Gesundheit
9.2.2023
Von vorOrt.news

Schule für Gesundheitsberufe öffnet in Tutzing

Erster Jahrgang startet am 1. September mit einer dreijährigen generalistischen Pflegeausbildung

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„Wir schaffen eine vertrauensvolle und familiäre Atmosphäre", versprechen die Verantwortlichen des Benedictus-Krankenhauses.

Das Tutzinger Benedictus-Krankenhaus eröffnet am 1. September dieses Jahres eine „Schule für Gesundheitsberufe“. Zunächst 25 von insgesamt 168 Schulabsolventen sollen dann mit einer dreijährigen Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau starten. Das Auswahlverfahren für Schüler läuft, Interessierte können sich aktuell bewerben.

Zur hochqualitativen Versorgung von Patienten benötige man neben der richtigen Infrastruktur und der entsprechenden medizinischen Expertise vor allem das richtige Team, erläutert Geschäftsführer Andreas Stoffel. Dabei setze das Benedictus-Krankenhaus Tutzing einmal mehr auf eigenen Nachwuchs. „Bisher haben wir viele Jahre lang erfolgreich als Praxispartner für Schülerinnen und Schüler fungiert“, sagt er: „Mit der Gründung einer eigenen Berufsschule komplettieren wir dieses Spektrum um den theoretischen Unterricht - damit sind wir in der Lage, Theorie und Praxis aus einer Hand optimal aufeinander abzustimmen und eine Ausbildungsqualität nach unseren Standards zu gewährleisten.“

Die Artemed-Klinkgruppe, zu der das Tutzinger Benedictus-Krankenhaus gehört, betreibt an fünf ihrer bundesweit 17 Kliniken Berufsschulen für Pflegeberufe: in Freiburg, Frankfurt am Main, Bensheim, Heidelberg und nun demnächst auch in Tutzing. Kathrin Brosowski, Projektleiterin und Leiterin der Artemed-Akademie, widmet sich in der gesamten Gruppe dem Thema Aus-, Fort- und Weiterbildung. Sie sieht große Vorteile auch für die Schülerinnen und Schüler selbst: „Mit der Kombination aus theoretischer und praktischer Ausbildung unter einem Dach können wir unsere Schülerinnen und Schüler viel besser fördern, ihre Talente erkennen und sie individuell betreuen und weiterentwickeln.“ Andernorts sei die Pflegeausbildung oft etwas unpersönlich: „Wir schaffen eine vertrauensvolle und familiäre Atmosphäre, in der jeder seinen Platz hat und gerne lernt.“

Modernes und digitales Lernen

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Digitalisierung soll in der neuen Tutzinger Schule für Gesundheitsberufe groß geschrieben werden.

Aus diesen Gründen wurde der Standort der Berufsfachschule statt wie bisher in einer externen Münchner Schule auf dem Klinikgelände in unmittelbarerer Nähe zum Krankenhaus – und zum Starnberger See – gewählt, wie erläutert wird. Dort soll künftig der theoretische Unterricht für die Ausbildungsberufe des Pflegefachmanns/der Pflegefachfrau sowie des Pflegefachhelfers (m/w/d) stattfinden. Das Schulgebäude wird derzeit für den Unterrichtsbetrieb umgebaut. Anschließend sollen dort 700 Quadratmeter Gesamtfläche mit insgesamt fünf Klassenzimmern zur Verfügung stehen, außerdem eine Küche und eine Mensaria. „Beste Voraussetzungen also für eine moderne, zukunftsgerichtete Ausbildung, die mit verstaubten Räumlichkeiten und überholten Lehrmethoden so gar nichts gemein hat“, so die Krankenhausleitung.

„Unser Ziel ist ein lebendiger Unterricht“, verspricht der künftige Schulleiter Matthias Nickoleit. Er ist seit 1990 in der Pflege tätig. Zunächst war er im Rettungsdienst, dann folgten zahlreiche Fort- und Weiterbildungen zum Beispiel zum Praxisanleiter, Pflegedienstleiter, Dozent und Lehrrettungsassistent. Heute setzt er um, was er sich in seinen Anfängen oftmals gewünscht hätte. „Mein persönliches Highlight ist das Skills-Lab als sogenannter dritter Lernort“, sagt Nickoleit. Dieses Simulationszentrum verfüge über High-Fidelity-Simulationspuppen und VR-Brillen. „Schüler testen ihr Wissen nahezu in Live-Umgebung und können es so intensivieren“, so der 47-Jährige, der aktuell seinen Masterstudiengang in Erwachsenenbildung an der TU Kaiserslautern absolviert.

Auch sonst wird die Digitalisierung groß geschrieben in der neuen Schule für Gesundheitsberufe. Alle Azubis erhalten ein Microsoft Surface Go 3 als persönliches Schultablet. Mit dem kostenfreien Zugang zu den digitalen „I care“-Büchern sowie zum Fortbildungsprogramm von CNE (Certified Nursing Education) können sie unabhängig von Zeit und Ort auch über den Unterricht hinaus lernen. Eine eigene Schulverwaltungs-App einschließlich digitaler Lernplattform wird von Schülern und Lehrern gemeinsam genutzt. Sie gewährleistet die Bereitstellung aller relevanten Informationen wie Stundenplan, Einsatzplan sowie der Übersicht aller Unterrichtsinhalte in Echtzeit.

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Der Pflege Attraktivität verleihen

Die praktische Ausbildung wird weiterhin in den kooperierenden Kliniken wie den Benedictus Krankenhäusern Tutzing und Feldafing, der Artemed Klinik München Süd und der Psychosomatischen Klinik Koster Dießen absolviert. „Arbeiten in der Pflege ist ein wundervoller, herausragender Beruf – umso schöner, dass wir unseren Schülerinnen und Schülern ein so breites Spektrum an Ausbildungsstätten bieten können“, schwärmt Pflegedienstleiter Andreas Stübner stellvertretend für alle Pflegemitarbeiter. Der 50-Jährige verantwortet gemeinsam mit den Praxisanleitern die praktische Ausbildung. Er weiß: „Ausgelernt hat man hier niemals.“ Die Pflege biete so viele Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung inklusive eines dualen Studiengangs wie kaum ein anderer Ausbildungsberuf. „Von Krisensicherheit und Zukunftsorientierung ganz zu schweigen!“., so Stübner: „Ich freue mich sehr, dass wir so viel tun, um den Pflegeberuf weiter attraktiv zu machen.“ Dazu gehöre natürlich auch ein faires Gehalt inklusive Zulagen und Prämien.

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Gute Laune, gute Leistung: Das Tutzinger Benedictus-Krankenhaus will viel für die Attraktivität des Pflegeberufs tun. © Fotos: Artemed

Praktika und Schnupperangebot

Für alle, deren Interesse geweckt ist, bieten Lehrer und Praxisanleiter der neuen Pflegeschule ab sofort individuelle Praktika für künftige Schulabgänger an, die gerne in den Beruf schnuppern möchten. Im Rahmen von Berufsberatungen können sich Schüler und Eltern über Inhalte, Ablauf der Ausbildung und Karrierechancen informieren, online oder direkt vor Ort.

Informationen rund um die Ausbildung und Bewerbung im Benedictus Krankenhaus Tutzing und über die neue Berufsschule sind erhältlich unter: www.krankenhaus-tutzing.de/ausbildung bzw. www.schule-für-gesundheitsberufe-tutzing.de

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