Kirche
21.5.2023
Von vorOrt.news

Pfarrer-Jubiläum wie ein Volksfest

In und um St. Joseph feierten heute viele Menschen bis in den Nachmittag hinein

Die katholische Kirche St. Joseph stand heute ganz im Zeichen der Feier zum 25-jährigen Priesterjubiläum von Pfarrer Peter Seidel. Aus etlichen früheren Wirkungsorten des Pfarrers kamen Menschen aus diesem Anlass nach Tutzing. Auch mehrere teils von weit her angereiste Pfarrer feierten mit. Nach dem Festgottesdienst fand im Brunnenhof und vor der Kirche eine Feier statt, die Volksfestcharakter annahm. Viele blieben dort bis weit in den Nachmittag hinein bei angeregten Gesprächen und unterhaltsamer Musik.

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Treffpunkt Kirche: Im Brunnenhof wurde nach dem Festgottesdienst ausgiebig gefeiert

"Die Welt wird nicht untergehen, wenn der FC Bayern untergeht"

Wie schon bei Seidels Priesterweihe vor 25 Jahren hielt beim Festgottesdienst Pfarrer Thomas Gerstlacher aus Aichach die Predigt. Er ging dabei in der Kirche herum und sprach gerade die Jüngeren, so Ministranten, direkt an. „Das Reich Gottes ist tausendmal wichtiger als ein Königsreich Bayern oder eine englische Monarchie oder eine Bundesrepublik Deutschland oder was weiß ich, was Menschen alles aufbauen“, sagte er. Man müsse nicht alles im Griff haben, aber man müsse ein Leben lang ergriffen sein von Jesus: „Wenn Jesus nicht in unserer Mitte ist, kommen wir nicht zur Ruhe.“ Offen sprach er über Machtmissbrauch in der Gesellschaft, in der Politik, in den Familien und in der Kirche: „Und da kommt dieser Christus in unsere Lebenswirklichkeit herein und zeigt uns einen Weg auf, wie wir mit Macht umgehen sollen - er kniet sich vor Petrus hin und wäscht ihm die Füße.“ Gerstlacher zitierte den Heiligen Franz von Sales: „Das einzige, was wir im Leben fürchten müssen, ist, dass wir die Liebe verlieren.“ Die Menschen hätten vor allem Möglichen Angst: „Die Bayern-Fans haben Angst, dass Bayern untergeht – aber die Welt wird nicht untergehen, wenn Bayern untergeht.“ Der Pfarrer wünschte Peter Seidel, dass er ein Leben lang lieben könne. Er habe ein frohe Art: „Möge sie dir erhalten bleiben.“ Wichtig sei, dass man lachen könne – auch über sich selbst. Denn es gebe viele Fallstricke und Gefängnisse: „Die Liebe ist es, die uns entbindet.“

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Volksfestcharakter: Die vor der Kirche aufgestellten Bierbänke leisteten bis in den Nachmittag hinein gute Dienste, und die Musik hallte durchs ganze Ortszentrum

"Eine Kirche, in der man gern mitgeht und nicht eine, die zum Davonlaufen ist“

Waltraud Brod und Rita Niedermaier, die Vorsitzenden des Pfarrgemeinderats, schenkten Pfarrer Seidel eine Kutschenfahrt durchs Fünfseenland und den Pfaffenwinkel mit Biergartenbesuch. Sie dankten ihm für seine „unkomplizierte, offene und gesellige Art“. Seidel sei ein Mensch, der ermutige und Zuversicht ausstrahle, sagte Kirchenpflegerin Assunta von Mitschke-Collande. Mit ihm sei es eine Kirche, „in der man gern mitgeht und nicht eine, die zum Davonlaufen ist“. Seidel freute sich ausdrücklich über viele Ehrenamtliche, die sich in dieser Pfarrgemeinde einbrächten: „Ohne sie kann man als Seelsorger einpacken.“

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Stationen von Pfarrer Seidel waren auf Plakaten festgehalen (oben und unten)
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© L.G.
ID: 5823
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