Kino
1.11.2018
Von Michael Teubig

Tutzinger Kino stemmt sich gegen den Trend

Mit sorgsam ausgesuchten Produktionen gegen den Mainstream - Zehn Jahre Förderverein fürs KurTheater

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Ideenreich und engagiert fürs Tutzinger Kino: Eva-Maria und Michael Teubig © KurTheater

Liebe KurTheater-Besucher, Förderer und Freunde des Hauses, im kommenden Jahr feiert der "Förderverein des KurTheaters Tutzing", gegründet im Jahr 2009, sein zehnjähriges Bestehen. Die Idee, einen als gemeinnützig anerkannten Förderverein zu gründen, fand damals große Resonanz unter den Besuchern, denn das KurTheater sollte sich programmlich entwickeln und inhaltlich erweitern.

Mit finanzieller Unterstützung der Mitglieder konnten Filmreihen wie „Oper im Kino“, die „Film-Kunst-Stücke“, das „Tutzinger Filmgespräch“, die „Musical-Film-Reihe“ und viele mehr realisiert werden. Die inzwischen leider verstorbene Karin Baukhage akquirierte neue Mitglieder, trug Spendenquittungen persönlich zu den Tutzingern und fungierte als zweite Vorsitzende des Vereins, der aufgrund seiner Satzung - die von einem Fachanwalt ausgearbeitet wurde - vom Finanzamt Garmisch- Partenkirchen die Gemeinnützigkeit bescheinigt bekam.

Die große Herausforderung stellte das Jahr 2011 dar: Das Ende des 35-mm-Films war gekommen. Die Kinos mussten bundesweit auf digitale Projektion und Tontechnik umgerüstet werden. Das Gesamtvolumen von etwa 80 000 Euro wurde über Zuschüsse der FilmFörderungsanstalt (FFA) in Berlin, den FilmFernsehFonds (FFF) Bayern, die VR-Bank Tutzing als Kreditgeber und den Förderverein als Sponsor mit einem Volumen von 15 000 Euro aus Spenden realisiert. Die Spenden-Akquise hatten die jetzt in Passau lebenden Tutzinger Helga Rusché und Helge Haaser übernommen, die in wirklich aufopfernder Weise für das KurTheater aktiv waren. Ohne diese tatkräftigen Hilfen aller Beteiligten hätte das KurTheater den Betrieb damals für immer einstellen müssen.

Die Medienlandschaft hat sich komplett verändert

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Auch Filmprominenz kommt gern ins KurTheater - hier Regisseur Joseph Vilsmaier im Gespräch mit Schülern der Tutzinger Realschule © L.G.

Schon ein Jahr später sollte ein neues, die digitale Projektionstechnik unterstützendes Projekt realisiert werden: der Einbau einer neuen, größeren Leinwand die die schon arg strapazierte, alte Leinwand aus den 1970-er Jahren ersetzen sollte, sowie eine mehrere Tonnen schwere Schallschutzmauer zur nebenliegenden Wohnung von Rita und Dieter Harthauser, den Eigentümern des KurTheaters. Vom Gesamtvolumen - rund 12 000 Euro - hat der Förderverein etwa 9000 Euro an Spenden zusammengebracht und so mitgeholfen, das ehrgeizige Projekt mit zu realisieren.

Weitere Aktionen wie die Renovierung des Foyers, die Erneuerung der Wandbespannung im Saal, die Umrüstung der Saal- und Foyer-Beleuchtung auf stromsparende LED's sowie die finanzielle Unterstützung neuer, kostenintensiver Filmreihen und Veranstaltungen wurden großzügig von den Tutzinger Bürgern mit Spenden an den Förderverein realisiert. Auch die Gemeinde Tutzing engagierte sich mit der Verleihung des "Wilhelm Hausenstein-Preises" im Jahre 2014 und aktuell jetzt mit projektbezogenen Geldern aus dem Kultur-Jahres-Haushalt durch die Fürsprache und Vermittlung der Kulturbeauftragten der Gemeinde, Brigitte Grande.

Die Situation im Herbst 2018: Inzwischen hat sich die Medienlandschaft komplett verändert. Das Smartphone mit seinen zahllosen Apps, Programmanbieter wie Netflix, Telekom, Amazon und viele andere gefährden massiv die Existenz der Kinos. Filme sind heute überall und zu jeder Wunschzeit abrufbar, hochwertige, eigene Produktionen der Streaming-Dienste lassen ganze Kino-Genres wie Action-, Fantasy- und Horrorfilme buchstäblich austrocknen. Im immer größer werdenden Freizeitangebot spielt der Kinobesuch bei der jugendlichen Zielgruppe keine wirklich große Rolle mehr. Hinzu kommt die Übersättigung mit den ewig gleichen Sujets wie „Star Wars“, „Marvel-Comic-Helden“, Disney-Animations und vielen anderen, die immer weniger angenommen werden.

In der Satzung des Fördervereins des KurTheaters Tutzing ist festgeschrieben, dass wir uns gegen den Trend mit künstlerisch-wertvollen Filmen aus Deutschland, Frankreich und gegebenenfalls den USA mit Dokumentationen und anspruchsvollen und Kultur-fördernden Filmen profilieren wollen. Das wollen wir auch weiterhin für Sie tun. Das KurTheater verzichtet daher weitegehend auf die so genannten "Mainstream-Popcorn- Kino-Filme" und versucht mit sorgsam ausgesuchten Produktionen die örtliche Kino-Kultur zu erhalten und zu fördern, ohne dabei die neuen, mittleren nach Tutzing zugezogenen Altersgruppen zu vernachlässigen.

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Spenden helfen, das KurTheater als kulturellen Treffpunkt zu erhalten

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Der Film ist seine Welt: Michael Teubig © L.G.

Dieses Bemühen ist streng genommen wirtschaftlich nicht vertretbar. Es braucht daher weiter finanzielle Unterstützung von "außen", um das "Aus" zu vermeiden. Der katastrophale Sommer 2018 mit nahezu fünf Monaten Sommerwetter, der Fußball-WM und dadurch rasant sinkenden Zuschauerzahlen haben nur um Haaresbreite an der Schließung des KurTheaters vorbei geführt. Hinzu kommt die naturgemäße Reduzierung der Stammbesucher über 65 Jahre die nicht einfach aufgefangen werden konnte.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie mithelfen würden, das KurTheater als kulturellen Treffpunkt in Tutzing und dem südlichen Starberger-See-Gebiet langfristig zu erhalten. Daher bittet Sie der Förderverein unter dem Motto "Mehr Kino 2019" im Rahmen dieser zehnjährigen Bilanz um Ihre Spende. Jeder Euro ist willkommen und Sie erhalten eine steuerlich voll absetzbare Spendenquittung übersandt.

Bitte vergessen Sie auf Ihrer Überweisung nicht, Ihren Namen und Ihre Adresse anzugeben. Ab einem Spendenbetrag 500 Euro erhalten Sie automatisch eine GOLDENE - VIP - CARD für das KurTheater die ab Ausstellungsdatum 15 Monate "Kino so oft Sie wollen" für alle Vorstellungen und Veranstaltungen für zwei Personen sowie die freie Auswahl aus unserem Thekensortiment beinhaltet.

Bankverbindung: Förderverein Michael Teubig DE 987 342 147 803 864 113 60 Hypovereinsbank Weilheim BIC: HYVEDEMM666

Mit den besten Grüßen und bis "Demnächst" wieder im KurTheater!

Ihr Michael Teubig, 1.Vorsitzender des Fördervereins

Quelle Titelbild: L.G.
ID: 1272
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