Vor 90 Jahren ist die Tutzinger Pfarrkirche St. Joseph geweiht worden. Die Pfarrgemeinde feiert das Jubiläum am kommenden Samstag mit einem Festabend im Roncallihaus und am Sonntag, dem 20. Oktober mit einem Festgottesdienst in der Kirche sowie anschließend im Brunnenhof des Roncallihauses gemeinsam mit Gästen aus der französischen Partnergemeinde Bagnères de Bigorre. "90 Jahre für einen Menschen ist sehr viel, für einen Kirchenbau nicht unbedingt", schreibt dazu Tutzings katholischer Pfarrer Peter Brummer an die Pfarrgemeinde: "Dennoch wollen wir zurückschauen, danken und feiern im großen Respekt für die Tutzinger Gläubigen, die den großen Kirchenbau mit sehr viel Anstrengung, Gemeinsinn und Zusammenhalt ermöglicht haben."
Die alte Kirche St. Peter und Paul am Thomaplatz war für die rasch wachsende Bevölkerung zu klein geworden. Schon um 1885 gab es, maßgeblich gefördert durch den damaligen Pfarrer Monsignore Simon Schmid, Initiativen für den Neubau einer Kirche. Es wurde sogar ein Kirchenbauverein gegründet. Das führte dazu, dass die Pfarrgemeinde in der Ortsmitte im Jahr 1897 einen Bauplatz erhielt. Obwohl auch schon ansehnlich viel Geld für den Kirchenbau gesammelt worden war, kam das Projekt nicht voran - und das Geld ging im Zuge der Kriegswirren verloren.
Aber die Tutzinger hielten an dem großen Plan fest. Im Jahr 1925 wurde der Kirchenbauverein neu gegründet, der damalige Pfarrer Joseph Boeckeler trieb das Vorhaben engagiert voran. Am 29. April 1928 konnte der Grundstein zur Ehre des Schutzpatrons, des Heiligen Joseph, gelegt werden. Nach einem Plan des Münchner Architekten Richard Steidle wurde die Kirche mit ihren hohen Doppeltürmen im neubarocken Stil errichtet. Am 23. Juni 1929 wurde sie geweiht.
Kommentar hinzufügen
Kommentare