Von vorOrt.news

Tutzing will keinen längeren Dampfersteg - andere schon

Eine beantragte Verlängerung des Tutzinger Dampferstegs hat ein Ausschuss des Gemeinderats abgelehnt. Es gibt aber Zweifel, dass das Thema damit bereits zu den Akten gelegt worden ist.

Der Grund für den etwas ungewöhnlichen Wunsch: Zwei größere Schiffe sollen gleichzeitig am Tutzinger Dampfersteg anlegen können. Entstanden sein soll diese Idee bei einem Treffen von Kommunen, Einrichtungen der Bayerischen Seenschifffahrt und Tourismusverband Starnberger Fünf-Seen-Land, der inzwischen zur Wirtschaftsfördergesellschaft gwt gehört. Den Fahrgästen sollen auf diese Weise Wartezeiten aufs nächste Schiff erspart werden, der Schiffsfahrplan soll besser eingehalten werden können.

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Zu kurz für zwei Schiffe: Tutzinger Dampfersteg © L.G.

Mit diesem Antrag zu befassen hatte sich nun der Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss des Tutzinger Gemeinderats. Dort stieß die Stegverlängerung aber nicht auf allzu viel Zustimmung. Anwohner hatten ohnehin schon über Verschiebungen von Sand und Kies am Ufer durch die Schifffahrt geklagt. Es wurde befürchtet, dass sich dieser Effekt verstärken könnte, wenn zwei Schiffe gleichzeitig anlegen - mit entsprechend mehr Wellenbewegungen. Noch ein weiterer Aspekt wurde angesprochen: Das Ortsbild aus - vom Wasser aus gesehen – werde sich verändern.

Ergebnis: Die Tutzinger lehnen eine Verlängerung ihres Dampferstegs ab. Die Rathausverwaltung wird in diesem Sinn eine Stellungnahme abgeben. Ob das Thema damit bereits vom Tisch ist, muss sich allerdings zeigen. In Kreisen des Gemeinderats sind Kommentare zu hören, dass Tutzing in dieser Frage nicht viel zu entscheiden habe.

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Kommentare

Baut doch gleich den Dampfersteg ab!
Das macht Sinn! Bei der Generation Gehwagen spricht sich herum, auch am See nicht so sehr erwünscht zu sein. Also wird es gar nicht so viel Schifferlfahrer geben, um die Kapazität des Steges erhöhen zu müssen. Zudem sind Touristen recht sparsam geworden; was sollen die auch in Tutzing, sie nehmen nur Parkplätze weg. Außerdem hält der Steg sechs Monate Winterschlaf, der Aufwand lohnt sich nicht. Wer das jetzt mit dem Ammersee/Herrsching vergleicht, soll halt dort den großen Steg nutzen. Unser Gemeinderat kann rechnen; er hat ein sicheres Händchen dafür, den Ort attraktiv zu halten. Herrsching wird sich freuen über die Tutzinger Amtshilfe des Umlenkens von Touristenströmen. Es wäre doch eine Idee, von den Herrschingern dafür eine %uale Beteiligung zu verlangen. Kollegengeschäfte nennt man das dann. Tutzings Gemeinderäte dürften sich jetzt verschmitzt die Hände reiben. Herrschinger ebenfalls.
Einfacher, mit einem Satz: Tutzing will keine Ausflügler, die Geld hier lassen!
Wo kommt denn diese alte Story plötzlich wieder her? Als der Steg vor etlichen Jahren im Winter neu gebaut wurde, lag dem bereits ein solcher Plan zugrunde. Der jetzige Steg sollte um 10 m länger und von ihm abgehend ein zweiter Steg drangebaut werden. Der damalige Stegwart Thomas Köhler war höchst erstaunt, als er im April wieder seinen Kiosk öffnete und sah, dass die Seenschifffahrt statt des geplanten "Umsteige-Stegs" nur ein Rumpf-Steglein in den Schlamm gesetzt hatte. Und jetzt also die Story in Neuauflage? Und warum hat da die Gemeinde Tutzing ein Vetorecht? Der See gehört ihr doch nicht.
Helge Haaser, Passau
(Bearbeitet)
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