In 14 Tagen gibt es in Tutzing eine Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters zwischen Marlene Greinwald (Freie Wähler) und Florian Schotter (CSU). Bernd Pfitzner von den Grünen hat es nicht geschafft, er ist entsprechend enttäuscht.
Um 18.55 Uhr wurde im Rathaus das vorläufige Wahlergebnis veröffentlicht. Auf Marlene Greinwald (Freie Wähler) entfielen danach 2064 Stimmen (45 %), auf Florian Schotter 1673 Stimmen (37 %) und auf Bernd Pfitzner 818 Stimmen (18 %). Die Wahlbeteiligung lag bei 57,89 %.
Die Gänge im Rathaus füllten sich am Sonntag Abend nach 18 Uhr schnell. Um die 100 Bürger dürften es gewesen sein, die auf die Ergebnisse warteten. Bis sie bekannt gegeben wurden, dauerte es doch etwas länger als zunächst erwartet. Endlich kamen nach und nach die Auszähler aus den verschiedenen Stimmbezirken mit Packen ihrer Unterlagen herein und drängten sich durch die dicht stehenden Besucher. Die mussten dann noch eine Weile warten, bis endlich die amtierende Bürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg die vorläufigen Ergebnisse bekanntgab - "eine Schnellrechnung", wie sie betonte. Bevor sie das tat, dankte sie allen drei Kandidaten ausdrücklich für die Fairness im Wahlkampf.
Als bekannt war, dass es eine Stichwahl zwischen Marlene Greinwald und Florian Schotter geben wird, gratulierten viele der Umstehenden den beiden Siegern dieses Abends. Bernd Pfitzner war die Enttäuschung über seine Niederlage anzusehen. "Das hätte ich aufgrund der Rückmeldungen, die ich bekommen habe, in dieser Deutlichkeit nicht gedacht", sagte er. Er habe den Tutzingern ein Angebot gemacht, dass sie einen Wirtschafts- und Finanzfachmann mit neuen Ideen hätten bekommen können. Aber gegen die bekannteren Personen habe es doch nicht gereicht.
Marlene Greinwald, die unweit von ihm stand, nahm das Ergebnis relativ ruhig zur Kenntnis, ähnlich wie auch Florian Schotter. Rundherum wurde gleichzeitig schon darüber spekuliert, wie wohl die Stichwahl ausgehen könnte. Wie die Kandidaten selbst ihre Chancen für die Stichwahl einschätzen? "Ich glaube, die sind nicht schlecht", sagte Marlene Greinwald. Ihr Mann Martin Greinwald schwärmte: "Das ist ein tolles Ergebnis für meine Frau." Dr. Heinrich Reiter, einer ihrer Fraktionskollegen bei den Freien Wählern, sagte, dass er die Stichwahl erwartet habe, wenn ihm ein Sieg gleich im ersten Durchgang natürlich lieber gewesen wäre. Er sei aber zufrieden. Allerdings hätte er mit einem kleineren Abstand zwischen Schotter und Pfitzner gerechnet.
Auch Schotter freute sich über sein Ergebnis und darüber, dass er es in die Stichwahl geschafft hat. Zufrieden darüber zeigte sich auch Stefanie von Winning, Gemeinderätin und Kreisvorsitzende der CSU. In der Zeit vor der Wahl ist ihr, wie sie sagte, aufgefallen, dass erstaunlich viele Bürger der Meinung seien, man müsse notwendigerweise dem Gemeinderat angehören, um zum Bürgermeister gewählt werden zu können. Sie selbst sei der Auffassung, dass gerade der Blick von außen wertvoll sein könne. Gegen die verbreitete andere Ansicht anzukämpfen, sei schwierig gewesen.
Die Stichwahl findet am Sonntag, dem 28. Januar statt.
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Kommentare
1. wie lassen sich für die Stichwahl die Wahlmuffel motivieren ?
2. warum sind Bindung an Fraktion bzw. Koalition so wichtig ?
3. wer bewertet Kompetenzen ?
Ich dachte immer, jeder Wähler hat eine eigene Meinung und jeder Politiker eine Verantwortung und ein Gewissen,
bei allen anstehenden Abstimmungen zum bestmöglichen Wohl der Gemeinschaft zu entscheiden.
ist ja schon bezeichnend, dass die FDP selbst auf kommunaler Ebene anscheinend in Koalitionen sowie in Parteizugehörigkeit und nicht in Kompetenzen denkt!
Wolfgang Weber-Guskar