Dass im Laufe des Sommers in Tutzing eine Unterkunft für Geflüchtete zwischen Gröberweg, Krankenhaus und Hauptstraße errichtet wird, ist den meisten Bürgerinnen und Bürgern inzwischen bekannt. Auch ein Name wurde bereits gefunden: Die neue Unterkunft für Geflüchtete wird den Namen „Benedictus-Hof“ erhalten.
Noch viele Fragen offen
Trotzdem – und das ist nur allzu verständlich – sind für die Tutzingerinnen und Tutzinger noch viele Fragen offen:
Wann wird die Unterkunft bezogen?
Wie viele Geflüchtete werden nach Tutzing kommen?
Wer wird nach Tutzing kommen?
Wie und wo kann man seine Hilfe und Unterstützung anbieten und sich engagieren?
Um allen Bürgerinnen und Bürgern, ihren Fragen und ihren Sorgen mit größtmöglicher Transparenz und Offenheit zu begegnen und um die bevorstehenden Herausforderungen und Chancen gemeinsam so gut wie möglich anzugehen, wird die Gemeinde Tutzing in Kooperation mit dem Ökumenischen Unterstützerkreis Tutzing eine Reihe von öffentlichen Terminen und Informationsabenden anbieten.
Wie in einer vorherigen Pressemitteilung vom 1. August bereits erwähnt, findet die erste Veranstaltung am 19. September unter dem Motto „Wir Tutzinger – wie wollen wir zusammen leben?“ auf der Rathaustenne statt. Ziel dieser Veranstaltung wird es sein, den Fokus auf Tutzing, seine Bürgerinnen und Bürger und Institutionen zu legen. Gemeinsam mit Vertretern von Kirchen, Vereinen, Schulen und Gewerbe wird über die erforderliche Vernetzung der Tutzinger Zivilgesellschaft, Herausforderungen und Lösungen gesprochen.
In einer zweiten Veranstaltung am 10. Oktober soll dezidiert auf die Unterkunft „Benedictus-Hof“ und die Geflüchteten selbst eingegangen werden, sowie auf die Erfahrungen mit und von Geflüchteten in den letzten Jahrzehnten. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte die Gemeinde Tutzing auch zusätzliche Informationen von den entsprechenden Behörden erhalten, wer, wann und von wo zu uns nach Tutzing kommt. Zu Wort kommen werden an diesem Abend Vertreter des Landratsamts, der Ökumenische Unterstützerkreis Tutzing, die Benediktinerinnen sowie Migrantinnen und Migranten, die hier bereits in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten angekommen sind.
Am 8. November – kurz vor dem antizipierten Bezug der Unterkunft für Geflüchtete – wird ein dritter Diskussions- und Informationsabend mit Richard Reischl, dem Bürgermeister der Gemeinde Hebertshausen abgehalten. Hebertshausen gilt auf kommunaler Ebene als Vorzeigemodell in Bezug auf gelungene Integration. Dort werden nicht nur deutlich mehr Geflüchtete aufgenommen als durch den Verteilungsschlüssel verpflichtend vorgesehen, sondern diese auch durch ein umfangreiches zivilgesellschaftliches Engagement vorbildlich integriert. Hebertshausen schafft dabei gewinnbringende Chancen und Potentiale für sich als Kommune, die „Alteingesessenen“ und die frisch Hinzugekommenen.
Die Gemeinde Tutzing hofft, im Zuge dieser drei „Rathaus-Foren“ alle Fragen, Unklarheiten und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger umfassend zu klären und gleichzeitig die optimalen Voraussetzungen für eine gelungene Integration der zukünftigen Tutzingerinnen und Tutzinger zu schaffen.
Die Termine im Überblick:
Forum: Wie wollen wir zusammen leben – Was braucht’s?
Datum: Donnerstag, 19. September 2024
Uhrzeit: 19 Uhr
Ort: Rathaustenne (Kirchenstraße 9)
Forum: „Lessons learned“ – Die neue Unterkunft „Bendedictus-Hof“
Datum: Donnerstag, 10. Oktober 2024
Uhrzeit: 20 Uhr
Ort: Rathaustenne (Kirchenstraße 9)
Forum: Erfolgskonzept Hebertshausen
Bürgermeister Richard Reischl über Herausforderungen, Chancen und Potenziale
Datum: Freitag, 8. November
Uhrzeit: 19 Uhr
Ort: Rathaustenne (Kirchenstraße 9)
Die Gemeinde Tutzing und der Ökumenische Unterstützerkreis Tutzing freuen sich über zahlreiches Erscheinen, Anregungen und Hilfsbereitschaft.
Text: Gemeinde Tutzing
Bild und Bildunterschrift: vorOrt.news / BG
Mehr zur künftigen Tutzinger Anlage:
Die Fundamente sind schon erkennbar
Zwei lange Bauzeilen für Asylbewerber
Mehr zu geflüchteten Menschen in Hebertshausen:
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/hebertshausen-gefluechtete-100.html
https://www.br.de/nachrichten/bayern/keine-panik-vor-fluechtlingen-was-hebertshausen-anders-macht,U1V7YnF
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welche Haltung können Sie denn meinem Beitrag entnehmen? Mein gesamter Beitrag war ein Zitat, übrigens nicht aus dem Medienbericht der Regierung, sondern aus dem Spiegel und vom Rat für Migration, der ebenfalls mit der Regierung nichts zu tun hat. Diese Quellen halte ich nebenbei für weitaus seriöser als Tichys Einblick, dessen Lektüre tatsächlich mit bestimmten, eher unerfreulichen Haltungen verbunden werden könnte. Ansonsten könnte es durchaus sein, dass meine tatsächlich vorhandene Haltung (die Sie gar nicht kennen) meine berufliche Tätigkeit beeinflusst und nicht meine berufliche Tätigkeit meine Haltung. Das gilt nach meiner Erfahrung auch für die meisten Kolleg*innen, die auf diesem Rechtsgebiet tätig sind.
Schwierig finde ich es, wenn Diskussionen mit pauschalen, persönlichen Angriffen beginnen ("Wirtschaftsflüchtlinge, Ukrainer mit großen Autos") und nach Hinweisen auf Tatsachen (Statistik, geltendes Recht) nur noch mit "Argumenten" wie "können nicht 3 Milliarden Menschen aufnehmen", "Völkerwanderung ist keine Lösung" und persönlichen Unterstellungen geantwortet wird.
Tatsache ist nun mal, dass wieder eine relativ große Zahl von Geflüchteten in Tutzing Aufnahme finden wird. Natürlich wird das die Gemeinde durchaus fordern. Es ist gut, dass die Gemeinde schon frühzeitig Vorbereitungen trifft, für Transparenz sorgt und dass in Tutzing offenbar / hoffentlich immer noch viele Menschen bereit sind, vorurteilsfrei zu helfen.
Und dass Sie dabei den Medienbericht über Migration der Regierung bemühen, ist für mich auch verständlich. Diese Zahlen decken sich aber leider nicht mit der Realität. Anbei ein Artikel der Alternativen Medien, atichys Einblick. https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/migration-buergergeld-arbeitskraefte?amp=1
Vielleicht sollten wir uns der Realität stellen und berechtigte Sorgen der Bürger ernst nehmen? Mfg Andrea Hendrich, Therapeutin und Coach für Migration und Integration
Deshalb bin ich kein Mensch der Ansprüche auf ein örtlichen zuhause hat.
Ich bin dort zuhause wo ich mich mit Menschen und der Umgebung wohl fühle.
Ich habe ganz am Anfang Syrer geholfen (sind auch heute noch befreundet) und auch ukrainische Mütter mit Kindern.
Aber die Entwicklung (Dank Merkel und die guten Menschen) hat eine Massenflucht der Menschen ausgelöst, die verständlicherweise aus ihrer Heimat in Ländern auswandern, in denen sie mehr Chancen für ihre Zukunft sehen.
Aber kann Europa 3 Milliarden Menschen aufnehmen, weil wir ein besseres Klima und mehr Glück mit tüchtigen Menschen in der Vergangenheit hatten.
Wir müssen uns abschotten und alles erdenkliche tun um den Menschen in ihrer Heimat zu helfen.
Völkerwanderung ist keine Lösung.
Und wer vor Kriegen - wie die ukrainischen Frauen mit ihren Kindern - in Deutschland Schutz sucht, findet zu Recht Aufnahme bei uns.
Ernst von der Locht
Die überwiegende Mehrheit der Geflüchteten, die 2015, also oft infolge des Kriegs in Syrien, nach Deutschland kam, arbeitet (64 Prozent). 60 Prozent dieser arbeitenden Geflüchteten sind Fachkräfte. Dazu zählen zum Beispiel fast 5800 syrische Ärztinnen und Ärzte .
Betrachtet man alle nach Deutschland geflüchteten Männer, die sich seit acht oder mehr Jahren hier aufhalten, ergibt sich ein erstaunliches Bild: 86 Prozent von ihnen arbeiten , und damit anteilig mehr als in der durchschnittlichen männlichen Bevölkerung in Deutschland (81 Prozent).
Zitate aus" Gefühlte Bedrohungen und reale Risiken", eine Kolumne von Christian Stöcker, Spiegel Online, 01.09.2024
Rund zwei Drittel, nämlich 64 Prozent der Geflüchteten, die 2015 kamen, haben einen Arbeitsplatz, davon fast Dreiviertel in Vollzeit, so ein Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) von 2024.
Quelle: https://mediendienst-integration.de/migration/flucht-asyl/arbeit-und-bildung.html
Natürlich gibt es auch Flüchtlinge aus Ländern wo sie wirklich gefährdet sind, aber die Mehrzahl der Flüchtlinge wollen einfach ein besseres Leben als in der Heimat aufbauen.
Ich bin auch 1971 nach Deutschland ausgewandert um mehr zu verdienen, habe aber 45 Jahre hart gearbeitet und in die Sozialkassen eingezahlt.
Die heutige multikulturelle Gesellschaft verwechselt Vielfalt mit Verantwortung und Bereitschaft zur Teilnahme am Sozialsystem durch harte Arbeit und anschließend eine Belohnung der Gemeinschaft, nicht umgekehrt.