Kirche
7.11.2023
Von Ferdinand Goslich

Renaissance des Kirchenchors St. Joseph

Simone Jung dirigiert am Sonntag, 12. November, das Magnificat von Mendelssohn und A-cappella-Sätze

Nach einer langen Pause von vier Jahren gibt der Kirchenchor St. Joseph wieder ein Konzert. Die Corona-Pandemie hatte dem Ensemble Fesseln angelegt. Darüber hinaus hat die Übersiedlung von Helene von Rechenberg zu einer Stelle als Kirchenmusikerin in Füssen für eine Lücke gesorgt.

Bei dem Konzert am kommenden Sonntag, 12. November, um 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Joseph steht zum ersten Mal ihre Nachfolgerin Simone Jung am Dirigentin-Pult. Der Kirchenchor erlebt damit quasi seine eigene Renaissance. Als Hauptwerk des Abends hat Jung mit dem Kirchenchor das „Magnificat“ in D-Dur von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) für Chor, Orchester und Solisten einstudiert. Als Solisten treten Teresa Boning (Sopran), Katharina Guglhör (Alt), Michael Birgmeier (Tenor) und Manuel Adt (Bass) auf. Der Kirchenchor und das Orchester von St. Joseph begleiten sie.

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Geistige Anspannung und körperliche Übungen sind ganz wichtig beim Einsingen des Kirchenchors zu Beginn einer Probe. Links im Bild Simone Jung. © F. Goslich
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Simone Jung, die neue Chorleiterin des Kirchenchors St. Joseph, freut sich auf ihr erstes Konzert © privat

Mendelssohn hat diese Komposition bereits mit 13 Jahren, 1822, geschrieben und sich dabei an seinen damaligen Vorbildern Johann Sebastian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach orientiert. Schon in diesem Alter hatte er Berühmtheiten wie Carl Maria von Weber und Johann Wolfgang von Goethe kennengelernt, die ihm wichtige Impulse gaben. Das Magnificat beginnt mit einem rasanten ersten Satz, führt über bekannte Teile für Solo-Sänger wie „Fecit potentiam“ oder „Gloria Patri“ und mündet in der mächtigen Quadrupelfuge „Sicut erat in principio“.

In dem Konzert ist auch der Organist von St. Joseph, Werner Zuber, zu hören, der Orgelimprovisationen zu A-cappella-Teilen beiträgt, die die neue Chorleiterin Simone Jung mit dem Kirchenchor ebenfalls einstudiert hat. Dazu gehört die vierteilige Motette „If Ye love me“ („Wenn du mich liebst“). Der englische Komponist Thomas Tallis (1505-1585) hat darin eine Passage aus dem Johannesevangelium vertont. Wiederum ohne Instrumentalbegleitung singt das Ensemble den Satz „Alta Trinità beata“, der aus Italien stammt und dem 15. Jahrhundert zugerechnet wird.

Im zeitlichen Gegensatz dazu stehen zwei weitere Stücke, die erst in den letzten Jahrzehnten entstanden: das „Ubi caritas“ des norwegischen und in den USA lebenden Musikers Ola Gjeilo (geb. 1978) und die geistliche Motette „Notre Père“. Der französische Komponist Maurice Gustave Duruflé (1902-1986) vertonte das „Vater unser“ 1977 und unterlegte den Text in seiner Sprache. Seitdem haben sich „Notre Père“ und „Ubi caritas“ als Renner entpuppt und werden von zahllosen Chören im In- und Ausland interpretiert.

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Gymnastische Bewegungen helfen den Sängerinnen und Sängern fit zu sein und die Stimme zu stützen. © F. Goslich

Eintrittskarten zu 18 Euro, für Schüler und Studenten 10 Euro (Kinder bis 14 Jahren frei), sind erhältlich im Pfarrbüro St. Joseph (Kirchenstr. 10, Tel. 08158 993333), der Buchhandlung Held (Hauptstr. 70, Tel. 8388), dem Tourismusbüro (Leidlstraße 1, Geöffnet 10-12 Uhr, Tel. 258850) und an der Abendkasse.

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