Kirche
24.3.2021
Von vorOrt.news

St. Joseph soll wieder leuchten

Aber Diskussion über die Zeiten - Umweltfreundlichere Technik - Finanzierung offen

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Bald soll Tutzings katholische Pfarrkirche im Dunkeln wieder gut zu sehen sein © L.G.

Die Beleuchtung der katholischen Pfarrkirche St. Joseph wird wieder angestellt, nachdem sie für eine Weile ausgeschaltet war. Der Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss des Tutzinger Gemeinderats hat am Dienstag eine weitere Beleuchtung der Kirche grundsätzlich befürwortet, sich aber gleichzeitig für Umrüstung auf eine umweltfreundlichere und energiesparendere Technik ausgesprochen.

In der Diskussion spielte auch besonders die optische Funktion der Kirche eine Rolle. „Sie ist etwas Besonderes, sie ist unser Wahrzeichen“, sagte Bürgermeisterin Marlene Greinwald, „sie ist auch touristisch ein Aushängeschild.“ Dr. Thomas von Mitschke-Collande (CSU) erklärte: „Man sollte es vom Thema Kirche trennen, es geht um das Wahrzeichen von Tutzing.“ St. Joseph sei identitätsstiftend und gebe dem Ort Geborgenheit. Generell sei es Stand der Technik, große Gebäude anzustrahlen.

Bürgermeisterin Greinwald und Mitschke-Collande verwiesen auf vielfach geäußerte Wünsche, die Beleuchtung fortzuführen. 32 von 42 Rückmeldungen bei der katholischen Pfarrei und auf vorOrt.news seien positive Äußerungen in Hinblick auf eine Fortführung der Beleuchtung gewesen, nur fünf Meldungen seien dagegen gewesen, sagte Mitschke-Collande. "Licht in der Dunkelheit" Bei weiteren Rückmeldungen an die Gemeinde sei der Anteil von Stimmen gegen eine Beleuchtung höher gewesen, sagte Greinwald, doch auch im Rathaus habe es mehr Zustimmungen zu einer Beleuchtung gegeben.

Kosten der Erneuerung 10 000 Euro, jährliche Stromkosten über 1200 Euro

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Wie geht's für St. Joseph weiter? Blick aus dem einen auf den anderen Turm bei Tageslicht © L.G.

Die derzeitige Bestrahlung soll sofort wieder in Betrieb genommen werden. Da sie nicht mehr als zeitgemäß und ihr Energieverbrauch als hoch gilt, soll sie aber durch eine umweltfreundlichere Technik ersetzt werden.Man müsse sich an neue Erkenntnisse anpassen, sagte Flora Weichmann (Grüne). Die Kirche soll zunächst in der Dunkelheit voraussichtlich bis 23 Uhr, eventuell etwas kürzer, beleuchtet werden, solange es keinen Insektenflug gibt. Zur konkreten Vorgehensweise will die Gemeinde den Rat von Fachleuten einholen.

Thomas Parstorfer (CSU) erkundigte sich nach den Kosten. Bürgermeisterin Greinwald bezifferte die Kosten einer Erneuerung mit 10 000 Euro. „Wie sie finanziert werden, ist eine andere Frage“, sagte sie. Dieser Punkt stehe jedenfalls nicht im Haushalt der Gemeinde. Die jährlichen Stromkosten betragen nach ihren Angaben 1200 bis 1300 Euro. Mitschke-Collande hält es für denkbar, dass Spender gefunden werden.

Die Beleuchtungszeiten sollen noch festgelegt werden. Vorgeschlagene Beschränkungen stießen bei mehreren Gemeinderäten auf Zustimmung, doch auch Bedenken wurden vorgebracht. Solche Anregungen hatte es auch schon am Montag bei einer öffentlichen Sitzung der Grünen gegeben. Kompromissbereitschaft bei Kirchenbeleuchtung Eine Beleuchtung der Kirche zu bestimmten Anlässen und Veranstaltungen könne etwas ganz Besonderes sein, meinte Flora Weichmann. Alles abzuschalten, sei aber das falsche Signal, sagte Mitschke-Collande. „Wir werden den Klimawandel nur schaffen, wenn wir den Großteil der Bevölkerung mitnehmen“, fügte er hinzu. Auch Spender für die Beleuchtung zu finden, werde schwierig sein, wenn die Kirche nur an wenigen Tagen des Jahres beleuchtet werden sollte. Eine Beleuchtung nur an kirchlichen Feiertagen hält er für zu wenig. Über Details, wann und wie lange die Kirche beleuchtet werden soll, gab es noch keinen Beschluss. Diese Diskussion wird fortgesetzt.

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