
Bei der neuen Klinik „P3“ in Tutzing ist Felix Magath mit von der Partie. Der bekannte Fußballer, einer der wenigen, die sowohl als Spieler als auch als Trainer deutscher Meister wurden, hat sich an der Betreiber-Gesellschaft P3 Klinik GmbH beteiligt. Das haben Magath und Klinikgründer Prof. Markus Backmund in einem Gespräch mit der Zeitschrift „Bunte“ bestätigt.
Wie unterdessen am Dienstag im Bau- und Ortsplanungsausschuss des Tutzinger Gemeinderats bekannt geworden ist, gibt es bereits Pläne für eine Erweiterung der erst im Mai dieses Jahres eröffneten Klinik, die sich auf die Behandlung seelischer Erkrankungen spezialisiert. Hierfür ist einer der weiteren Neubauten auf dem ehemaligen Gelände der Unternehmen Boehringer-Mannheim und Roche vorgesehen.
Entlang einer derzeit in Bau befindlichen neuen Zufahrt, die von der Bahnhofstraße zum Benedictus-Krankenhaus hin abzweigt, sind nebeneinander drei mehrstöckige Gebäude geplant. Das erste von ihnen direkt an der Bahnhofstraße ist als Bürogebäude vorgesehen, daneben soll ein Hotel mit 130 Betten und an dritter Stelle die Klinik folgen.
Oberhalb, an der Bräuhausstraße, war der Dreiecksbau, in den die P3-Klinik eingezogen ist, das erste neue Bauwerk auf dem Areal. Nebendran, an der Ecke Bahnhofstraße/Bräuhausstraße, entsteht zurzeit das zweite Gebäude, das für das Unternehmen Lobster vorgesehen ist. Zusammen bilden diese fünf Bauten die so genannte „Business Area Tutzing“.
Magath berichtet offen über frühere eigene Probleme

Sein Engagement bei dem Tutzinger Klinikprojekt hat Magath gegenüber der „Bunten“ auch mit eigenen gesundheitlichen Erfahrungen begründet. Er berichtete offen über „enormen Druck im Fußballgeschäft“ und über Probleme besonders in seiner Zeit als Trainer auf Schalke. Er habe die Wechselwirkungen zwischen Seele und Körper erfahren und sei damals am Rande einer Depression gewesen, weil er „sämtliche negativen Emotionen abbekommen“ habe. Er sei morgens aufgewacht und habe gedacht: „Heute stehst du nicht auf und bleibst liegen.“ Er sei heute überzeugt, dass ihn einzig seine Familie davor
bewahrt habe, krank zu werden.
Klinik-Initiator Backmund sieht, wie er in dem Gespräch sagte, eine „unglaublich positive Wirkung“ darin, dass sich Magath mit seinem Namen für diese Klinik und für psychiatrisch kranke Menschen einsetze: „Weil sich dann auch andere Menschen trauen, über ihre Erkrankungen zu sprechen.“

Klinik-Gründer Backmund: Immer mehr seelische Erkrankungen

Bürgermeisterin Marlene Greinwald sagte im Bauausschuss, die Nutzung des betreffenden Gebäudes als Klinik sei nach dem Bebaungsplan erlaubt. Verabredet worden ist diese Nutzung in einer internen Besprechung zwischen den Eigentümern des Areals und der P3-Klinik, wie ein Vertreter der Gemeindeverwaltung sagte.
Im Ausschuss hat Dr. Joachim Weber-Guskar (FDP) die Frage aufgeworfen, ob für eine Erweiterung der Klinik wirklich ausreichender Bedarf besteht und was, wenn dies nicht der Fall sein sollte, mit dem betreffenden Gebäude geschehen werde.
Klinik-Gründer Backmund hat mehrmals auf immer mehr von seelischen Erkrankungen betroffene Menschen verwiesen. Er nannte Depressionen, Burn-Out, emotionale Krisen, Erschöpfungssyndrome, Suchterkrankungen, Trauma-Folgestörungen, Angst- und Essstörungen. Nach Auffassung der Inititatoren ist die neue Tutzinger Klinik „in dieser Art in Bayern einzigartig“.
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