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Kritik an Ausweitung der Notbetreuung

Tutzings Pfarrerin Beate Frankenberger: Nun werden die Gruppen zwangsweise größer

Der Katastrophenstab der bayerischen Staatsregierung hat vor wenigen Tagen beschlossen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Bereich der Gesundheitsversorgung oder der Pflege tätig sind, ab sofort auch dann eine Notbetreuung in Kindertageseinrichtungen und Schulen in Anspruch nehmen können, wenn nur ein Elternteil in diesen Bereichen tätig ist. Notbetreuung wird ausgeweitet Zur Ausweitung der Notbetreuung vom 21. März nimmt Tutzings evangelische Pfarrerin Beate Frankenberger Stellung:

Wer schützt unsere Erzieherinnen?

Bisher konnte ich alle Anordnungen zum Betretungsverbot für die Kindergärten zum Schutz vor einer Ausbreitung des Corona Virus nachvollziehen und umsetzen. Ebenso die Notwendigkeit, dass eine Notbetreuung sicher gestellt werden muss, wenn beide Elternteile in systemrelevanten Berufen arbeiten. Damit konnte man noch der Maßgabe gerecht werden, dass es nur sehr kleine Gruppen geben darf, um eine Ausbreitung unter den Kindern und Kindergärtnern sowie deren Familien zu vermeiden. Denn es sollen ja Gruppenbildungen vermieden werden und für alle gilt höchstens zwei oder drei Personen zusammen.

Durch die Ausweitung der Notbetreuung, dass nur noch ein Elternteil systemrelevant arbeitstätig sein muss, widerspricht das bayerische Staatsministerium für Soziales den zuvor beschlossenen Schutzmaßnahmen. Denn nun werden die Gruppen für die Notbetreuung zwangsweise größer. In unserem Kindergarten betrifft es heute 12 Kinder. Es werden mit Sicherheit mehr werden.

Es ist nicht nachvollziehbar, warum es für den nicht systemrelevanten Elternteil nicht möglich ist, die eigenen Kinder zu Hause zu betreuen, wie es in allen anderen Familien auch ist. Das Staatsministerium gefährdet damit die Sicherheit der Kinderpflegerinnen und Erzieherinnen, die zum Teil selbst zu Hause Personen betreuen, die den Risikogruppen angehören. Ferner wird auch für die Kinder der nun ausgeweiteten Notbetreuung und für deren Angehörige das Risiko breiter gestreut. Ich kann diese Anordnung nicht mit gutem Gewissen umsetzen.

Pfarrerin Beate Frankenberger, Tutzing

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"Ministerium gefährdet Sicherheit": Der evangelische Tutzinger Kindergarten Arche Noah © L.G.
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