
Neben 22 Wohnungen sind in der neuen Anlage an der Tutzinger Hauptstraße auch zwei Gewerbeeinheiten geplant. Sie sollen in zwei Vorbauten entstehen, während das Hauptgebäude ein paar Meter von der Straße zurückgesetzt wird. Diese Gestaltung soll in der Ortsmitte einen gewissen Platzcharakter verstärken. Gleichzeitig wird mit den beiden Gewerberäumen die Hoffnung auf eine Belebung des Tutzinger Zentrums verbunden. Tutzings Bürgermeister Ludwig Horn hat diesen Aspekt am Donnerstag bei der Grundsteinlegung betont und den Wunsch nach einer Belebung des Ortsbildes hervorgehoben. Auch Michael Nagel, der Chef der Wilma-Gruppe, des Bauherrn, gab sich zuversichtlich, dass der „Marienplatz“, wie er diesen Bereich nannte, mit diesem Projekt „wieder ein Stück weit“ belebt werden könne.
Was für Angebote in den beiden neuen Geschäften zu erwarten sein werden, das sorgt in Tutzing schon lange für Diskussionen. Früher waren an dieser Stelle lange ein Tengelmann-Markt, später noch vorübergehend ein Edeka-Markt, und daneben der beliebte „Kohlen-Müller“, das Eisenwarengeschäft der Familie Müller, in dem so gut wie alles für Haus und Hof zu erhalten war. Diese Geschäfte trugen viel zum belebten Ortszentrum bei, und von der durch sie erzeugten Kundenfrequenz profitierten auch etliche andere kleinere Geschäfte drumherum, weil in Tutzings Mitte damit immer viel los war. Viele Einheimische haben die Schließung des Edeka-Marktes in der Mitte der Hauptstraße vor ein paar Jahren sehr bedauert. Immer wieder wurden Wünsche nach einem neuen Supermarkt an dieser Stelle geäußert, gerade um im Tutzinger Zentrum die Einkaufsmöglichkeiten zu verbessern.
Angebote mit vergleichbarer Ausstrahlungskraft wie bei Tengelmann/Edeka und Kohlen-Müller wird es aber im Neubau aller Voraussicht nach nicht geben - schon wegen der begrenzten Fläche. Von den beiden künftigen Geschäften ist eines, wie am Rande der Grundsteinlegung zu erfahren war, bereits verkauft: Dort soll eine Arztpraxis einziehen. Für das andere Geschäft laufen noch die Verhandlungen. Ein Einzelhandelsgeschäft wird zwar nicht ausgeschlossen, doch wird mit so einer Lösung eher nicht gerechnet, denn die zur Verfügung stehende Fläche ist für so ein Geschäft recht klein und wohl auch zu teuer. Wahrscheinlicher dürfte in diesen Räumen der Einzug eines Büros oder eines Dienstleistungsbetriebs sein. Einen Gastronomiebetrieb wollen die Verantwortlichen an dieser Stelle nicht, wie sie sagten.

Mehreren Anwesenden bei der Grundsteinlegung, die sich über diese Aussicht am Rande unterhielten, war ziemlich klar, dass fürs künftige Tutzinger Ortszentrum von solchen Betrieben - Arztpraxis und Büro oder Dienstleister - weniger eine zusätzliche Belebung ausgehen dürfte. Für die wird es also, falls sie weiterhin gewünscht sein sollte, andere Ideen geben müssen.
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Comments
Der sorgt natürlich mit seinen sozialen Preisen von nur 13 oder auch 14 € Miete, bei Leuten, mit Gehältern die sich 49m² nicht mal eben für eine halbe Millionen Euro kaufen können, für überschäumenden Jubel...Und da geht es immerhin um ein paar Wohnungen.
Es wird hier solange ein Reichen-Ghetto draus gemacht, bis endlich alles weswegen die Herrschaften hergezogen sind, versiegelt worden ist. Bitte am Bareisl, im Schönmoos, zwischen Krankenhaus und Lobster usw. noch mehr so tolle, belebende und an den Menschen orientierte Projekte.
Danke an den Gemeinderat, dass sie hier auf die gute Mischung achten.