Von Lorenz Goslich

Kandidaten-Karussell kommt in Schwung

Sowohl die CSU als auch die SPD haben in dieser Woche Vorstandssitzungen abgehalten. Bei den Vorbereitungen der Bürgermeisterwahl im Januar geht es jetzt Schlag auf Schlag.

Bei der CSU soll es mittlerweile drei Interessenten für das Bürgermeisteramt geben. Der CSU-Ortsvorsitzende Thomas Parstorfer soll nicht unter den potenziellen Kandidaten sein. Die zweite Bürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg, ebenfalls CSU, hatte ihr Interesse im Zuge der Diskussionen über ehren- oder hauptamtlichen Bürgermeister zurückgezogen. Sie kann auch aus Altersgründen nicht mehr antreten, nachdem sich der Gemeinderat entschlossen hat, einen hauptamtlichen Bürgermeister beizubehalten. Die Entscheidung für den CSU-Bewerber soll auf einer Mitgliederversammlung am 23. Oktober fallen.

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Auf dieses Bild im Rathaussaal blickt auch der künftige Bürgermeister während der Sitzungen © L.G.

Freie Wähler - eine gewichtige Größe in Tutzing

Bei den Freien Wählern dürfte die Kandidatur auf die dritte Bürgermeisterin Marlene Greinwald hinauslaufen. Gewählt worden ist zwar auch sie noch nicht, doch ihre Bewerbung ist bereits signalisiert worden. Die Freien Wähler stellen in Tutzing eine gewichtige Größe dar. 1996, als der langjährige CSU-Rathauschef Dr. Alfred Leclaire nicht mehr antrat, hat ihr Bürgermeisterkandidat Toni Aigner nur knapp gegen den CSU-Mann Peter Lederer verloren.

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Hat schon viele Pläne: Bernd Pfitzner © privat

Grüner Bewerber hat schon etliche Pläne

Seinen Hut in den Ring geworfen hat bereits Bernd Pfitzner, Gemeinderat der Grünen. Er bezeichnet sich in Mitteilungen schon selbstbewusst als „Bürgermeisterkandidat“, obwohl er von seiner Partei noch gar nicht als solcher gewählt worden ist. Aber er zweifelt nicht daran, dass dies bei einer Aufstellungsversammlung geschehen wird.

Pfitzner hat schon etliche Pläne für den Fall seiner Wahl, wie er zu vorOrt.news sagte. So will er die vom verstorbenen Bürgermeister Rudolf Krug angestrebte Wegeverbindung vom Bahnhof zum See zügig in die Tat umsetzen, bei der Sanierung der Hauptstraße auf Verkehrsverlangsamung achten und die Energiewende engagiert vorantreiben. Vorerst lässt er seine Blicke aber weit über Tutzing hinaus schweifen. Mit dem Reisebuchautor Thomas Bauer war er in Grönland unterwegs - per Hundeschlitten. Davon erzählt er am 25. Oktober ab 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) im Feldafinger Café Max II. Er stellt vier Mal je zwei Freikarten zur Verfügung. Wer an der Verlosung teilnehmen will, soll bis Freitag, 20. Oktober eine Mail mit dem Betreff MUSH und seiner vollständigen Postanschrift an pfitzner@gruene-starnberg.de schicken.

Ein ÖDP-Nachfolger für Rudolf Krug ist nicht in Sicht

Rudolf Krug war 2014 einer von acht gewählten ÖDP-Bürgermeistern in Bayern. Jetzt sieht es aber nicht so aus, als würde die ÖDP erneut mit einem eigenen Kandidaten antreten. „Zu 95 Prozent“ werde es keinen eigenen Bewerber der Partei geben, sagt Georg Schuster. Er ist wie auch Martin Pulfer kein Mitglied der ÖDP, obwohl beide für sie dem Gemeinderat angehören.

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Zwei frühere Bürgermeister-Kandidaten beim Wochenmarkt:: Wolfgang Marchner (2.v.li.) und Gernot Abendt (re.). Links Helmut Popp *). © L.G.

SPD, FDP und Bürger für Tutzing planen ohne eigene Kandidaten

Die Tutzinger SPD wird wohl keinen eigenen Bewerber ins Rennen schicken. „Wir haben derzeit niemand“, sagt die Ortsvorsitzende Renate Geiger klipp und klar, auch unter Hinweis auf das relativ hohe Durchschnittsalter der Mitglieder. Eher geht es also darum, ob die Sozialdemokraten einen der anderen Kandidaten unterstützen werden – und falls ja, dann wen. Darüber wird wohl bei einer geplanten Mitgliederversammlung diskutiert werden.

Keinen eigenen Kandidaten wird voraussichtlich auch die Tutzinger FDP aufstellen. Das hat ihr stellvertretender Vorsitzender Michael Klein bereits angekündigt. Ähnlich halten es die „Bürger für Tutzing“, wie ihr Vorsitzender Wolfgang Marchner erklärt hat.

Tutzinger Liste hält sich Entscheidung offen

Bei der Tutzinger Liste hat man sich noch nicht entschieden, wie man es bei der Bürgermeisterwahl halten will. Das heißt, es ist noch offen, ob der Bürgermeisterkandidat einer anderen Partei oder Gruppe unterstützt werden soll oder ob die Tutzinger Liste einen eigenen Kandidaten aufstellen wird. Näheren Aufschluss darüber wird es möglicherweise bei einem Vereinstreffen der Tutzinger Liste am 19. Oktober im Traubinger Gasthof Alter Wirt geben. Es geht also Schlag auf Schlag weiter.

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*) Gernot Abend war Bürgermeisterkandidat der SPD, Wolfgang Marchner der "Bürger für Tutzing". Helmut Popp ist stellvertretender Vorsitzender der Tutzinger SPD.

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Über den Autor
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Lorenz Goslich

Wirtschafts- und Lokaljournalist, Diplom-Kaufmann, Dr. oec. publ. Schreibt für diverse Medien und liebt seinen Heimatort Tutzing.

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