In Tutzing und Umgebung mehren sich offensive Reaktionen auf radikale Auswüchse und Attentate - mit teils kreativen Methoden. So hat die FDP einen Künstler für eine Gegenaktion zu den Verunstaltungen von Plakaten gewonnen, von denen kürzlich etliche mit geschmierten Hinweisen auf die AfD versehen worden sind Aufregung um Plakat-Verschmierungen Morgen, am Samstag, wird der Künstler ab 7 Uhr früh einen Bauzaun-Banner bemalen. Eine sinnvolle Stärkung der Sicherheitsbehörden hält die von beleidigenden Aufschriften auf ihren Plakaten betroffene Bundestagskandidatin der Grünen, Verena Machnik aus Berg, für erforderlich. Wie dies geschehen kann, will sie am Donnerstag, dem 30. Januar in der Starnberger Schlossberghalle bei einer Veranstaltung mit dem Kriminalkommissar Jan Denis Wulff (BKA) und Serzan Celik, Berater im Bayerischen Landtag, besprechen.
Aufforderung an couragierte Menschen, das Wertefundament zu schützen und zu verteidigen
Bereits zum zehnten Mal findet am kommenden Montag, dem 27. Januar 2025 um 18 Uhr die „Tutzinger Lichterkette“ statt. Morgen 10. Tutzinger Lichterkette Die öffentliche Kundgebung auf der Rathauswiese ist eine Gemeinschaftsaktion der Kirchen, der Gemeinde, der Tutzinger Schulen, der Missions-Benediktinerinnen, des ökumenischen Unterstützerkreises und der beiden Tutzinger Akademien, die sich dieser Thematik auch mit eigenen Veranstaltungen intensiv widmen. Tutzinger Akademien zeigen Flagge Was Justiz und Politik leisten können und müssen, um den Staat auch gegen Attacken von innen zu verteidigen, soll beim "Akademiegespräch am See" am 7. Februar ein zentrales Thema der Akademie für politische Bildung sein. "Die wehrhafte Demokratie im Realitätscheck" lautet der Titel. Demokratie brauche couragierte Bürgerinnen und Bürger, die das Wertefundament schützten und verteidigten, mahnte die Evangelische Akademie kürzlich bei einer Tagung "Werte (er-)leben“. Bei einem "Markt der Möglichkeiten" haben sich in diesem Rahmen neun Initiativen vorgestellt, die als Chancen für demokratisches Engagement präsentiert wurden.
„Wir zeigen der AfD, wie’s richtig geht“
Die FDP habe „neue Wege gesucht, den undemokratischen Verhaltensweisen der AfD und ihren Sympathisanten zu begegnen“, erklärt Bundestagskandidat Paul Friedrich aus Tutzing. Der Künstler werde sich mit inhaltlichen Botschaften auf künstlerische Weise gegen die Vorkommnisse richten. Den Banner werde man anschließend versteigern und den Erlös dem Ökumenischen Unterstützerkreis Tutzing für die Arbeit in der Geflüchteten-Unterkunft „Benedictus-Hof“ spenden.
„Zusammen. Sicher. – Effektive Sicherheitspolitik ohne Populismus“: Diesen Titel hat Verena Machnik der Veranstaltung der Grünen am 30. Januar gegeben. Durch die schreckliche Tat in Aschaffenburg sei dieses Thema leider aktueller und dringlicher geworden als geplant, so Machnik, die sich eine „faktenbasierte und lösungsorientierte“ Diskussion erhofft. Eine Stärkung der Sicherheitsbehörden sei notwendig, „um alle Menschen, unsere Freiheit und auch unsere Grundrechte wirksam zu schützen“.
„Die AfD oder ihre Sympathisanten haben meine Werbebanner zur Bundestagswahl wie diejenigen von anderen Parteien beschmiert“, so der Tutzinger FDP-Bundestagskandidat Paul Friedrich in einer Mitteilung: „Das geht nicht und ist undemokratisch.“ Mit Vandalismus drücke man in der Demokratie keine Meinungen aus. Die für die Verunstaltungen Verantwortlichen hätten sich noch nicht einmal richtig bemüht. Die Schmierereien seien in rot – „der Farbe der Sozialdemokratie“. Schön geschrieben seien sie auch nicht.
„Wir zeigen der AfD, wie’s richtig geht“, kündigt Friedrich an. Das gelte nicht nur für die Kunst, sondern gerade auch für die Politik: „Wir stehen nämlich ein für die Europäische Union, für den Euro, für die deutliche Unterstützung der Ukraine, für individuelle Freiheit und Vielfalt, die unsere Gesellschaft bereichert und Grund für Deutschlands wirtschaftlichen Erfolg ist. Wir kämpfen für ein besseres Deutschland und gefährden nicht die Zukunft unseres Landes!“ Mit Hinweis auf die vorgesehene Versteigerung fügt Friedrich hinzu: „Ich hoffe, es erfreut den AfD-Aktivisten, mit seinen Schmierereien den Anstoß dafür gegeben zu haben, dass die Geflüchtetenarbeit in Tutzing besser aufgestellt ist.“
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