Der Tutzinger Jugendbeirat wird neu gewählt. Die Wahlunterlagen werden in diesen Tagen an die knapp 1000 Wahlberechtigten geschickt. Sie haben bis zum 31. Januar 2024 Zeit, ihre Stimme abzugeben. Urnen stehen unter anderem in den Schulen, aber auch in den Rathaus-Briefkasten können die ausgefüllten Wahlunterlagen eingeworfen werden. Die Wahl findet nur als Briefwahl statt.
Für den neuen Jugendbeirat kandidieren zehn Personen im Alter von 16 bis 21 Jahren. Sie kandidieren für den Jugendbeirat Eine elfte Kandidatin - Anna Chatziiordanidou - ist wegen Wegzugs von Tutzing weggefallen. Der erste Tutzinger Jugendbeirat ist vor zwei Jahren gewählt worden. Fast vier Jahre ist es her dass die Idee angestoßen wurde, berichtete bei einer Jungbürgerversammlung im Dezember Paul Friedrich, der Initiator. Der 20-jährige Jura-Student ist vor zwei Jahren zum ersten Vorsitzenden des Tutzinger Jugendbeirats gewählt worden.
Vom Jugendbeirat sind in diesen zwei Jahren zahlreiche Ideen und Impulse ausgegangen. Viele davon wurden realisiert. Friedrich zählte de umfangreichen Aktivitäten bei der Jungbürgerversammlung auf:
Viele Wünsche - von einem Jugendzentrum bis zur Verbesserung der Skateranlage
Erfreut äußerten sich die Verantwortlichen des Jugendbeirats über eine direkte Ansprechpartnerin im Rathaus. Diese Funktion hat Andrea Rossdam. Für den Jugendbeirat gibt es auch ein eigenes Budget.
Sehr anerkennend über die bisherige Arbeit des Jugendbeirats äußerte sich bei der Jungbürgerversammlung Claus Piesch, der Jugendreferent des Gemeinderats, der auch Vorsitzender des Starnberger Kreisjugendrings ist. „Es ist eine starke Leistung, was durch den ersten Jugendbeirat in die Wege geleitet und umgesetzt wurde“, sagte er. Darunter seien auch solche Themen gewesen, die man von der Jugend nicht erwarten würde. „Mit diesem Schwung solltet ihr auf alle Fälle weitermachen“, rief er den jungen Leuten zu.
An Wünschen junger Menschen mangelt es in Tutzing nicht, wie bei der Versammlung deutlich wurde. Man dürfe in der Flut vieler Aktivitäten große Projekte wie ein von vielen gewünschtes Jugendzentrum oder eine Verbesserung der Skateranlage nicht aus den Augen verlieren, mahnte ein Kandidat.
Plädoyer für mehr Besuche von Gemeinderatssitzungen
Bei der Versammlung kamen aber auch Probleme zur Sprache - so etwa die viele Zeit, die oft verstreicht, ohne dass viel vorangeht. „Ein Jugendzentrum ist schon sehr lange in der Diskussion“, sagte Paul Friedrich beispielsweise. Das sei aber kein Grund, dieses Ziel nicht weiter zu verfolgen.
„Die Jugend“ gebe es nicht, sagte Jugendreferent Piesch. „Es gibt viele verschiedene Grüppchen, die immer schwieriger zu erreichen sind.“ Es klang durch, dass es auch oft nicht einfach ist, von jungen Menschen überhaupt Äußerungen über ihre Wünsche und Ziele zu erhalten. Ein Grund für die verbreitete Zurückhaltung wurde darin gesehen, dass zu wenig gerade auch über die Gemeindepolitik bekannt sei. Viele in Tutzing hätten keine Ahnung, wieso welche Entscheidungen getroffen würden, sagte Juliana Gräfin von Brühl-Störlein, die stellvertretende Vorsitzende des Jugendbeirats. Sie plädierte dafür, dass Gemeinderats-Entscheidungen mehr nach außen getragen werden sollten. Den jungen Leuten empfahl sie, öfter auch einmal Gemeinderatssitzungen zu besuchen. Gewisse Erwartungen werden mit speziellen Aktionen verbunden, so etwa eigenen Formaten für jüngere Zielgruppen beim Stadtentwicklungskonzept „ISEK“. Sehr begrüßt wurde bei der Jungbürgerversammlung die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre bei der bevorstehenden EU-Wahl.
Kommentar hinzufügen
Kommentare