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„Wir kämpfen um jedes Gewerbe“

In Kampberg fallen neuerdings lauter Wohnpläne auf – aber die Gemeinde gibt nicht nach

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Das Kampberger Gewerbegebiet will die Gemeinde nicht verwässern lassen © L.G.

Gleich in mehreren Fällen werden im Tutzinger Ortsteil Kampberg Wohnnutzungen gewünscht, die der Gemeinde überhaupt nicht gefallen. Erst kürzlich hat der Bau- und Ortsplanungsausschuss des Gemeinderats einen entsprechenden Antrag am Primelweg abgelehnt. Vor einigen Tagen hat er auch einem auf erweitertes Wohnen abzielenden Antrag an der Blumenstraße, nahe der Bahnlinie, nicht zugestimmt.

Am Primelweg sollte eine bestehende Gewerbeeinheit für Wohnzwecke umgenutzt werden. Das stieß im Bauausschuss auf erkennbaren Widerstand: Gerade dieses Gebiet war seinerzeit ausdrücklich für gewerbliche Nutzung vorgesehen worden – und aus diesem Grund seien auch die Grundstückspreise einigermaßen günstig gewesen, wurde im Ausschuss bekräftigt.

Beim zweiten Antrag ging es um den Anbau eines 55 Quadratmeter großen Wintergartens an eines von zwei bestehenden Gebäuden. Die waren vor Jahren für eine gemischte Nutzung beantragt und genehmigt worden, erläuterte das Bauamt. Bei diesem Areal handelt es sich baurechtlich um ein Mischgebiet. Eines der Gebäude sollte demnach dem Wohnen, das andere dem Betrieb dienen. Aber daraus scheint nichts geworden zu sein.

In einem eigentlich fürs Gewerbe vorgesehenen Haus wird bereits gewohnt

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So soll es nach Auffassung der Gemeinde bleiben © L.G.

„Zurzeit ist die Nutzung eine andere“, sagte ein Bauamts-Mitarbeiter, „nämlich eine reine Wohnnutzung.“ Also anders als die genehmigte Nutzung. Dies jetzt auch noch quasi zu legalisieren, indem mit dem Wintergarten die Wohnnutzung erweitert wird, das war Bürgermeisterin Marlene Greinwald dann doch zuviel. „Wir kämpfen um jedes Gewerbe“, bekräftigte sie.

Deutlich brachte die Bürgermeisterin auch ihr Missfallen darüber zum Ausdruck, dass der Eigentümer eigentlich eine Rückkehr zur ursprünglich vorgesehenen Nutzung signalisiert, dies dann aber doch nicht verwirklicht habe. Viel leichter getan hätte sich die Gemeinde mit einer Genehmigung, sagte Greinwald, wenn er das Gebäude für Gewerbe nutzen würde und die beantragte Erweiterung aus diesem Grund, „zum Beispiel als Frühstücksterrasse“, bräuchte. So aber hat der Ausschuss den Antrag abgelehnt.

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Auch das Unternehmen W.A.F. unterstreicht den in Kampberg aufgebauten Gewerbe-Charakter © L.G.
Quelle Titelbild: L.G.
ID: 1164
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