Gesundheit
20.7.2020
Von vorOrt.news

Komfortabel genesen

Neue interdisziplinäre Wahlleistungsstation im Tutzinger Krankenhaus - "Regionale Top-Klinik"

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"Die Sorge für die Kranken steht vor und über allen Pflichten": Benedictus-Krankenhaus Tutzing © L.G.

Im Tutzinger Benedictus-Krankenhaus gibt es jetzt eine „interdisziplinäre Wahlleistungsstation“. Die evangelische Pfarrerin Beate Frankenberger und der katholische Pfarrer Peter Brummer haben die Station im vierten Obergeschoss am Freitag gesegnet. Privatversicherte, Patienten mit einer Zusatzversicherung oder Selbstzahler können dieses Angebot während ihres Klinikaufenthalts nutzen.

Wo ehemals die in die neue Feldafinger Klinik umgezogene Schmerzmedizin beheimatet war, wurden alle Zimmer renoviert und umgebaut. 16 Einzelzimmer und vier Doppelzimmer stehen nun in der Wahlleistungsstation zur Verfügung. Auch eine Begleitperson kann Unterkunft und Verpflegung erhalten, soweit dafür Platz ist.

„Die Sorge für die Kranken steht vor und über allen Pflichten“

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Pfarrerin Beate Frankenberger und Pfarrer Peter Brummer haben die Station gesegnet © Artemed

Die Verantwortlichen des zur Artemed-Gruppe gehörenden Benedictus-Krankenhauses geben sich überzeugt, dass Patienten immer mehr Wert auf die Art der Unterbringung im Krankenhaus legen. Sie wollten nach einer Operation komfortabel genesen.

„Mit der Eröffnung unserer Wahlleistungsstation werden wir diesem Wunsch gerecht“, sagte Anne-Katrin Kirchner, die Geschäftsführerin des Benedictus-Krankenhauses. Unter den Teilnehmern waren auch Artemed-Geschäftsführer Prof. Dr. Rainer Salfeld und die Chefärzte Prof. Dr. David Pfander, Prof. Dr. Rainer Freynhagen, Prof. Dr. Jürgen Pache und Dr. Jutta Gospos.

Mit der Segnung baten Pfarrer Brummer und die Anwesenden um Gottes Hilfe und Unterstützung bei der schnellen Heilung aller Erkrankten. Denn allen ist klar: Nicht nur der Körper, sondern auch die Seele muss gesunden. „Die Sorge für die Kranken steht vor und über allen Pflichten“ - diese Mahnung des Benedikt von Nursia aus dem fünften Jahrhundert, betont Artemed, habe trotz allen Komforts unverändert die erste Priorität.

Die Wahlleistungsstation bietet einen unverbauten Blick über den Starnberger See und die Alpen. Wenn auch nicht von allen Zimmern aus, so von einer gemütlichen Lounge, die den Patienten und ihren Besuchern rund um die Uhr zur Verfügung steht.

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Lounge und erweitertes kulinarisches Angebot

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Klinik-Geschäftsführerein Anne-Katrin Kirchner und Artemed-Geschäftsführer Prof. Rainer Salfeld bei der Präsentation © Artemed

Für Extra-Komfort während ihres Aufenthalts können die Patienten diverse Wahlleistungselemente in Anspruch nehmen. Bei der Aufnahme schließt das Krankenhaus mit ihnen eine entsprechende Wahlleistungsvereinbarung ab. Die medizinische Versorgung wird dabei sozusagen mit dem Komfort und Service eines Hotels kombiniert.

Für Patienten der Wahlleistungsstation steht von der Aufnahme bis zur Entlassung ein persönlicher Ansprechpartner zur Verfügung. Servicekräfte kümmern sich um die Erfüllung individueller Wünsche. Die Lounge ist ganztägig geöffnet. Außerhalb der Essenszeiten dient sie als Aufenthaltsraum. Ebenso finden sich dort Zeitschriften und Zeitungen zum Ausleihen. Den Patienten der Wahlleistungsstation steht neben dem normalen Wochenspeiseplan ein erweitertes kulinarisches Angebot zur Verfügung. Außerhalb der festen Mahlzeiten können sie in der Lounge oder über das Servicepersonal verschiedene Kaltgetränke, Heißgetränke und Snacks erhalten.

Als Ansporn für die Weiterentwicklung des Krankenhauses sieht Geschäftsführerin Kirchner eine Auszeichnung des Krankenhauses in einer aktuellen Liste des Magazins „Focus“ als „Regionale Top Klinik“. In diese Wertung seien Beurteilungen von medizinischen Fachgesellschaften, wissenschaftlichen Publikationen, Empfehlungen von Patientenverbänden, Chefärzten, Oberärzten und niedergelassenen Ärzten eingeflossen. Die medizinische Qualität, versichert Kirchner, werde auch auf der interdisziplinären Wahlstation unverändert gehalten werden, obwohl dort Patienten mit verschiedenen Krankheitsbildern liegen.

ID: 3144
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Kommentare

Bravo, Herr Kerbs bringt die moralische Misere auf den Punkt,nämlich Werbung für Zweiklassenmedizin mit kirchlichem Segen.
Dazu ein Zitat aus dem Konzept des Hl. Benedikt: '' einfache Ernährung, kein Fleisch vierfüssiger Tiere, maximal eine Hauptmahlzeit am Tag, Beschränkung des Weinkonsums"
Die einfache Ernährung zu empfehlen, macht durchaus Sinn, der Slogan "Tutzinger Krankenhaus als Top-Klinik" auch, also ARTEMED-Klinik statt Benedictus-Krankenhaus.
Die Fürsorge für den Patienten hat Priorität, immer. Die bei der Segnung erbetene Hilfe für schnelle Heilung von Körper, Seele und Geist geht auch auf die Tradition des H. Benedikt zurück, kann bei Erfolg aber die Verweildauer in der Klinik beeinflussen und dadurch evtl. die Rendite durch verkürzten Aufenthalt schmälern, jedoch Komfort ist nicht zum Schnäppchen-Preis zu haben, und so rechnet sich die Kalkulation vielleicht doch.
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Ah, ok, das Krankenhaus, die Gesundheitsfürsorge, wird immer mehr zum Wirtschaftsbetrieb. Wobei sich in der Coronakrise die Auswirkungen dieser Entwicklung ja als die entscheidende und volkwirtschaftlich extrem teure Engstelle erwiesen hatte. Man vergisst, wie wir sehen, enorm schnell; oder man verdrängt. Und der Träger setzt unverdrossen auf die Zweiklassenmedizin, womit die Entsolidarisierung im Allgemeinen und speziell im Gesundheitswesen weiter voran schreitet. Ob da der kirchliche Segen aus der moralischen Misere noch herauszuhelfen vermag?
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