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Zweimal Ungarn im Kustermannpark

Tutzing benennt einen Weg nach seiner Partnerstadt Balatonkenese

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Beim Alpinum trifft der Weg auf den Nemes-Weg, der am Seeufer entlang führt © L.G.

Ein Weg im Kustermannpark wird nach Balatonkenese benannt. Die ungarische Stadt am Plattensee ist seit 1992 Partner von Tutzing - und der Weg ist das Geschenk zum 25-jährigen Jubiläum der Partnerschaft. Das war zwar eigentlich schon im vorigen Jahr, aber wegen des Jubiläums 1275 Jahre Tutzing gab es keine Möglichkeit, zum Plattensee zu fahren, sagte Bürgermeisterin Marlene Greinwald im Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss des Gemeinderats. Dafür besuchen die Ungarn Tutzing im Oktober dieses Jahres, und bei dieser Gelegenheit soll die Umbenennung des Weges ein Highlight sein.

Nach Bagnères-de-Bigorre, Tutzings südfranzösischem Partner, ist schon seit längerer Zeit ein Park benannt, nämlich neben dem Midgardhaus, auch wenn den wahrscheinlich viele Tutzinger gar nicht kennen, meinte die Bürgermeisterin. Im Ausschuss hatte es zwei Vorschläge gegeben, neben dem Weg auch den Platz am Dampfersteg. Für und gegen beide Ideen gab es Argumente.

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Der Bagnères-de-Bigorre-Park befindet sich in der Nähe des Midgardhauses © L.G.

Den Platz am Dampfersteg hielten manche der Ausschussmitglieder für besser sichtbar und belebter. Die Vorsitzende des Freundeskreises Tutzing-Bagnères-Balatonkenese, Stefanie von Winning, hielt dies unter Hinweis auf die politische Lage in Europa auch wegen der größeren öffentlichen Wirkung für wichtig. Aber der Platz wird vielleicht noch für andere Zwecke gebraucht, zudem ist noch nicht klar, wie sein Umfeld gestaltet wird, sagte Greinwald. Schließlich sind rundherum diverse Änderungen zu erwarten, von der Schifffahrt mit der Verlängerung des Dampferstegs bis zum Seehof-Grundstück, das vielleicht doch eines Tages bebaut werden wird.

Der ausgewählte Weg im Kustermannpark führt von dem kleinen Parkplatz nördlich des Parks oben an der Hauptstraße hinunter zum „Alpinum“ mit seinen Alpenpflanzen. Dort trifft er auf den Nemes-Weg am Seeufer entlang - und gerade darin sah Dr. Toni Aigner (Freie Wähler) einen Charme dieser Lösung: Der frühere Schlossbesitzer Marcell Nemes (1866-1930), nach dem dieser Weg benannt ist, war Ungar und ein Gönner von Tutzing. Er hat den Altar der Kirche St. Joseph gespendet, den Johannishügel öffentlich zugänglich gemacht und dem TSV Tutzing die einstige Reithalle geschenkt, die später zur TSV-Halle wurde und deren Grund heute als Parkplatz an der Greinwaldstraße dient.

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Auch eine kleine Treppe neben dem Alpengarten gehört zu dem ausgewählten Weg © L.G.

Damit wird es also künftig im Kustermannpark zwei Wege mit ungarischen Namen geben. Einige der Ausschussmitglieder hielten den Weg im Park zunächst für zu versteckt, doch nach einiger Diskussion sprachen sich die Ausschussmitglieder einstimmig für ihn aus. Schließlich war der Beschluss für den Weg im Park einstimmig.

Für den Platz am Dampfersteg bleiben damit weitere Möglichkeiten offen. Dr. Thomas von Mitschke-Collande (CSU) überlegte schon halb ernst weiter: „Man kann ja einen Platz auch verkaufen und dafür eine Million bekommen.“

Nun aber stehen im Herbst erst einmal ausgiebige Feiern an. Gleich vier ungarische Bürgermeister - der derzeitige und drei ehemalige - werden erwartet, wenn die Besucher aus Balatonkenese vom 18. bis zum 22. Oktober nach Tutzing kommen. Am 19. Oktober wird ihnen Tutzing in seiner ganzen Vielfalt geboten: An diesem Tag findet die Tutzinger Kulturnacht statt. Für den 21. Oktober ist ein Empfang für die Gäste im Rathaus vorgesehen, und anschließend geht’s in den Kustermannpark.

Quelle Titelbild: L.G.
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