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Schongauer sollen Tutzinger Ortsteile planen

Architekturbüro von Christiane und Dietmar Hörner erhält ersten Auftrag für Traubing

Dietmar Hörner hat es von vorOrt.news erfahren: Sein Architekturbüro im Schongau erhält voraussichtlich einen Auftrag der Gemeinde Tutzing, und zwar für den Ortsteil Traubing. Das wird vielleicht der Einstieg in eine umfangreichere Tätigkeit sein.

Nach Angaben aus Kreisen des Gemeinderats soll das Planungsbüro Hörner für die Tutzinger Ortsteile planen, nicht für den Hauptort. Dietmar Hörner war früher Stadtbaumeister der Stadt Schongau, er kennt also beide Seiten - die kommunale und die des Architekten. Seit Mitte 2000 ist er als selbstständiger Architekt tätig. Das Büro betreibt er zusammen mit seiner Frau Christiane Hörner.

Erfahrungen in vielen Kommunen - von Seeshaupt bis Wielenbach

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Christiane und Dietmar Hörner © Architekturbüro Hörner, Schongau

Mit weiteren Mitarbeitern sind sie für etliche Kommunen tätig, so beispielsweise Seeshaupt, Oberau und Wielenbach. In die hiesige Region weiten sie ihre Tätigkeit langsam aus, wie Dietmar Hörner sagt. Bei Bebauungsplänen ist heutzutage eine Vielzahl von Aspekten zu beachten.

Beispielhaft nennt Hörner Immisionen und Emissionen, heranrückende Wohnbebauung an die Landwirtschaft, Straßenverkehr, ganz besonders auch Entwässerungsfragen: Wohin wird die Oberflächenentwässerung geleitet? Kann das Wasser versickern? Werden Grundwasserströme verändert? Entstehen Überschwemmungs-Szenarien? Welche Lösungen gibt es? „Da sind die Wasserämter sehr restriktiv“, sagt er.

Viele Gesichtspunkte müssten über Gutachten abgeklärt werden. In diesen Dingen verfügt Hörner über reichhaltige Erfahrungen: „Ich mache das seit 30 Jahren.“ Zu den Schwerpunktthemen des Büros gehören auch Wohnungsbau, kommunaler Hochbau, Altbausanierung, Kindergärten und Innenraumgestaltung.

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Rufe nach weiterem Planungsbüro für Tutzing waren lauter geworden

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Tutzinger Modell beim Hügel: Wo die Straße Garatshausen-Traubing auf die B2 stößt, ist der erste SoBoN-Anwendungsfall nicht weit © L.G.

Wegen der immer größeren Zahl von Bebauungsplänen in Tutzing waren die Rufe nach einem weiteren Planungsbüro in jüngerer Zeit lauter geworden. Bei Bauwerbern und auch im Gemeinderat gibt es zunehmend Klagen wegen der langen Verfahrensdauern. Die Rathaus-Verwaltung berichtet regelmäßig über Überlastungen des Bauamts. Ortsplanungsreferent Wolfgang Marchner hat kürzlich kritisiert, es sei ein Unding, dass sich Bebauungspläne über Jahre hinzögen. „Die Bauherren warten auf Ergebnisse“, sagte er und fügte spitz hinzu: „Sie wollen ja noch zu ihren Lebzeiten bauen.“ "Der Rückstau wird immer größer"

Der Auftrag, für den das Büro Hörner nun zunächst in Tutzing vorgesehen ist, betrifft in Traubing Grundstücke am Weidenweg. Sie liegen bisher teils im Außenbereich und sollen dem Innenbereich zugeschlagen werden. Das soll auch der erste Anwendungsfall für die „sozialgerechte Bodennutzung“ (SoBoN) nach dem „Tutzinger Modell“ sein. Das bedeutet: Vom neuen Baurecht müssen die Eigentümer einen Teil für soziale Zwecke - also bezahlbaren Wohnraum - abgeben. Marathonsitzung vor den Ferien Dass dabei das Schongauer Planungsbüro beautragt werden soll, hatte Bürgermeisterin Marlene Greinwald nebenbei erwähnt.

Quelle Titelbild: Architekturbüro Hörner, Schongau
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