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"Wir bräuchten vier oder fünf Lobsters"

Gemeinde profitiert von Firmenansiedlungen - aber Gewerbe bleibt ein kontrovers diskutiertes Thema

Die Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinde Tutzing steigen. Wie aus dem Haushaltsplan hervorgeht, sollen sie in diesem Jahr 4,2 Millionen Euro erreichen. Sie könnten wahrscheinlich sogar noch höher ausfallen. Im vorigen Jahr waren sie zwar nach dem Haushalt leicht von zuvor 4 Millionen auf 3,9 Millionen Euro gesunken, doch tatsächlich sollen sie 4,6 Millionen Euro betragen haben. Damit ist ihr Niveau praktisch doppelt so hoch wie noch vor fünf Jahren. 2013 waren die Tutzinger Gewerbesteuereinnahmen sogar unter die Marke von 2 Millionen Euro gesunken.

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© Haushalsplan Gemeinde Tutzing 2019
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Die Erhöhung deutet darauf hin, dass sich Firmenansiedlungen für die Gemeinde offenkundig positiv auswirken. Als so ein Beispiel gilt der aus Feldafing in den Tutzinger Ortsteil Kampberg umgezogene Betriebsräte-Seminaranbieter WAF.

Die positive Entwicklung könnte sich tendenziell fortsetzen, denn der Zuzug weiterer Unternehmen ist abzusehen. So plant das in Tutzing gegründete, dann aber nach Starnberg verlegte und derzeit in Pöcking ansässige IT-Unternehmen Lobster eine neue ansehnliche Firmenzentrale auf dem ehemaligen Roche-Grundstück in Bahnhofsnähe.

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Die geplante Zentrale des Unternehmens Lobster auf dem Ex-Roche-Areal © Twiehaus Architekten und Ingenieure

„Wir bräuchten vier oder fünf Lobsters“, sagte Dr. Thomas von Mitschke-Collande (CSU) in der Haushaltsdiskussion des Gemeinderats. Gewerbeansiedlungen sind aber in Tutzing seit vielen Jahren ein kontrovers diskutiertes Thema. Bernd Pfitzner (Grüne) wandte sich auch diesmal dagegen, aus finanziellen Gründen Gewerbegebiete „aus dem Boden zu stampfen“. Etliche derartige Projekte in anderen Gemeinden sind für ihn abschreckende Beispiele.

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Das Gebäude des Unternehmens W.A.F. in Kampberg © W.A.F.
Quelle Titelbild: W.A.F.
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