
Seit Jahren wird das in den 1960er Jahren eröffnete Tutzinger Hallenbad nicht mehr zum Schwimmen genutzt. Gute Dienste hat die Einrichtung im Untergeschoss der Volksschul-Turnhalle für einige Zeit als Kleiderkammer vor allem für Flüchtlinge geleistet, die von ehrenamtlichen Helfern betrieben und pfiffig „Kleiderbad“ genannt wurde, aber auch damit ist es vorbei. Nun gibt es neue Überlegungen für eine Nutzung des leer stehenden Gebäudes neben der Grund- und Mittelschule. Den Umbau zu einer „Bewegungshalle“ hat Anne-Katrin Schallameier, die Rektorin der Schule, bei einem Besuch im Gemeinderat vorgeschlagen. Sie sprach von einem „Toberaum“. Bei Bürgermeisterin Marlene Greinwald und den Gemeinderäten kam ihre Anregung gut an. Greinwald empfahl einen Mannschaftsraum ohne Geräte.
Das Bad hat der Gemeinde in einem Jahrzehnt fast eine Million Euro Verlust beschert
Begründet worden war die Schließung des Hallenbads 2011, 47 Jahre nach seiner Eröffnung, mit den schlechten Gemeindefinanzen und mit hohen Verlusten der Einrichtung. Sie sollen sich nach damaligen Berichten in zehn Jahren auf fast eine Million Euro summiert haben.
Wenig Schwimmunterricht in den Schulen - Schwimmabteilung des TSV aufgelöst
Die Schließung des Bads hat sich für die Hauptnutzer - die drei Schulen und den TSV Tutzing - massiv ausgewirkt. Klagen über eine steigende Zahl von Nichtschwimmern unter den Kindern und Jugendlichen häufen sich generell. In Tutzing werden diese Probleme auch oft mit dem Fehlen eines Hallenbads begründet. In der Tutzinger Wasserwacht ist diese Entwicklung kürzlich sehr kritisch beurteilt worden. In natürlichen Gewässern wie dem See Schwimmkurse abzuhalten, sei zu gefährlich. Und die Möglichkeiten von Hallenbädern rundherum seien allzu begrenzt.
Schulrektorin Schallameier hat die fehlenden Möglichkeiten für den Schwimmunterricht im Gemeinderat ebenfalls als großes Problem bezeichnet. Auch sie bekräftigte, dass die Lehrer im See nicht die Aufsicht übernehmen könnten. Die Schule kann zwar nach ihren Angaben das Hallenbad in Pöcking nutzen, doch diese Einrichtung stehe lediglich für zwei Stunden in der Woche zur Verfügung. Diese Zeit werde auf verschiedene Grundschulklassen aufgeteilt. In der Hauptschule finde überhaupt kein Schwimmunterricht mehr statt. Auch mehrere Gemeinderäte beklagten diese Entwicklung.
Die Schließung des Tutzinger Hallenbads gilt auch als Hauptgrund für die Auflösung der Schwimmabteilung im TSV Tutzing vor einigen Jahren.

Kommentar hinzufügen
Kommentare