Mehr als 250 Vorstellungen auf 13 Leinwänden in Starnberger, Gautinger, Seefelder und Weßlinger Spielstätten gibt es vom 9. bis zum 15. September beim „12. Fünf Seen Filmfestival“. Tutzing ist mit zwei „Filmgesprächen“ und einer Preisverleihung dabei - aber nicht mit Spielorten. Heimspiel für Josef Bierbichler Open-Air-Aufführungen im Tutzinger Südbad, die es bei so einer Gelegenheit schon gab, hat man diesmal zum Beispiel vergeblich gesucht. Auch das Tutzinger Kino „KurTheater“ kommt beim Filmfestival nicht vor.
vorOrt.news hat bei den Verantwortlichen nach den Gründen gefragt.
KurTheater-Betreiber Teubig: "Wir sind ganz einfach Konkurrenten"
Zum „KurTheater“ teilt uns dessen Betreiber Michael Teubig Folgendes mit: „Damit habe ich nichts zu tun, weil ich ja nicht zu den Breitwand-Kinos von Herrn Helwig in Starnberg gehöre, sondern mit dem KurTheater ein unabhängiges Einzelhaus betreibe. Herr Helwig hat auch kein Interesse, mich da einzubinden, denn dann müsste er ja die Einspielergebnisse mit mir teilen bzw. mich entsprechend hoch beteiligen. Wir sind außerdem ganz einfach Konkurrenten, die jeder für sich arbeiten.“
Dass es im Tutzinger Südbad in diesem Jahr keine Open-Air-Aufführung im Rahmen des Filmfestivals gibt, dazu teilt uns Südbad-Pächter Martin Hippius mit: „Bitte direkt beim FSFF erfragen - wir hätten es gern gemacht.“ Es habe Terminprobleme gegeben. In dem ebenfalls zum Unternehmen von Hippius gehörenden "Augustiner" am Wörthsee haben dagegen in diesem Jahr im Rahmen des Fünf Seen Filmfestivals Open-Air-Aufführungen stattgefunden.
Festivalleiter Helwig: "Wegen des engen Budgets ist keine Erweiterung möglich"
Festivalleiter Matthias Helwig erklärt dazu: „Jeder neue Spielort ist mit erheblichen Kosten im fünfstelligen Bereich verbunden. Wegen des engen Budgets ist keine Erweiterung des Festivals geplant noch möglich.“
KurTheater-Betreiber Teubig geht auch detailliert aufs Südbad ein: „Kino-Open-Air im Südbad fand in diesem Jahr nicht statt, weil der Südbad-Pächter von mir eine Zuschauer-Garantie von mindestens 100 Besuchern pro Vorstellung verlangt hat, damit er auf seine Personalkosten kommt. Es wären drei Abende hintereinander gewesen (24., 25. und 26. August). Ich kann ihm das aber nicht garantieren; was mache ich beispielsweise bei Schlechtwetter (das übrigens an dem Wochenende weitgehend war), da kommt dann niemand und ich kann nicht auch noch Zuschauerzahlen für Herrn Hippius garantieren, der das ganze Risiko bei mir abladen wollte. Außerdem hat er verlangt, dass täglich die Leinwand wegen der Badegäste abgebaut werden müsste, was technisch gar nicht möglich (und damit völlig absurd) ist, weil dafür mehrere Personen nötig sind. Zudem gab es Terminüberschneidungen mit den Breitwand Open Airs in Steinebach am Wörthsee, die Herr Hippius (er ist auch der Pächter des dortigen Strandbades) dort veranstaltet."
Teubig plant im nächsten Jahr vor dem KurTheater eigene Kino-Open-Airs
"Dem Hotel Marina in Bernried hatte ich Open-Airs (im letzten Jahr waren es drei Termine) angeboten, aber keine wirkliche Reaktion erhalten", so Teubig weiter. Er kündigt an: "Ich plane alternativ im nächsten Jahr auf der Wiese vor dem KurTheater selbst Kino-Open-Airs zu veranstalten, weil die Gemeinde (Frau Greinwald) signalisiert hat, dafür grünes Licht zu geben bzw. Genehmigungen zu erteilen. Zudem verfüge ich jetzt über einen eigenen Projektions- und Tonanlage, was die Technik-Kosten (bisher angemietet, circa 600 Euro pro Termin) quasi auf Null senkt.“
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