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Reich und arm

Warum die Gemeinde Tutzing nur begrenzt von vielen vermögenden Einheimischen profitiert

In Tutzing wohnen viele wohlhabende Menschen. Müsste es deshalb nicht auch der Gemeinde Tutzing finanziell recht gut gehen, da doch die Kommunen einen Teil der Einkommensteuer erhalten? Über diese Frage wird unter Einheimischen häufig diskutiert. Doch zum einen haben die meisten vermögenden Leute wohl fleißige Steuerberater, die nach Möglichkeiten suchen, die Zahlungen an den Staat zu drücken. Zum anderen gibt es für die Einnahmen der Kommunen eine ziemlich starke Begrenzung.

Im Tutzinger Haushaltsplan wird das ausdrücklich erklärt: Eigentlich werden die Gemeinden mit 15 Prozent am örtlichen Aufkommen der Lohnsteuer und der veranlagten Einkommensteuer beteiligt. Doch bei der Einkommensteuer wird nur ein Teil des Aufkommens berücksichtigt - nämlich der Betrag, der auf die zu versteuernden jährlichen Einkommen bis zu 35 000 Euro bei Alleinstehenden und bis zu 70 000 Euro bei gemeinsam veranlagten Ehegatten entfällt.

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© Haushaltsplan Gemeinde Tutzing 2019
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Mit 7,8 Millionen Euro ist die Beteiligung an der Einkommensteuer dennoch die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinde Tutzing. Aber ohne die Begrenzung könnte aus dieser Quelle sehr viel mehr Geld in die Gemeindekasse sprudeln. Tutzing profitiere nicht von den vielen gut verdienenden Menschen, die in dieser Gemeinde leben, folgerte im Gemeinderat Dr. Wolfgang Behrens-Ramberg (Tutzinger Liste).

Bernd Pfitzner (Grüne) forderte deshalb andere Beteiligungsquoten der Kommunen an der Einkommensteuer. Er sieht den Fehler im System: „Bundes- und Landesregierung schreiben schwarze Zahlen, verlagern aber immer mehr Aufgaben auf die Gemeinden.“

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Tutzing - eine Heimat auch für viele wohlhabende Menschen. Aber das macht die Gemeinde nicht reich. © BG
Quelle Titelbild: BG
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