
Der „Andechser Hof“ ist unverändert geschlossen, aber direkt vor seinem ehemaligen Biergarten steht nun unübersehbar ein Hinweis auf andere Tutzinger Betriebe. Es handelt sich um ein Pilotprojekt für ein so genanntes „Gewerbeleitsystem“, das nach und nach an verschiedenen Stellen des Ortes aufgebaut werden soll.
Die Anlage bietet Platz für eine Reihe von Schildern, die jeweils die Namen einzelner Anbieter aufführen - in diesem Fall in der Hallbergerallee. Deren Name steht ganz oben neben dem Tutzinger Wappen - größer als auf einem Schild mit dem ohnehin ein wenig eingewachsenen Straßennamen daneben. Die neue Anlage verdeckt ihrerseits zum Teil ein Werbeplakat des Monatshausener Bauernhofs Heiß, das am Zaun des Andechser Hofs hängt und vor dem sie aufgestellt worden ist.
Alle Betriebe, die es in dieser Gegend gibt, stehen nicht auf der neuen Hinweistafel. Das wird vielleicht daran liegen, dass die Firmen für die Nennung etwas bezahlen müssen. Der Vorschlag für so ein Gewerbeleitsystem stammt von der Aktionsgemeinschaft Tutzinger Gewerbetreibender (ATG). Vor ein paar Wochen hat das Unternehmen „Schilder Wellmann“ im Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss des Gemeinderats das Konzept vorgestellt.
Damals wurde großer Wert darauf gelegt, dass die Beschilderung nicht als Werbung gedacht sei, sondern lediglich als Information und Hinweis. Werbeaufschriften und Firmenlogos hätten deshalb auf den Anlagen nichts zu suchen, alle Aufschriften würden einheitlich in einer Schrift gehalten und alphabetisch angeordnet. Nun sind auf den Schildern aber doch Firmenlogos abgebildet.
„Schilder Wellmann“ hat seinen Sitz in Kupferzell-Mangoldsall (Baden-Württemberg). Ob es in Tutzing oder der näheren lokalen Umgebung keine Anbieter von Schildern gibt, die so eine Aufgabe hätten übernehmen können, darüber wurde im Ausschuss nicht diskutiert.
Die Kosten für die Gestelle übernimmt nach den damaligen Angaben die Gemeinde, ebenso die Aufstellung der Anlagen über den kommunalen Bauhof. Als vorgesehene weitere Standorte für derartige Beschilderungen genannt wurden im Ausschuss Bräuhausstraße, Kirchenstraße/Oskar-Schüler-Straße, Bahnhofstraße, Greinwaldstraße und Marienstraße.
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