Kirche
20.5.2023
Von vorOrt.news

Ein Pfarrer mit Anziehungskraft

Peter Seidel feiert morgen silbernes Priesterjubiläum – Festakt um 10.30 Uhr in St. Joseph

Knapp ein dreiviertel Jahr nach seinem Amtsantritt in Tutzing feiert der katholische Pfarrer Peter Seidel an diesem Sonntag ein Jubiläum: Vor 25 Jahren ist er in Augsburg zum Priester geweiht worden. Zu seinem Festtag morgen hat er einen guten Bekannten eingeladen, den er sehr schätzt: Pfarrer Thomas Gerstlacher aus Aichach hat bei Seidels Priesterweihe vor einem Vierteljahrhundert die Predigt gehalten - und das wird er auch bei Seidels silbernem Priesterjubiläum am Sonntag in der Tutzinger Pfarrkirche St. Joseph wieder tun. Der Festgottesdienst beginnt um 10.30 Uhr, eine Feier wird sich anschließen.

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Pfarrer Seidel (2.v.rechts) bei seiner Amtseinführung in Tutzing im September 2022 mit Dekan Simon Rapp (rechts) und weiteren Priestern © Marius Cammerer

Seidel macht kein Geheimnis daraus, dass es für ihn nicht leicht gewesen sei, den Priesterberuf zu wählen. Bei seinem Abitur 1991 haben ihn Freunde und Angehörige gefragt, was er vorhabe, hat er einmal erzählt. Als er aufs geplante Theologiestudium verwiesen habe, sei die Reaktion oft so gewesen: „Um Gottes Willen!“ Seine Mutter habe sich über seine Entscheidung gefreut, sein Vater jedoch hätte es lieber gehabt, wenn er Ingenieur geworden wäre. „Es war nicht einfach, diesen Weg einzuschlagen“, folgerte er.

Dass es bis heute nicht immer einfach war, hat er selbst mit einer Korrektur bewiesen, bevor er die Pfarrstelle in Tutzing antrat. Nachdem er zwölf Jahre Stadtpfarrer von Günzburg und sieben Jahre Leiter der Pfarreiengemeinschaft von Habach, Antdorf, Sindelsdorf und Obersöchering gewesen war, berief ihn das Bistum Augsburg zum Personalreferenten - aber schon bald hörte er dort wieder auf. In der Verwaltungsbürokratie hat er sich nicht so wirklich wohl gefühlt, wie er bekannte - er wollte lieber wieder in die Seelsorge zurück.

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Hoch hinauf in Tutzings Lüfte entschwebte Pfarrer Seidel nach dem Gottesdienst zu seiner Einführung per Drehleiter, begleitet von Andreas Binder (rechts) von der Tutzinger Feuerwehr © Marius Cammerer

Kollegen aus dem Bistum sehen dies als richtige Entscheidung. Seidel gehe auf die Menschen zu und finde sofort einen „Draht“ zu ihnen, sagten sie, als sie auf seine Einladung zu einem Empfang in Tutzing kamen. Anziehungskraft hat Seidel auch bei einer Tätigkeit als Aushilfspriester in Krumbach bewiesen, bevor er nach Tutzing kam. Etliche Menschen aus seiner früheren Pfarrei sind, wie berichtet wurde, eigens dort hin gefahren, um bei ihm den Gottesdienst zu besuchen. Manche sprachen von einem „regelrechten Tourismus in die Aushilfspfarrei“.

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Gute Laune gab's schon bei Pfarrer Seidels Einführung in Tutzing. Von links Pfarrgemeinderatsvorsitzende Waltraud Brod, Kirchenpflegerin Assunta von Mitschke-Collande, Pfarrgemeinderatsvorsitzende Rita Niedermaier, Pfarrer Peter Seidel, die evangelische Pfarrerin Beate Frankenberger, Vizebürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg und die damalige Priorin des Klosters, Ruth Schönenberger © Marius Cammerer

Auch in Tutzing hat sich Seidel von Anfang an offen gezeigt - und auch für Späße aufgeschlossen. Als bei einem Festabend zum Jubiläum des Roncallihauses die Haunshofener Blaskapelle spielte, war er sofort dabei, als er gebeten wurde, den Taktstock zu übernehmen. Und als er mit Tutzingerinnen eine flotte Sohle aufs Parkett legte, war den Anwesenden endgültig klar: Dieser Pfarrer passt zu uns.

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Sichtlich Spaß hatte Pfarrer Seidel beim Tanz zum Jubiläum des Roncallihauses, hier mit Birgit Habdank © L.G.
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Auch bei der Haunshofener Blaskapelle gab Pfarrer Seidel den richtigen Takt an © L.G.
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