
Die Vorstandschaft der Tutzinger Gilde musste nicht lange überlegen, als sie Ende vergangenen Jahres vom Schicksal der Tutzinger Familie B. erfahren hatte. Der Starnberger Verein Seestern, der auch eng mit der Ambulanten Krankenpflege Tutzing kooperiert, bat über seine Aktion "Wunschbox" um Spenden für ein gebrauchtes E-Bike für eine alleinerziehende Tutzinger Mutter.
Anja B. (43), die im Tutzinger Krankenhaus arbeitet, benötigt das Rad, um die Einkäufe für ihre Familie einfacher über die Steigungen im Ort nach Hause zu bringen. Bisher stand ihr dafür nur ein Fahrradanhänger zur Verfügung. Sie ist Mutter zweier Kinder mit Behinderung. Gleich beide leiden an dem äußerst seltenen Bardet-Biedl-Syndrom (BBS), das nach Angaben der Ärzte durch einen Gendefekt sowohl bei der Mutter als auch beim Vater ausgelöst worden ist.
Die Krankheit kann unter anderem zu Nieren- und Netzhauterkrankungen sowie zu Entwicklungsverzögerungen führen. Ihre Tochter Emma (11) und ihr Sohn Felix (17) können weder richtig hören noch richtig sprechen. Beide besuchen die Starnberger Franziskusschule der Lebenshilfe. Bei Emma war bereits eine Nierentransplantation erforderlich, die mit weiteren Belastungen verbunden war. Auch Anja B. hat selbst gesundheitliche Probleme. Von ihrem Mann lebt sie mittlerweile getrennt.
"Wir tragen als Tutzinger Verein auch soziale Verantwortung und daher ist es selbstverständlich, den Verein Seestern und damit die Tutzinger Familie zu unterstützen", sagt Gregor Staltmaier, Vorstandsmitglied des Heimat- und Trachtenvereins. Große Hilfsbereitschaft kam von weiteren Spendern und auch vom örtlichen Radsport-Geschäft Dillitzer. Geschäftsführer Oliver Baumert konnte von einem Kunden ein hochwertiges gebrauchtes E-Bike zu einem günstigen Preis erwerben und legte noch einen Wartungsvertrag sowie eine Anhängerkupplung obendrauf.

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