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Seniorenbeirat: Bewerbungen bis 18. Juli möglich

Der Tutzinger Gemeinderat bestellt die Mitglieder am 29. Juli

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Von knapp 10 000 Einwohnern ist mehr als ein Drittel über 60 Jahre alt: Blick auf Tutzing © BG

Bewerbungen für den neuen Tutzinger Seniorenbeirat sind noch bis Freitag, 18. Juli 2025 möglich. Am Dienstag, dem 29. Juli 2025 sollen die Mitglieder des Seniorenbeirats dann vom Gemeinderat bestellt werden.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich bis zum 18. Juli schriftlich (Gemeinde Tutzing, Kirchenstraße 9, 82327 Tutzing) oder per E-Mail (senioren@tutzing.de) bei der Gemeinde bewerben.

„Tutzing braucht eine starke Stimme für seine älteren Bürgerinnen und Bürger“, betonte Caroline Krug bei einer Informationsveranstaltung, an der auch Bettina Hartwanger von der Fachstelle für Senioren im Landratsamt Starnberg und Mia Schmidt, die Vorsitzende des Herrschinger Seniorenbeirats teilnahmen. Besonders erfreut äußerte sich Caroline Krug darüber, dass Juliana von Brühl-Störlein vom Tutzinger Jugendbeirat aus persönlichem Interesse an der Infoveranstaltung teilnahm. „So kann sich in Zukunft eine gute Zusammenarbeit mit dem Jugendbeirat entwickeln“, kommentierte sie.

Ein Seniorenbeirat sei wichtig und wünschenswert, weil mehr als ein Drittel der Menschen in Tutzing über 60 Jahre alt sei, sagte Caroline Krug. Die demografische Entwicklung deute auf eine steigende Anzahl älterer Menschen hin: „Diese Menschen haben über viele Jahrzehnte hinweg unsere Gesellschaft getragen, unser Gemeinwesen mit aufgebaut und mitgestaltet.“ Sie verdienten nicht nur Respekt, sondern auch ein Mitspracherecht.

Lebenserfahrung, Weitblick und Herzblut

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Generationenübergreifendes Miteinander: Bei dem von jungen Leuten organisierten Tutzinger Weinfest am Seeufer feiern auch immer viele Ältere gern mit © L.G.

Ein Seniorenbeirat bringe Lebenserfahrung, Weitblick und Herzblut ein - ehrenamtlich, unabhängig und parteilos. Er könne Orientierung geben, Themen bündeln und oft ganz konkret helfen. Er höre zu, vermittele, unterstütze und verbinde zwischen Verwaltung, Politik, Akteuren im Seniorenbereich und Bürgerschaft. Er stehe hilfreich zur Seite, wo ältere Menschen Fragen, Sorgen oder ldeen haben, besonders in Bezug auf barrierefreien öffentlichen Raum, wohnortnahe Lebensmittelversorgung, altersgerechtes Wohnen und Gesundheitsversorgung. Er könne lmpulse geben, Missstände aufzeigen und kreative Lösungen anstoßen mit dem Ziel, die Lebensqualität der Alteren zu verbessern und ihnen ein möglichst selbständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Der Grundsatz,,ambulant vor stationär" stehe dabei im Vordergrund des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts im Landkreis Starnberg. „Das ist nicht nur eine politische Aufgabe, sondern ein wichtiger Beitrag zu einem lebenswerten, sozialen, generationenfreundlichen und gesellschaftlichen Zusarnmenhalt“, sagte Caroline Krug, Besonders am Herzen liege ihr die Verbindung der Generationen: „Ein generationenübergreifendes Verständnis füreinander und eine gedeihliche Zusammenarbeit mit dem Jugendbeirat und den Schulen.“ Es gebe viele Möglichkeiten des Austauschs: Junge Menschen könnten Alteren bei digitalen Herausforderungen helfen, Einsamkeit lindern, einfach durch Zuhören. Altere wiederum könnten ihre Erfahrung und ihr Wissen weitergebe, auch einfach ihre Zeit und Dankbarkeit, sowie ganz praktische Hilfe an die junge Generation. So entstehe echtes Miteinander.

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Mindestens alle zwei Jahre eine Seniorenbürgerversammlung

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Lebenswerter Zusammenhalt: Bei vielen Freizeitaktivitäten in Tutzing kann man jüngere ebenso wie ältere Menschen sehen, so beispielsweise auf dem Boule-Platz auf der Brahmspromenade © L.G.

Schon in acht Gemeinden im Landkreis gebe es funktionierende Seniorenbeiräte, die seit Jahren wertvolle Arbeit leisteten, sagte die Tutzinger Gemeinderätin. Sie lud die Anwesenden und alle anderen Interessierten in Tutzing herzlich ein: „Werden Sie Teil dieses Weges.“ Bewerbungen werden erbeten per Mail unter senioren@tutzing.de Auch Unterstützungen des zukünftigen Seniorenbeirats seien willkommen. Besonders hob Caroline Krug hervor „dass der Seniorenbeirat kein Ersatz für bestehende ehrenamtliche Einrichtungen und lnstitutionen, sondern eine wertvolle Ergänzung und Partner zu den bestehenden Ehrenamtsstrukturen in Tutzing sein“ werde.

Auf der Homepage der Gemeinde Tutzing kann die Satzung des Seniorenbeirats eingesehen werden. kann. Als wichtigste Aspekte darauf erwähnte Caroline Krug, dass der Seniorenbeirat ein Antragsrecht gegenüber dem Gemeinderat hat, dass sich eine mindestens alle zwei Jahre stattfindende Seniorenbürgerversammlung an alle Senioreninnen und Senioren ab 60 Jahren mit Hauptwohnsitz in Tutzing richtet und dass der aus mindestens vier und höchstens neun Mitgliedern bestehende Seniorenbeirat auf vier Jahre durch den Gemeinderat in geheimer Wahl ernannt wird.

Für Gespräche, Fragen und Anregungen steht Caroline Krug jederzeit unter Tel. 08158-904646 zur Verfügung.

Mehr zum Thema:
Ein Drittel der Tutzinger Bevölkerung ist 60+

Die Satzung des Tutzinger Seniorenbeirats

  Satzung-Seniorenbeirat.pdf herunterladen

Quelle Titelbild: BG
ID: 7891
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Nicht jedes Dort kann einen Laden haben, das funktioniert wirtschaftlich einfach nicht. Aber die Lage von Traubing an der B2 könnte wirklich für Discounter interessant sein … wäre nicht schon ein Netto in Wielenbach und ein Penny in Pöcking … vielleicht wäre hier ein 24-Stunden-Kleinstsupermarkt die Lösung?

Zum Seniorenbeirat generell:

Jugend ernst nehmen – Kein zusätzlicher Seniorenbeirat nötig

Der Jugendbeirat unserer Gemeinde ist ein wichtiger und richtiger Schritt. Junge Menschen haben keine formalen politischen Mitwirkungsrechte – sie dürfen nicht wählen und werden in politischen Gremien kaum vertreten. Umso bedeutender ist es, dass ihnen durch den Jugendbeirat eine Stimme gegeben wird.

Umso mehr irritiert es mich, dass nun zusätzlich ein Seniorenbeirat eingeführt werden soll. Natürlich verdienen ältere Menschen Wertschätzung und Beachtung. Aber: Seniorinnen und Senioren – wie alle Erwachsenen – haben bereits vielfältige Möglichkeiten der Mitbestimmung. Sie wählen Gemeinderat, Landtag und Bundestag, engagieren sich in Parteien, Vereinen oder Bürgerinitiativen und können sich direkt politisch einbringen.

Ein Seniorenbeirat würde daher kein Beteiligungsdefizit ausgleichen, sondern ein weiteres Gremium für eine Bevölkerungsgruppe schaffen, die schon heute stark repräsentiert ist. Ich sehe darin die Gefahr, dass die Interessen der Jugend erneut in den Hintergrund geraten, obwohl gerade sie auf zusätzliche Beteiligungsformen angewiesen ist.

Statt neue Gremien zu schaffen, sollten wir den bestehenden Jugendbeirat stärken – durch mehr Sichtbarkeit, mehr Rechte und echte Beteiligung in Entscheidungsprozesse. Denn Beteiligung muss dort ermöglicht werden, wo sie bisher fehlt – nicht dort, wo sie längst Realität ist.

Die Jugend ist nicht nur unsere Zukunft – sie ist Teil unserer Gegenwart.
Geben wir ihr den Raum, den sie verdient.
Der unten genannte Hinweis auf den Jugendbeirat als Argument für den Seniorenbeirat ist genau eines der zentralen Argumente GEGEN den politischen Seniorenbeirat. Der Jugendbeirat soll insbesondere einer im GR persönlich nicht vertreten wichtigen Gruppe ein Rede- und Antragsrecht ermöglichen. Ein neues politischen Gremiums für Bürger 60+ ist allein deswegen abzulehnen (ist der gewählte Tutzinger GR doch wirklich gut mit Ratsmitglieder 60+ besetzt).

Nochmals: Die Initiative für eine weitere ehrenamtliche Seniorenarbeit im Ort ist absolut lobens- und unterstützungswert. Auch ich habe bei Gemeinderätin Krug angefragt und habe einen ehrenamtlichen Vorschlag unterbreitet. Der Inhalt dieser 60+ Initiative wird soweit ich sehe also von niemanden kritisiert!

Es meldet sich jedoch fundierte Kritik zur Form zu Wort. Ein solches politisches Gremium für Tutzing ist eine Fehlentscheidung des Tutzinger Gemeinderats und setzt leider ein mindestens unglückliches politisches Zeichen. Dies in Zeiten, wo sich etablierte Volksparteien leider nicht mehr viel Fehlentscheidungen leisten dürfen (siehe Wahlergebnis AfD).

Ich möchte anstelle des Jugendbeirats die Initiative “Tutzing Klimaneutral 2035” als Beispiel nennen. Bürger haben sich zusammengetan und arbeiten ehrenamtlich für ein wichtiges Thema. Sie bringen dann ihre Anliegen über Bürgermeister und Ratsmitglieder in den GR, der darüber entschiedet. Darum mein Vorschlag zB der Gründung der “Seniorenvereinigung Tutzing e.V. “.

Die hier geäußerte Kritik richtet sich also in keinem Fall gegen die beabsichtigte ehrenamtliche Seniorenarbeit aber gegen den Anspruch der ÖDP dies in Tutzing als politisches Gremium zu installieren und gegen den Gemeinderat dies beschlossen zu haben und dann auch noch eine wichtige Beschlussvoraussetzung (“Quorum”) zu negieren.

Ich wünsche allen einen schönen Sommer und verabschiede mich in den Urlaub.
Als Seniorin habe ich mich schon vor einiger Zeit hier kritisch geäußert. Dann war ich eine Weile "weg vom Fenster" und stelle nun fest, daß die Diskussion, leider ziemlich verspätet, wieder aufgeflammt ist. In meiner technisch bedingten Zwangspause war mir vor allem ein Gedanke präsent: wieso fragt die Gemeinde nicht einfach in einer formlosen Abstimmung die Senioren, ob sie einen solchen Beirat wollen - ich persönlich hätte dagegen gestimmt. Mittlerweile haben sich hier weitere Meinungsträger positioniert, die sich ablehnend äußern, neben Herr Kerbs Frau Vorlickova (TL) und Frau Behrens-Ramberg, die es ja wg ihrer Tätigkeit für Senioren nun wirklich wissen muss. Inhaltlich möchte ich deren Ausführungen nun nichts mehr hinzufügen, nur noch sagen, dass ich mir für meinen Enkel wünsche, dass das für einen solchen Beirat aufzubringende Geld (aus Steuer- u. sonstigen Mitteln) stattdessen der Jugend und ihrer Zukunft zugute kommt!
(Bearbeitet)
Darf ich darauf hinweisen, dass Sie klassische Ablenkungsmanöver vollziehen statt einer sachlichen Argumentation, Herr Rekus? Anstatt auf die vorgebrachten Argumente in der Sache einzugehen, lenken Sie mit Gegenfragen ab. Statt Fakten in die ansonsten, wie ich finde, sehr konstruktiv verlaufende Diskussion einzubringen, verwenden Sie dramatische Begriffe wie "öffentliche Vorverurteilung" und "Stab über den Seniorenbeirat gebrochen" oder "eine faire & unbelastete Startchance geben". Es handelt sich um eine Opferrollen-Rhetorik, die Kritik als unfair darstellen soll.

Zu dieser rhetorischen Figur gehört, dass sie – ohne auf Gegenargumente einzugehen – häufig wiederholt wird. Und das ist so, weil Wiederholung beim Leser stärker verfängt als die Entlarvung der rhetorischen Ablenkungstechnik.

Das eigentliche Problem: Wenn solche Ablenkungsmanöver verfangen, wird die Kernfrage nach dem tatsächlichen Bedarf eines Seniorenbeirats nie beantwortet. Sachpolitik weicht der Rhetorik – zum Schaden der demokratischen Kultur.
Danke Frau Kern für Ihren Diskussionsbeitrag.
Seniorenbeiräte haben sich landauf-landab bewährt; warum sollte sich dies in Tutzing nicht ganz ähnlich entwickeln?

Übrigens ist auch unser Jugendbeirat längst ein sehr positives Beispiel:
Auch damals gab es zuvor vorauseilende Kassandrarufe.
Dennoch hat sich unser Jugendbeirat bereits in den wenigen Jahren sehr gut entwickelt, bewährt und fest etabliert. Bravo!
Einige seiner Anregungen wurden inzwischen umgesetzt und haben - nebenbei bemerkt - nicht nur der jugendlichen Kerngruppe genutzt.

Ich bitte wirklich uns alle darum, nun auch dem Seniorenbeirat eine faire & unbelastete Startchance zu geben!
Ja absolut, liebe Frau Kern, das alles ist absolut unterstützungswert. Ich würde nur „Seniorenbeirat“ durch zB „Seniorenvereinigung Tutzing e.V.“ ersetzen.
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole:
Ich finde die Idee zur Gründung eines Seniorenbeirats gut und unterstütze diese.

Der zukünftige Seniorenbeirat in Tutzing kann eine wichtige Rolle einnehmen und der Gemeindeverwaltung und und Gemeinderat eine gute Unterstützung sein.

Ein Seniorenbeirat dient als Verbindungsglied zwischen älteren Bürger:innen und der Gemeindeverwaltung. Seine Aufgaben können sein:
1. Beratung der Gemeinde bei allen Fragen, die Senior:innen betreffen – z. B. Barrierefreiheit, Mobilität, Wohnen, Pflege.
2. Sprachrohr für Anliegen der Älteren – durch Sprechstunden, Umfragen, Kontakte zu Nachbarschaftshilfen und Vereinen.
3. Gestaltung von Angeboten – z. B. neue Treffpunkte, Bewegungsangebote, Bildungsinitiativen oder digitale Unterstützung.
4. Vermittlung von Informationen und Hilfen – etwa zur Pflegeberatung, sozialen Förderungen oder Notfallvorsorge.
5. Generationenübergreifende Projekte – Zusammenarbeit mit Jugendbeirat oder Schulen für gemeinsamen Austausch.

Ich kenne einige Beispiele aus der Region, z. B.
• Gilching: Veranstaltet thematische Abende zur Altersvorsorge und Pflege – mit starker Beteiligung.
• Seefeld: Modernisiertes Bewerbungsverfahren zur Beiratsbesetzung, hohe Transparenz.
• Herrsching: Entwickelte gemeinsam mit dem Beirat eine Notfallmappe für ältere Menschen.
• Landkreis Starnberg: Unterstützt lokale Beiräte durch Vernetzung, Leitlinien und Fortbildungen.

Diese Gemeinden zeigen, wie Seniorenvertretungen konkret und praxisnah wirken – mit positiver Resonanz bei Verwaltung wie Bürgerschaft. All dies könnte ein Gemeinderatsgremium nicht leisten.

Mit dem geplanten Seniorenbeirat ab Herbst 2025 schlägt Tutzing einen modernen und partizipativen Weg ein, um ältere Menschen aktiver in die Gestaltung des Gemeindelebens einzubeziehen. In Kombination mit bestehenden Angeboten schafft das Gremium eine dauerhafte Stimme für diese wachsende Bevölkerungsgruppe – und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu einem sozialen, generationenfreundlichen Tutzing. Das unterstütze ich sehr gerne ♥️
Zur Gegenfrage Nr. 1:
Hier werden zwei Sachverhalte vermischt :
Die Etablierung von nicht direkt gewählten politischen Gremien sollte, gerade in der Kommunalpolitik das letzte Mittel der Wahl sein - und falls tatsächlich sachlich erforderlich, jedenfalls auf dem Willen einer repräsentativen Bürgeranzahl beruhen. In der Sitzung des Gemeinderats wurde das sachliche Erfordernis nicht vermittelt. Darum fand in der GR-Sitzung eine kritische Diskussion statt. Als es keine klare Mehrheit gab, wurde als Kompromiss das sog. Quorum in den Beschluss eingefügt. Dieses ermöglichte die knappe Mehrheit: Den Seniorenbeirat als politisches Gremium solle es nur geben, wenn 100 Bürger ihren Willen bekunden. Dies um zu vermeiden, dass eine nicht demokratisch gewählte Minderheit eine Mehrheit politisch (!) vertritt. Kurz: Die Kritiker melden sich mindestens zum Schutz der demokratischen Legitimität sachlich zu Wort (= „Apfel“)
Die von Herrn Rekus als Beispiel oft nur geringe Anwesenheit bei internen Partei- bzw. Vereinsveranstaltungen ist ein ganz anderer Sachverhalt (= „Birne“).

Fatit:
Die Meinung von Herrn Rekus ist, den politischen Seniorenbeirat einfach mal starten zu lassen.

Die Meinung des Vorstands der TL ist, dass weitere Seniorenarbeit wie andere ehrenamtliche Arbeit natürlich zu begrüßen und zu unterstützen ist - das Erfordernis eines nicht gewählten politischen Gremiums für diese ehrenamtliche Arbeit, sieht der Vorstand für Tutzing jedoch nicht.

Und wenn man eine Gegenmeinung so nicht stehen lassen möchte, sollte versucht werden durch sachliche Diskussion und Gegenargumente zu überzeugen. Fragesteller und Kritiker sind jedenfalls nicht durch polemische Wortwahl (wie „öffentliche Vorverurteilung“ , „vorab diskreditieren“, „Stab über den Seniorenbeirat gebrochen“) verbal in die „Ecke zu stellen“.
Gegenfrage - Wenn das sooo wichtig ist:
Wie oft im Jahr können die Tutzinger Ortsvereine der in der Gemeinde bereits etablierten Parteien denn ihrerseits lokale Parteiveranstaltungen mit 25 oder mehr Besuchern ( alle Altersbereiche? nur Parteimitglieder oder auch Wähler ohne Parteibuch? ) vorweisen?
Insbesondere bei der Tutzinger Liste, deren Führungsriege hier mit Kritik so ganz besonderen Eifer zeigt?
(Bearbeitet)
Wenn an einer Informationsveranstaltung zum Thema Seniorenbeirat von ca. 2.600 Mitbürgern im Alter von 65+ gerade einmal 25 Interessierte teilnehmen, von denen ca. 10 Personen als mehr oder weniger Funktionsträger im weiteren Sinn anzusehen sind, stellt sich die Frage: wird hier etwas institutionalisiert, wofür Bedarf/Nachfrage wenig ausgeprägt erkennbar ist?
Muss man wirklich einen demokratisch beschlossenen Beirat weiterhin vorab diskreditieren?
Also noch vor der allerersten Arbeitsaufnahme.
Sollte man stattdessen nicht besser erstmal die ersten Ergebnisse abwarten und dann diese sachlich bewerten?

Kein Wunder, wenn es immer schwieriger wird - auch bei lokalen Themen - Freiwillige zu finden, die bereit sind solcherlei Ochsentouren auf sich zu nehmen, wenn der öffentliche Beschuß bereits vor Amtsantritt einsetzt.
Wenn Bürger kritisch politische Entscheidungen ihres Gemeinderats hinterfragen, nennt man das ganz allgemein demokratische Teilhabe und nicht „öffentliche Vorverurteilungen“ .
Gut. Dann richten wir einfach mal versuchsweise einen Kinderbeirat ein, der über die Höhe der Rentenbezüge entscheidet und gewähren diesem neuen Projekt zumindest eine faire Chance, sich zu bewähren. Der Kinderbeirat würde dazu sagen: Merkste selber.

Diese Analogie verdeutlicht das grundsätzliche Problem der „Ausprobier-Mentalität" bei demokratischen Institutionen. Nicht jede formal korrekt zustande gekommene Mehrheitsentscheidung ist automatisch sinnvoll oder demokratisch legitimiert. Demokratie beruht eben nicht alleine auf Wahlen – gewählt wird schließlich auch in der russischen Diktatur und der ungarischen Autokratie. Das zentrale Element liberaler Demokratien sind vielmehr der Minderheitenschutz und funktionierende Selbstkontrollmechanismen.

Genau diese Mechanismen haben im Fall des Seniorenbeirats nicht ausreichend funktioniert. Eine hauchdünne Mehrheit bei geringer Bürgerbeteiligung, mangelnde Vorab-Analyse des tatsächlichen Bedarfs und fehlende Transparenz über die konkreten Aufgaben und Kompetenzen des neuen Gremiums zeigen strukturelle Defizite im Entscheidungsprozess auf. Wenn bereits bestehende Unterstützungsangebote kaum genutzt werden und nur 25 Personen zur Informationsveranstaltung kommen, sollte dies Anlass für eine kritische Reflexion sein, nicht für blindes Vertrauen in demokratische Mehrheiten.

Verantwortliche Politik erfordert mehr als das Prinzip „Versuch macht klug“. Sie verlangt rationale Abwägung, Bedarfsanalyse und den effizienten Einsatz öffentlicher Ressourcen. Demokratische Legitimation entsteht nicht durch formale Mehrheiten allein, sondern durch transparente, durchdachte Entscheidungsprozesse mit angemessener Bürgerbeteiligung.
Auch "hauchdünne" Mehrheiten, sind & bleiben MEHRHEITEN.
Ich persönlich finde: in einer Demokratie sollte man das auch respektieren.
Dem neuen Projekt zumindest eine faire Chance gewähren, sich zu bewähren.
Diese 'Ausprobier-Mentalität' übersieht, dass rationale Abwägung die Grundlage verantwortlicher Politik ist. Öffentliche Ressourcen und demokratische Strukturen sind durchdacht einzusetzen. Gerade bei einem Projekt, das nur mit hauchdünner Mehrheit durchgesetzt wurde, wäre mehr Analyse im Vorfeld hilfreich gewesen.
Wir sind doch alle keine Hellseher.
Bevor der Stab über den Seniorenbeirat gebrochen wird, lasst ihn doch bitte einfach erst mal anfangen & arbeiten...
Dann wird sich schon zeigen, ob es Sinn macht, ob man es hier & da noch verbessern sollte, oder ob man es wieder lassen möchte?
Egal bei welchem Projekt ... öffentliche Vorverurteilungen vereinfachen jedenfalls nirgends den Start.
(Bearbeitet)
Was brauchen unsere Senioren, was haben sie auf dem Herzen, welche Bedürfnisse haben sie?
Kontakte zu Gleichgesinnten, Austausch, Unternehmungen, Treffen? Dies können sie alles haben bei diversen Angeboten von Kirchen und anderen Institutionen. Ein Blick in die Tutzinger Nachrichten gibt schon sehr viel Aufschluss darüber.
Also hier kann es unseren Senioren an Angeboten nicht fehlen!
Nun stellt sich mir die Frage, wo kann der Seniorenbeirat seine Aufgaben sehen? Kann er Vereinsamung auffangen, will er Hilfestellung leisten bei Büroarbeiten, will er einkaufen gehen, will er als Gesprächspartner für Senioren da sein? Das gibt es bereits. Kann er Rentenberatung organisieren? Sinnvoll wäre für mich, wenn der Seniorenbeirat eine altersgerechte Broschüre herausgeben könnte, ein Wegweiser für die ältere Generation. Damit ließe sich die Vernetzung der Angebote und ihrer Anbieter weitertreiben.
Ein gut gemischter Seniorenbeirat bedarf unterschiedlicher fachlicher Kompetenzen. Hier soll es ja nicht nur um fehlende Sitzmöglichkeiten in der Hauptstraße gehen oder die Absenkung von Bürgersteigen, denn diesen Themen widmet sich ja bereits der Gemeinderat. Es geht um vielfältige Unterstützungen im Alltag.
Bereits in den letzten Jahren wurden in der Gemeinde solche Sprechstunden zur Unterstützung eingerichtet, die jedoch von den Senioren viel zu wenig in Anspruch genommen worden sind.
Erstaunt war ich über die geringe Beteiligung der Senioren bei der Informationsveranstaltung am 23.06.2026. Lag es am Wetter oder bestand einfach kein Interesse, trotz guter Bekanntmachung? Sind unsere Senioren zufrieden mit dem, was in Tutzing bereits angeboten wird? Die dort angeführte Vereinsamung liegt nicht nur an fehlender Unterstützung, sondern auch an der – fehlenden – eigenen Initiative, Angebote wahrzunehmen. Dazu empfehle ich, erst Personen im Alter von 65 Jahren und darüber als Senioren zu bezeichnen, In Tutzing waren das 2.632 Personen, also rd. 26% (Daten 2023, Kohorte 65+, Gemeindedaten Zensus 2024, herausgegeben von Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München, Seite 10).
Ich stelle für mich als Vorsitzende der Senioren-Union Tutzing die Frage: Benötigen wir wirklich einen Seniorenbeirat?
(Bearbeitet)
Dass Senioren sich für ihre eigenen Interessen einsetzen, ist verständlich und grundsätzlich begrüßenswert. Ihnen ist kein Vorwurf zu machen, weil die Verantwortung dafür, die Machtbalance in der Gemeinde nicht vollends aus dem Ruder laufen zu lassen, beim Gemeinderat gelegen hätte. Durch dessen Veto hätte verhindert werden können, dass der Einfluss von Familien mit Kindern und Jugendlichen auf die Geschicke der Gemeinde vollends auf null gesetzt wird.

Die bis heute bestehenden Machtverhältnisse in der Gemeinde Tutzing lassen die Initiative zur Gründung des Seniorenbeirats absurd erscheinen. Eine bessere Vernetzung der verschiedenen Interessengruppen in der Gemeinde hätte sich sofort umsetzen lassen, ohne dafür ein politisches Gremium gründen zu müssen. Deshalb geht es den Initiatoren, abweichend von ihren Verlautbarungen, sehr wohl um die Vergrößerung von Macht und um den Zugriff auf knappe Mittel.

Ist das im Interesse der Senioren? Mit Sicherheit nicht. Denn die haben mehrheitlich Kinder und Enkelkinder, für die sie sich eine Zukunft wünschen – eine Zukunft, die auch ein Leben in Tutzing einschließt. Aber welche junge Familie kann sich ein Leben in einer überalterten Gemeinde vorstellen, in der ihre Stimme nicht mehr zählt?
Das Interesse scheint nicht groß zu sein: Nur 15 Teilnehmer bei der ersten großen Veranstaltung für die Öffentlichkeit am Montag, 23.6. im Roncallihaus.

Bei Beschlussfassung auf Antrag der ÖDP zur Errichtung des Seniorenbeirats hat der Gemeinderat ein Quorum vorgesehen. Danach hätten rund 100 Personen bei der Gründungsversammlung eines Seniorenbeirats anwesend sein müssen, damit es tatsächlich zu dessen Gründung kommt. Die ÖDP weiß warum sie diese unter demokratischen Gesichtspunkten wichtige Hürde mit unangemessenen emotionalen Druck im Gemeinderat gekippt hat.

Und ich wiederhole mich: (Auch) die Interessen von Seniorinnen und Senioren werden vom demokratisch gewählten Tutzinger Gemeinderat vertreten! Ich habe aus allen bisherigen Informationen keinen konkreten Mehrwert eines zusätzlichen - nicht gewählten - politischen Gremiums entnehmen können. Es wäre wünschenswert, dass der Inhalt der Veranstaltung vom 23.6. veröffentlicht werden würde.