
Überraschend kurzweilig: So haben es mir einige Gäste wie aus der Pistole am Sonntag nach dem Schlussapplaus des Konzertes zum 40. Jahrestag der Orgelweihe unserer Sandtner-Orgel zugeflüstert. Aber nicht nur überraschend kurzweilig, sondern auch frech und witzig musizierte Prof. Karl Maureen aus München, der auch schon 1984 das Einweihungskonzert gespielt hatte.
Bereits mit den ersten Kompositionen baute Maureen eine elektrisierende Spannung auf - angefangen von Padre Davide da Bergamo (1791-1869) „Suonatina in Fa“ und einem spritzigen „Adagio in F-Dur“ von Johann Sebastian Bach (1685-1750 bis zu Lois J. A. Lefébure-Wély (1817-1870) mit seinem agilen „Marche F-Dur“
Ruhe und Gelassenheit kehrte bei Franz Bühlers (1760-1823) meditativen „Adagio in E-Dur“ und in der fast mystisch anmutenden „ Anrufung voll Freude“ von Lani Smith (1934-2015) ein. Ebenso zog uns die „Suite Carmelite“ mit ihren vier Sätzen von Jean Francaix (1912-1997) in den Bann, die er einem Nonnenkloster zugedacht hat.
Mit Zsolt Gárdonyi (geb. 1946) seinen „Mozart changes“ nahm der dritte Teil des Geburtstagskonzertes wieder an Fahrt auf. Giovanni Morandi (1777-1856) mit „Postcommunio“ und dem Spiritual „Free the Spirit“ von Timothy Blinko (*1964) sowie auch mit einem „Bishops Blues“ von Betty Roe (geb. 1930) erlebten alle den Groove im Kirchenraum. Den Abschluss krönte das virtuos heitere „Capriccio in Jazz“ von Margaretha Christina de Jong (geb. 1961).
Über 130 Begeisterte dankten Karl Maureen mit lang anhaltendem Applaus und Standing Ovations. Und wiedermal bewies unsere Tutzinger Königin der Instrumente, dass sie zu den bedeutendsten Orgeln des Bistums Augsburg zählt.

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