Kirche bewegen, Welt gestalten...

Pfarrgemeinderat St. Joseph
Rückblick auf vier bewegte und lebendige Jahre

Der Pfarrgemeinderat beruht auf dem Bild von Kirche als Volk Gottes, wie es das II. Vatikanische Konzil (1962–1965) entworfen hat. Die Gemeinde wird demnach von allen ihren Mitgliedern getragen. Alle sind berufen, sich zu engagieren. Mitverantwortung in der Kirche ist daher wichtig und wertvoll.
Die Amtszeit des Pfarrgemeinderates 2014 – 2018 geht zu Ende. Zeit und eine gute Gelegenheit, zurück zu blicken.
Welche Themenbereiche waren in den vergangenen vier Jahren besonders wichtig?

Die Leitlinien als Richtschnur und Orientierungshilfe für unsere Pfarrgemeinde wurden immer wieder auf ihre Aktualität und Umsetzung überprüft. Bei einer der jährlichen Klausurtagungen wurde klar, dass manche Punkte durch die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft ergänzt und angepasst werden mussten. So bekamen durch die Flüchtlingsthematik Worte wie christliche Verantwortung im Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit einen neuartigen Akzent. Respekt und Wertschätzung waren Begriffe, die im Leitbild verankern werden sollten.
Das Thema „Kirchenasyl“ begleitete uns in diesen Jahren sehr intensiv. Es war wichtig, rechtliche Grundlagen und Spielräume auszuloten sowie auf eine transparente Vorgehensweise in Zusammenarbeit mit hilfreichen Partnern zu achten. So fanden eine Reihe von Asylbewerbern, die als Härtefall mit Aussicht auf Bleiberecht nach deutschem Asylverfahren einzustufen waren, in unserer Pfarrgemeinde die Aufnahme ins Kirchenasyl. Ein herzliches Dankeschön an alle, die durch ihre Mithilfe die praktische Umsetzung und Begleitung ermöglichten.
Im Januar 2015 fand zum ersten Mal die „Lichterkette für Frieden und Gerechtigkeit“ - ein wichtiges Zeichen für das gute Miteinander, für Frieden und Integration, für Wertschätzung aller Menschen in unserem Ort. Im Januar wird diese Kundgebung zum vierten Mal stattfinden.
Seit Frühjahr 2014 gibt es in unserer Pfarrgemeinde ein attraktives, abwechslungsreiches Angebot für Senioren 65 plus, das vom neuen Arbeitskreis des Pfarrgemeinderates ins Leben gerufen wurde. Dazu gehören Begegnung, Gymnastik, Betend in den Tag, Singen, gemeinsames Mittagessen am Sonntag und Kinobesuche. Demnächst sollen auch kleine Wanderungen zu schönen Zielen in der Umgebung angeboten werden.
Im Franziskusjahr 2014/15 wurde das Kirchenjahr unter besondere Gesichtspunkte des Hl. Franziskus wie auch unseres Papstes Franziskus gestellt. Die Taubenaktion an Pfingsten, die Ausstellung über das Zweite Vatikanische Konzil und das Franziskus-ABC waren nur einige inhaltliche Punkte davon. Hoffentlich haben einige dieser Aktionen einen frischen Wind in unserer Pfarrgemeinde spüren lassen.
Zu der von Papst Franziskus einberufenen Familiensynode wurden die Pfarrgemeinden vor Ort um ihre Meinung gefragt. Mit den diesbezüglichen Themen hat sich der Pfarrgemeinderat intensiv beschäftigt und eine ausführliche Stellungnahme dazu verfasst und veröffentlicht.
Die Visitation im März 2016 bedurfte einiger intensiver Vorbereitung. Sollte St. Joseph Tutzing doch so präsentiert werden, dass Weihbischof Losinger spüren konnte, dass es sich um eine aktive und lebendige Pfarrgemeinde handelt. Aber auch kritische Themen durften nicht ausgespart bleiben und mussten bei dieser Gelegenheit sinnvoll und konstruktiv angesprochen werden.
Das spirituelle Leben unserer Pfarrgemeinde hat dieses Gremium ständig und ganz zentral im Blick. Durch Aktionen wie z.B. „Der Kirche ein Gesicht geben“ sollten neue Impulse gesetzt werden.
Die Homepage als Informationsportal und digitales „Aushängeschild“ unserer Pfarrgemeinde ist stets hervorragend aktualisiert und gepflegt. Beinahe jede Veranstaltung kann man dort in Bild und kurzem Text wiederfinden.
Die Arbeitskreise „Kinder und Familie“ sowie „Caritas und Soziales“ haben ihre Tätigkeit weiter fortgesetzt und versuchen die sehr unterschiedlichen Bedürftigkeiten der Bürger Tutzings zu erkennen und auf diese einzugehen. Hinsehen, hinhören, helfen.
Das Thema Vernetzung war dem PGR ein wichtiges Anliegen. Die Verbindung zum Kinderhaus, zum Kloster, dem Krankenhaus, der ambulanten Krankenpflege Tutzing e.V., den Schulen, den Akademien und nicht zuletzt zu den umliegenden Dörfern wurden rege gesucht und stets intensiviert.
Das vergangene Jubiläumsjahr - 500 Jahre Reformation - wurde unter dem Motto „Gemeinsam Christus feiern“ als verbindendes christliches Festjahr begangen. Zusätzlich zu den jährlichen ökumenischen Veranstaltungen und Andachten gab es in diesem Jahr einige ökumenische „Highlights“ wie z.B. Healing of Memorys, den großen Versöhnungsgottesdienst, bei dem die Wunden vergangener Jahrzehnte in den Blick genommen wurden oder auch unsere Lutherfahrt.
Den Reformationstag feierten wir hier in Tutzing in großer ökumenischer Verbundenheit und als um 15.17 Uhr alle Tutzinger Kirchenglocken – evangelische wie katholische – zusammen läuteten, wurde dies von Vielen als ein großer, bewegender Moment empfunden.
Zum aktuellen Jubiläumsjahr der Gemeinde Tutzing wollte der Pfarrgemeinderat auch seinen Beitrag leisten. So wurde in die Wiese nördlich der Kirche die Jahreszahl 1275 mit Blumen gepflanzt und das kleine Kircherl, das die Feuerwehr 2007 im Rahmen der Aktion „3 Tage Zeit für Helden“ gebaut hatte, wurde renoviert und wieder neu aufgestellt, denn zu den 1275 Jahren Tutzing gehört die katholische Kirchengemeinde untrennbar dazu.
Das Jubiläum „15 Jahre Roncallihaus“ haben wir vor kurzem gefeiert mit einem schön gestalteten Gottesdienst und anschließendem Treffen mit Mittagessen, Bildern der 15 Jahre im Rückblick, Musik und dem Dank an die Menschen, die dem Roncallihaus in besonderer Weise verbunden sind.
Nur ein aktives Gremium mit neuen Ideen, viel Energie und großer Einsatzbereitschaft kann dieses Aufgabengeflecht hinein in alle Arbeitsbereiche der Pfarrgemeinde bedienen und erfüllen.
Ein herzliches Dankeschön an alle Mitglieder!
Am 25. Februar 2018 wird nun der neue Pfarrgemeinderat gewählt.