Von Hanna Krause

Eine Woche Zeit

Tutzinger Arbeitskreis Umwelt und Schöpfung beteiligt sich an der Aktion "Klimafasten"Die Autorin ist Pfarrgemeinderätin der katholischen Kirche St. Joseph und Mitglied im Arbeitskreis Umwelt und Schöpfung

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Fastenzeit – dieser Begriff scheint bei vielen Menschen eher negative Assoziationen auszulösen. Angesichts der seit einem Jahr herrschenden Einschränkungen klingt es gleich doppelt abschreckend. Noch mehr Verzicht? Noch mehr Verbote? Müssen wir uns gerade nicht genug darin üben?

Auf den ersten Blick mag es wohl stimmen. Die Pandemie ist eine einzige Verneinung: Nein zu Ansteckungen, Nein zu Begegnungen, Nein zu Nähe, Nein zu Kultur und Bewegungsfreiheit. Und jetzt auch noch ein „Nein“ aus dem Glauben heraus?

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Ein Weg hin zur hoffnungsvollen Botschaft des Ostergeschehens © L.G.

Wir vergessen eines dabei: Fastenzeit ist eine Zeit, in der wir uns Gott bewusster zuwenden können. Es ist eigentlich ein sehr lautes „Ja“ zu Gott. Ein Weg hin zur hoffnungsvollen Botschaft des Ostergeschehens. Auch die Natur erwacht in dieser Zeit zu neuem Leben. Aus den grauen, totgeglaubten Zweigen wächst eine zarte Knospe. Die Vögel zwitschern vergnügt – ein einziges hoffnungsvolles Konzert: Ja, ein neuer Frühling ist da. Die Schöpfung erwacht aus dem Winterschlaf – mit neuer Kraft, neuem Entfaltungspotenzial und neuer Lebensenergie.

Doch kreischend erklingt im idyllischen Frühlingserwachen ein Alarm, den wir kaum mehr hören wollen: Nein. Leider geht es der Schöpfung nicht gut. Wir sind auf dem besten Weg, unseren Lebensraum - die Schöpfung Gottes - zu zerstören. Sehen wir uns hier schon wieder mit einem besonders hartnäckigem, fast schon wieder verdrängtem „Nein“ konfrontiert?

Nicht nur Luisa Neubauer, eine der führenden Klimaaktivistinnen in Deutschland sieht das anders. Für sie ist Klimaschutz eine einzige Bejahung - und was für eine: „Ja zum Erhalt der Lebensgrundlagen, Ja zu sauberer Luft, Ja zur Artenvielfalt, Ja zu gesicherten Arbeitsplätzen, Ja zur Freiheit auf einem sicheren Planeten. Ja, ja, ja!“

Diesem „Ja“ möchten wir uns im Arbeitskreis Umwelt und Schöpfung der Tutzinger Pfarrei St. Joseph anschließen. Wir beteiligen uns in jeder Woche der Fastenzeit an der Aktion „Klimafasten“. Jede Woche der Fastenzeit steht unter einem anderen Aspekt im Zeichen der Schöpfung.

Unter dem Motto: „Eine Woche Zeit für …" nehmen wir uns bewusst Zeit, um unseren Energieverbrauch, den Wasserkonsum, unsere Mediennutzung oder auch unser Reiseverhalten zu überdenken. Anregungen dazu kann man sich von den ausgehängten Plakaten, dem Fastenkalender der Christlichen Jugend Tutzing (CJT) oder auch auf der Internetseite „klimafasten.de“ holen.

In diesem Sinne: Denken Sie positiv und bleiben sie negativ - auch in der Fastenzeit!

Fastenkalender der CJT Tutzing:
https://www.st-joseph-tutzing.de/fastenkalender/

klimafasten.de:
https://www.klimafasten.de/

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