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Heiß übernimmt Tutzinger Edeka-Märkte

Neue Leitung im Geschäft in der Lindemannstraße am Montag, in der nördlichen Hauptstraße am 1. August

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Christian Heiß freut sich auf seine neue Tätigkeit als selbstständiger Untenehmer mit den beiden Tutzinger Edeka-Märkten © L.G.

Die beiden Tutzinger Edeka-Märkte bekommen einen neuen Betreiber: Christian Heiß wird sie künftig als selbstständiger Unternehmer führen. Die Immobilien haben verschiedene Eigentümer, die Märkte wurden bisher als so genannte Regiebetriebe vom Edeka-Verbund selbst geführt.

Heiß, der im Tutzinger Ortsteil Monatshausen wohnt, übernimmt zunächst am kommenden Montag, dem 1. Juli den Edeka-Markt an der Lindemannstraße und einen Monat später den Edeka-Markt an der nördlichen Hauptstraße. Für einen Tag – am Montag in der Lindemannstraße – wird wegen Übernahme-Inventur geschlossen sein, dann geht der Betrieb sofort weiter. Am 1. August soll dann die Übernahme des Edeka-Markts an der nördlichen Hauptstraße folgen, ebenfalls mit Schließung für einen Tag. Der Name Edeka soll in beiden Fällen erhalten bleiben.

Christian Heiß hat sein gesamtes bisheriges Berufsleben bei den Handelsunternehmen Tengelmann und Edeka verbracht. In einem Weilheimer Tengelmann-Markt hat er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolviert, dann war er zwei Jahre in Tutzing, je drei Jahre in zwei Starnberger Märkten, sechs Jahre in Tutzing und 13 Jahre Marktleiter in Starnberg.

Vor sieben Jahren, nachdem Edeka das Unternehmen Kaiser’s Tengelmann übernommen hatte, zeigte sich Heiß schon mal an einer selbstständigen Marktleitung interessiert, doch das klappte nicht, weil Edeka vertraglich vereinbart hatte, die Märkte zumindest sieben Jahre lang selbst zu führen. Nun hat er einen zweiten Anlauf unternommen. Zunächst hat er sich für einen Markt in Germering beworben. Dann wurde ihm aber Tutzing angeboten – und er war sofort Feuer und Flamme. „Von Monatshausen aus fahre ich fünf Minuten“, sagt er, „besser geht‘s nicht.“

"Als Unternehmer kann man schneller und flexibler sein"

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Am Montag übernimmt Heiß den Edeka-Markt an der Lindemannstraße, der an diesem Tag geschlossen bleibt. Am Dienstag öffnet er erstmals unter der neuen Leitung. © L.G.

Der Edeka-Verbund zeigt sich interessiert an der Führung der Märkte durch selbstständige Unternehmer. Sie können dabei relativ frei agieren und auch in der Sortimentsgestaltung individuelle Schwerpunkte setzen. Diese Möglichkeit will Heiß engagiert nutzen. Als Unternehmer könne man schneller und flexibler sein, sagt er: „Das ist cool.“

Vom Edeka-Verbund gibt es natürlich Vorgaben. Wo Edeka drauf steht, soll auch Edeka drin sein – aber nicht ausschließlich. Als Richtschnur gilt ein Verhältnis der vom Verbund gelieferten Waren zu anderen Produkten von 70 zu 30. Aber es gibt offensichtlich Spielräume und mehr unternehmerische Möglichkeiten als zum Beispiel in einem Franchise-Verbund wie McDonald’s.

Gerade regionale Angebote möchte Heiß verstärkt aufnehmen. Von denen finden sich bisher schon einige in den Regalen der beiden Tutzinger Märkte, so zum Beispiel „Unser Land" oder „Konradhof“, doch in dieser Hinsicht sieht er noch deutliche Potenziale. Auch bestimmte Angebotsfelder wie etwa Feinkost („Da gibt es tolle Sachen“) und Fisch möchte er ausweiten. Von heute auf morgen werden die Veränderungen im Sortiment, das 30 000 Artikel umfasst, aber wohl nicht erkennbar sein – das wird ein Prozess werden, wie er meint.

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Verstärkungen beim Personal gesucht

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Den Edeka-Markt an der nördlichen Hauptstraße in Tutzing übernimmt Heiß am 1. August. Auch dieser Markt bleibt für einen Tag geschlossen, am 2. August öffnet er neu. © L.G.

Der unverheiratete 47-jährige Christian Heiß ist sich klar darüber, dass der Sprung vom angestellten Marktleiter ins Unternehmerdasein für ihn ein Abenteuer darstellt. Der Edeka-Verbund hilft dabei, so mit seiner eigenen Bank, aber gerade in finanzieller Hinsicht ist es natürlich ein Risiko. So muss er den gesamten Warenbestand kaufen. Aber er freut sich sichtlich auf diese neue Form seiner Tätigkeit.

Dass Heiß gleich zwei Tutzinger Märkte übernimmt, scheint gewisse Vorteile zu bieten. So gibt es vom Lager bis zum Personal Ausgleichsmöglichkeiten. In den Sortimenten kann es durchaus Unterschiede geben. Bei der Belegschaft deuten sich bereits einige Änderungen an. Insgesamt sind es in den beiden Märkten etwa 50 Beschäftigte, davon rund 30 Personen an der Lindemannstraße. Insgesamt zwölf Beschäftigte werden die Tutzinger Märkte wohl verlassen, weil sie in einem Regiebetrieb von Edeka mehr Sicherheiten sehen.

Aber Heiss kann die so entstandenen Lücken durch Neuzugänge teils schon wieder füllen, wie er sagt. Er sucht weitere Verstärkung für sein Team in beiden Tutzinger Märkten - Voll- oder Teilzeit, so etwa für die Frischeabteilung. Für Mütter, die ihre Kinder morgens in den Kindergarten bringen, ist eine Tätigkeit beispielsweise von 8 bis 12 Uhr ideal, meint er. Da die gesamte Arbeitszeit von 6 Uhr bis 20 Uhr reicht, werden ohnehin mehrere Schichten benötigt.

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Kommentare

Zum Markt nördliche Hauptstraße hätte ich aus jahrelanger Kundenerfahrung zwei Anmerkungen; vielleicht hat Herr Heiß ab August einmal "ein offenes Ohr" für Verbesserungen.
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