voraussetzung dafür ist ein Sozialprojekt. Auf Empfehlung des Bauausschusses hat der Gemeinderat inzwischen eine Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen, in dem in diesem Fall ein Sondergebiet für soziale Zwecke festgelegt werden soll. Bauvisionen neben der Rotkreuz-Alm
Als denkbar gelten verschiedene Nutzungsformen, von einer Erweiterung der Kindertagesstätte in der Rotkreuz-Alm bis zu Wohnungen für Übersiedler, Obdachlose oder Familien, die auf der Straße stehen. Wie Bürgermeisterin Marlene Greinwald kürzlich bei einer Informationsversammlung für eine lokale Baugenossenschaft sagte, liegen der Gemeinde 400 Anträge von Personen mit Wohnberechtigungsscheinen vor. Das sind amtliche Bescheinigungen darüber, dass die betreffende Person berechtigt ist, eine mit öffentlichen Mitteln geförderte Wohnung - also eine Sozialwohnung - zu beziehen.
Für die Vorarbeiten der Gemeindeverwaltung in Hinblick auf eine solche Nutzung der Fläche an der oberen Traubinger Straße gab es im Gemeinderat Anerkennung. Dr. Ernst Lindl (CSU) lobte sie unter Beifall der Gemeinderäte als „gutes Beispiel für aktive, kreative Arbeit der Verwaltung“.
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